Spielbeurteilung

Life is Strange 2

06.02.2020
„Life is Strange 2“ entführt in eine ruhige, nachdenkliche Welt, zuweilen düster und traurig. Der zweite Teil ist politischer als sein Vorgänger und findet eine gute Balance zwischen gesellschaftlichen Themen und der Coming-of-Age-Story.
Das Spielerlebnis und die Steuerung ähneln der des Vorgängers: Das Spiel beinhaltet viel Dialog und Text, das Gameplay ist einfach. Aus der Perspektive des Protagonisten Sean wird man vor Entscheidungen gestellt, die verschiedene Konsequenzen haben.

Fünf mal zwei Stunden Spielzeit


Das Spiel ist in fünf Episoden aufgeteilt, die im Zeitraum von September 2018 bis Dezember 2019 erschienen sind. Mittlerweile sind alle als komplette Staffel erhältlich. Man benötigt für jede der Episoden etwa zwei Stunden. Je nach eigener Genauigkeit beim Erkunden der Orte und je nach Geduld, sich jeden Dialog und jedes Poster anzusehen, dauert es manchmal länger. Es lohnt sich, alles genau zu erkunden, da man überall Dinge finden kann, die einem helfen oder einfach beeindrucken.

Beobachten und Kennenlernen der Umgebung prägen das Spielerlebnis.

Der Tod eines Elternteils, Rassismus und Gewalt


Die Spielreihe glänzt durch facettenreiche Charaktere mit emotionalen oder dramatischen Beziehungen zueinander. Bereits im ersten Teil wurden düstere Themen wie Missbrauch und Tod angesprochen. Im zweiten Teil spielt das Thema Tod wieder eine große Rolle. Die beiden Geschwister Sean und Daniel verlieren durch einen tragischen Vorfall ihren Vater. Der jugendliche Sean muss nun alleine auf seinen neunjährigen Bruder aufpassen. Er will ihm ein Vorbild sein und muss dafür sorgen, dass beide überleben. Auch der neunjährige Daniel kämpft emotional mit der Situation.

Es wird ein realistisches Bild der Lebenswelt zweier Brüder in den Vereinigten Staaten gezeichnet. Sie werden als Kinder mexikanischer Herkunft mit Rassismus und Gewalt konfrontiert. Die Lebenswelt der Heranwachsenden spielt in der Geschichte eine große Rolle und wird gekonnt durch Dialoge und Gedanken der Protagonisten widergespiegelt.
Josephine Hohberg
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Pädagogische Beurteilung:

Obwohl man die Geschichte nie aus der reinen Egoperspektive wahrnimmt, wird in der ersten Episode mit Sean ein Charakter vorgestellt, der zur Identifikation einlädt. Nimmt man sich Zeit für das Spiel und lässt die Atmosphäre wirken, kann es passieren, dass man das Spiel ganz aus der Perspektive der Figuren wahrnimmt. Besonders durch die entspannte Musik taucht man tief ins Spielgeschehen ein und fühlt mit.

Jede Interaktion hält Details bereit, die etwas über die Charaktere und die Umgebung verraten.

Die Entwickler bringen die politische Perspektive der Lebensgeschichten ein. Es geht um Daniels übernatürliche Kräfte und die Beziehung zwischen den Brüdern. Es ist aber auch die Geschichte zweier Kinder mexikanischer Herkunft, die in der Nachbarschaft und in ihrem Umfeld nicht immer willkommen sind. Auf ihrem Weg treffen die Jungs den Blogger Brody. Als dieser die Brüder in seinem Auto mitnimmt, erklärt ihm Sean, er wolle mit Politik und Rassismus nichts zu tun haben. Für Brody jedoch ist alles politisch.

Die beiden Jungs kommen im Verlauf der Geschichte an den Grenzzaun zwischen Mexiko und den USA.

Fazit:

Für Jugendliche ist „Life is Strange 2“ eine Gelegenheit, sich mit dem Erwachsenwerden, sozialer Ungleichheit und Rassismus auseinanderzusetzen. Das Spiel schafft es, eine Balance zu finden zwischen gesellschaftlich relevanten Themen und der Coming-of-Age-Story. Es wird eine solide und plausible Geschichte präsentiert, die für Spielende ab zwölf Jahren anschlussfähig und reizvoll ist.
Josephine Hohberg
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Siehe auch

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Bildnachweise

[1]Life is Strange 2 / Square Enix / Screenshot by spielbar.de[2]Life is Strange 2 / Square Enix / Screenshot by spielbar.de[3]Life is Strange 2 / Square Enix / Screenshot by spielbar.de[4]Life is Strange 2 / Square Enix / Screenshot by spielbar.de[5]Trüberbrooks / Headup Games / trueberbrook.com[6]Subnautica / Unknown Worlds Entertainment