Spielbeurteilung

Life is Strange

25.02.2015
In Life is Strange entdeckt Protagonistin und Fotografie-Studentin Max Caulfield zufällig eine besondere Fähigkeit an ihr: Sie kann die Zeit zurückdrehen. Ob ihr die neue Gabe hilft, ihre verschwundene Kommilitonin Rachel zu finden? Wir haben uns die erste Episode des Adventures näher angeschaut.

Die 18-jährige Max Caulfield ist begeisterte Fotografin und legt nur selten ihre Polaroidkamera aus der Hand. Um ihr Hobby zum Beruf zu machen, kehrt sie in ihren Heimatort Arcadia Bay zurück und studiert an der Blackwood Academy Fotografie. Als ihre Kommilitonin Rachel plötzlich spurlos verschwindet plagen Max nicht nur Visionen – sie findet auch heraus, dass sie die Zeit zurückdrehen kann.

Auf ihrem Weg durch die College-Flure kann Max mit verschiedenen Personen und Gegenständen interagieren.
Die Geschichte in Life is Strange wird aus Protagonistin Max’ Perspektive erzählt. Die Spielenden steuern sie mittels WASD und Maus in einer relativ offen gestalteten 3D-Welt. In ihr kann man mittels Mausklick mit verschiedenen Gegenständen und Personen interagieren und treibt so die Story des Spiels voran. Im Laufe der Dialoge wird man immer wieder vor die Wahl zwischen mehreren Antwortmöglichkeiten gestellt. Die gewählte Antwort beeinflusst den Verlauf der Geschichte. Durch die Fähigkeit, die Zeit zurückzudrehen, kann man allerdings getroffene Entscheidung noch einmal rückgängig machen oder bestimmte Situationen verhindern.

Erzählt Max ihrem Direktor, was sie gesehen hat? Eine schwierige Entscheidung, die Konsequenzen haben wird.
In einem Notizbuch hält Max die erlebten Ereignisse fest, inklusive kleiner Zeichnungen. Ihr nächstes Ziel findet man hier jederzeit in Form eines Post-Its. Außerdem erhält man während des Spiels immer wieder Nachrichten von Freunden und Verwandten auf Max‘ Handy.

Max‘ Zeitreisefähigkeit wird durch die Spirale oben links symbolisiert. Der kleine Kreis steht für einen Zeitpunkt, an dem ein wichtiges Ereignis geschehen ist.
Mit Chrysalis ist die erste Episode von Life is Strange erschienen. Insgesamt sind fünf geplant, die im Abstand von sechs Wochen erscheinen sollen. Die Sprache ist Englisch.

Pädagogische Beurteilung:

Life is Strange gleicht im ersten Moment dem typischen College-Szenario vieler US-Filme. Auch die Figurenkonstellation erinnert an das Klischee: auf der einen Seite die merkwürdigen Außenseiter, auf der anderen die beliebten Schnösel. Natürlich macht die letztere Gruppe der ersteren das Leben schwer. Trotz dieser Klischees bleibt die Handlung in Life is Strange dank der vielen mysteriösen Ereignisse packend. Für zusätzliche Spannung sorgt der Einfluss, den man auf die Spielwelt nehmen kann. Ein kleines Zeichen in der oberen Ecke zeigt an, dass eine bestimmte Entscheidung Konsequenzen haben wird. Wann und welche bleibt erst einmal unklar.

In Life is Strange wechseln sich ruhigere Passagen, in denen man bestimmte Gegenstände finden oder kleinere Rätsel lösen muss, mit actionreicheren Sequenzen ab. In diesen ist vor allem eine schnelle Reaktionsgabe gefragt, da man zeitlich unter Druck gesetzt wird. Bei einem Fehler kann man allerdings ganz einfach von Max‘ Zeitreisefähigkeit Gebrauch machen und es erneut versuchen. Hier gibt es, im Gegensatz zu den Dialogoptionen, keine Konsequenzen für die Spielenden.

Leider fehlt es in der ersten Episode gerade in puncto Rätseleinlagen noch an Herausforderungen, insbesondere für geübte Gamer. Meist reicht es nach einem Gegenstand zu suchen, mit dem man auf irgendeine Art interagieren kann, um so die Geschichte voranzutreiben. Möglich aber, dass der Schwierigkeitsgrad in den kommenden Episoden angezogen wird.

Fazit:

Life is Strange bietet trotz klischeebehaftetem Setting eine atmosphärisch dichte Story mit einer interessanten Protagonistin. Damit man dieser allerdings folgen kann, sind gute Englischkenntnisse notwendig. Vereinzelnd tauchen ernste Storyelemente auf, zum Beispiel werden Figuren sexuell belästigt oder mit einer Pistole bedroht. Life is Strange eignet sich daher erst für ein Publikum ab 14 Jahren.
Sarah Pützer
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Bildnachweise

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