Spielbeurteilung

Tropico 3

18.12.2009
Gut oder Böse? Demokratie oder Diktatur? Welchen Weg die Spielenden in Tropico 3 einschlagen, bleibt ihnen selbst überlassen. Keine spielerische Revolution aber dennoch für Fans von Simulationsspielen empfehlenswert.

„Es ist die Zeit des Kalten Krieges. Mit undurchsichtigen Machenschaften konntest du die Macht im kleinen Inselstaat Tropico an dich reißen und regierst nun als allmächtiger El Presidente die Geschicke deines Volkes.“
Im Zentrum des Spiels steht das Regieren des Inselstaates Tropico.

Mit dieser Einleitung beginnt die Wirtschaftssimulation Tropico 3. Schon im Vorspann erfährt der Spieler, dass die Geschichte Tropicos bisher alles andere als gewaltfrei verlaufen ist. Doch nun liegt es an einem selbst, wie man die Geschicke des kleinen Inselstaates lenken möchte. Als Oberhaupt einer Militärdiktatur, der jeden Aufstand blutig niederschlägt oder als volksnaher Presidente, der freie Wahlen zulässt und sich liebevoll um die Zufriedenheit seines Volkes kümmert.

Ob eine demokratische Staatsform realisiert werden soll, oder die Bürger(innen) Teil einer Diktatur sein sollen, das alles muss entschieden werden.
Die Zufriedenheit der Tropicaner ist jedoch nicht immer leicht zu erreichen. Verschiedene Interessengruppen wollen befriedigt werden, zum Beispiel mittels zahlreicher Edikte, Steuergeschenken oder Feiern, und natürlich sollen auch die Wirtschaft und der Tourismus aufblühen. Wer nicht rechtzeitig daran denkt, die Infrastruktur der Insel zu verbessern, wird schnell von einer Auswanderungswelle überrascht oder sieht sich Protesten und aufständischen Rebellen gegenüber. Hinter jeder Ecke lauern Gefahren auf El Presidente und wer nicht den Überblick behält, dessen Amts- und Spielzeit ist sehr kurz. Als wäre das alles noch nicht genug, wird Tropico in unregelmäßigen Abständen von Wirbelstürmen heimgesucht, die teils verheerende Schäden anrichten und die Bananenrepublik in den schnellen Ruin treiben können.
Als regierender Präsident muss man stets Problemlösungskompetenz beweisen.

Und dann gilt es ja noch, El Presidentes Schweizer Bankkonto nicht aus dem Blick zu verlieren. Auf dieses sollte regelmäßig Geld abgezweigt werden, wenn der Spieler seinen Lebensabend nicht in Armut verbringen möchte.
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Pädagogische Beurteilung:

„Tropico 3“ hat all das, was auch die Vorgängerversionen schon liebenswert machte. Die Grafik ist sehr aktuell in 3D und sehr detailreich, auch die Menüs passen sehr gut zum Spiel. Dazu gibt‘s einen tollen karibischen Soundtrack.

Wer schon eine der Vorgängerversionen gespielt hat, wird sich schnell zurechtfinden, denn es gibt spielerisch nicht so viel Neues. Man kann entweder eine der 15 Missionen erfüllen oder auch „frei“ spielen, solange bis man als Presidente abgesetzt wird. Auch im Internet kann man spielen, aber das habe ich noch nicht ausprobiert.

Verschiedene Einstellungen verändern den Schwierigkeitsgrad, das macht den Einstieg leichter, wenn man noch nicht den Überblick über alle Funktionen und Möglichkeiten des Spiels hat.

Was mir nicht so gut gefallen hat, ist die Möglichkeit, sich am Anfang des Spiels einen Avatar aussuchen zu können, mit dem man dann auch die Straßen Tropicos durchwandern kann und sich z.B. mit Einwohnern unterhält. Ist zwar ne nette Idee, doch warum müssen hierbei reale Vorbilder wie Pinochet, Castro, Noriega oder Ché Guevara zur Auswahl stehen? Dies hinterlässt bei mir ein mulmiges Gefühl. Zwar hat man es selbst in der Hand, ob man fieser Diktator wird, den politische Gegner skrupellos umbringen lässt (es gibt z.B. den Erfolg „5 Tötungsbefehle in einem Spiel ausgeben“) oder als Menschenfreund in die Geschichte Tropicos eingeht, aber ich möchte dann doch lieber eine komplett fiktive Simulation spielen, in der keine realen Diktatoren auftauchen.

Davon abgesehen macht „Tropico 3“ aber viel Spaß und ich kann es empfehlen.
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Bildnachweise

[1]Spielbar.de[2]Tropico 3 / Kalypso Media / steampowered.com[3]Tropico 3 / Kalypso Media / steampowered.com[4]Tropico 3 / Kalypso Media / steampowered.com[5]AdVenture Capitalist[6]Texel Raptor / Parkitect / Screenshot by spielbar.de[7]Tropico 6 / Kalypso Media / Screenshot by spielbar.de

2 Kommentare

Lisa, 18, vom Infoc@fe Neu-Isenburg schreibt:

„Tropico 3“ hat all das, was auch die Vorgängerversionen schon liebenswert machte. Die Grafik ist sehr aktuell in 3D und sehr detailreich, auch die Menüs passen sehr gut zum Spiel. Dazu gibt‘s einen tollen karibischen Soundtrack.

Wer schon eine der Vorgängerversionen gespielt hat, wird sich schnell zurechtfinden, denn es gibt spielerisch nicht so viel Neues. Man kann entweder eine der 15 Missionen erfüllen oder auch „frei“ spielen, solange bis man als Presidente abgesetzt wird. Auch im Internet kann man spielen, aber das habe ich noch nicht ausprobiert.

Verschiedene Einstellungen verändern den Schwierigkeitsgrad, das macht den Einstieg leichter, wenn man noch nicht den Überblick über alle Funktionen und Möglichkeiten des Spiels hat.

Was mir nicht so gut gefallen hat, ist die Möglichkeit, sich am Anfang des Spiels einen Avatar aussuchen zu können, mit dem man dann auch die Straßen Tropicos durchwandern kann und sich z.B. mit Einwohnern unterhält. Ist zwar ne nette Idee, doch warum müssen hierbei reale Vorbilder wie Pinochet, Castro, Noriega oder Ché Guevara zur Auswahl stehen? Dies hinterlässt bei mir ein mulmiges Gefühl. Zwar hat man es selbst in der Hand, ob man fieser Diktator wird, den politische Gegner skrupellos umbringen lässt (es gibt z.B. den Erfolg „5 Tötungsbefehle in einem Spiel ausgeben“) oder als Menschenfreund in die Geschichte Tropicos eingeht, aber ich möchte dann doch lieber eine komplett fiktive Simulation spielen, in der keine realen Diktatoren auftauchen.

Davon abgesehen macht „Tropico 3“ aber viel Spaß und ich kann es empfehlen.

14.12.2009 um 17:59
Marvin (14), vom Infoc@fe Neu-Isenburg schreibt:

Mir gefällt das Spiel gut, weil man da denken muss und wenn man etwas falsch macht reagiert die Bevölkerung gleich und demonstriert z.B. für Ihre Freiheit. Es gibt mehrere so genannte Kampagnen, was ich sehr gut finde.

Die Aufmachung des Spieles ist sehr gut, mir gefällt am besten die Grafik, die Musik passt sehr zu dem Spiel. Die LVL werden von LVL zu LVL schwerer, was auch für ein sehr gutes Training sorgt.

Die Bedienung ist erst sehr umständlich dann spielt man sich in das Spiel ein und begreift die Bedienung dann auch. In diesem Spiel ist vor allem das logische Denken gefragt und schnelle Reaktionen dem Spiel gegenüber. Ich finde das Spiel sehr sympathisch, da man seine eigene kleine Welt erstellen kann. Das Spiel ist sehr an Sim City angelehnt. Man kann in diesem Spiel lernen, dass man Entscheidungen sehr gut überlegen muss. Allem in allem ist das Spiel sehr gelungen.

07.04.2010 um 10:16