M.U.D.TV – Mad Ugly Dirty Television
- Genre:Wirtschaftssimulation
- Herausgeber:kalypso
- Plattform:
- Erscheinungsdatum:Februar 2010
- USK:
- spielbar:
Die Spielenden fangen klein an. Aufgrund fehlender finanzieller Mittel greifen sie, um die Sendezeit zu füllen, zunächst auf einen Pool vorhandener Produktionen mit niedriger Qualität zurück. Folglich sind auch die Einschaltquoten zu Beginn schlecht.
Im weiteren Spielverlauf können eigene Produktionen erstellt werden, mit allen Teilschritten von der Konzeptentwicklung bis zur Umsetzung. Dafür benötigt man Mitarbeiter. Jeder von ihnen hat individuelle Charaktereigenschaften und Talente, die bei der Verteilung der Aufgaben berücksichtigt werden müssen. Ein Hauptdarsteller einer Produktion benötigt beispielsweise ein großes Selbstvertrauen, während kreative Angestellte besser als Autor oder Regisseur eingeteilt werden sollten. Die entsprechende Zuordnung ist letztendlich ausschlaggebend für die Qualität der fertigen Produktion. Je höher die Qualität, umso größer sind auch die Einschaltquoten. Und die benötigt man, um die Vorgaben von Werbeverträgen zu erfüllen. Das ist die einzige Möglichkeit, in M.U.D. TV Geld zu verdienen.
Neben der Qualität der Sendungen sind Sendezeit und Format ausschlaggebend für die Einschaltquoten einer bestimmten Zielgruppe. Insgesamt gibt es acht davon in M.U.D. TV, darunter unter anderem Hausfrauen, Intellektuelle und Emos, eine Art Jugendbewegung. Deren unterschiedliche Präferenzen, das Fernsehprogramm und die Uhrzeit betreffend, müssen bei der Wahl der Sendungen und der entsprechenden Werbung berücksichtigt werden.
Mit Hilfe eines Editors können eigene Charaktere mit individuellem Aussehen und Charaktereigenschaften erstellt und anschließend in das Spiel importiert werden.
Pädagogische Beurteilung:
Wer hat sich nicht auch schon einmal gewünscht, erfolgreich ins große TV-Business einzusteigen und für ein besseres Fernseh-Programm zu sorgen? M.U.D. TV macht es möglich. In dieser Wirtschaftssimulation versorgen die Spielenden die unterschiedlichen Zielgruppen mit passendem Programm, was vor allem planerisches und taktisches Geschick erfordert. Die Spielmechanik und die Menüführung scheinen auf den ersten Blick unübersichtlich, dank des gelungenen, wenn auch textlastigen Tutorials, bekommt man jedoch auch als Genre-Einsteiger schnell ein Gefühl dafür.Die comichafte Umsetzung ist untypisch für das Genre, lockert den ernsten Simulationscharakter dafür erfrischend auf. Gleiches geschieht durch die amüsanten Anspielungen auf bekannte Filmtitel, Serien und Schauspieler. So tauchen im Spiel beispielsweise Figuren wie „Mr. Tea“ oder „Nuck Chorris“ auf, Sendungen tragen Titel wie „Wer wird Aktionär“, „Emancipation Room“ oder „John Mambo“. Die Spielenden kommen dadurch ins Schmunzeln und fühlen sich gut unterhalten.
In punkto Abwechslung ist das Spiel jedoch steigerungsfähig. Die Hintergrundgeräusche, speziell unverständliches Gebrabbel und eigenartiges, nicht zuzuordnendes Hupen in einer Dauerschleife, werden schnell eintönig. Glücklicherweise können diese Geräusche ausgestellt werden.
Des Weiteren müssen die Spielenden ununterbrochen verschiedene Orte aufsuchen, etwa um Werbeaufträge und Sendungen zu beschaffen und diese dann in das eigene Programm aufzunehmen. Vor allem zu Beginn des Spiels sind diese Botengänge aufgrund begrenzter Trage-Kapazität häufig und dementsprechend lästig. Man fragt sich, warum diese nicht auf andere Art und Weise koordiniert werden können. Erst im späteren Spielverlauf fällt dieser Punkt nicht mehr ganz so stark auf.
Der Multiplayermodus über Steam, eine von Valve Software entwickelte und betriebene Online-Vertriebsplattform für Computerspiele, bietet ebenfalls mehr Abwechslung durch zusätzliche Sabotageaktionen und größeren Konkurrenz- und Zeitdruck.
Ein Punkt, der in der TV-Wirtschaftssimulation leider gar nicht berücksichtigt wird, ist die Einhaltung der Altersfreigaben der Freiwilligen Selbstkontrolle, kurz FSK. Diese regelt für das reale Fernsehen, was wann gesendet werden darf. Nicht so bei M.U.D. TV: Die Spielenden können beispielsweise problemlos Filme, deren Titel auf erotische Inhalte schließen lassen, um die Mittagszeit senden, ohne große Folgen.
Fazit:
Dem hohen Realitätsanspruch, der charakteristisch für das Genre der Simulationen ist, kann M.U.D. TV damit nicht ganz gerecht werden. Eingefleischte Simulations-Fans werden von dem Spiel deshalb etwas enttäuscht sein. Für Genre-Neulinge ab 12 Jahren ist M.U.D. TV aufgrund seines übersichtlichen Umfangs und der humorvollen Umsetzung zu empfehlen.Siehe auch
Mad TV (1991)
In Mad TV können die Spielenden gleich einen ganzen Fernsehsender übernehmen. Sie machen den Sendeplan, kaufen Nachrichten und schalten Werbung. Doch die Konkurrenz sitzt ihnen im Nacken. Ein Spiele-Klassiker von 1991.
The Movies
The Movies entführt die Spielenden in die Welt des Films. Beginnend in den 1920er Jahren bauen sie in der Wirtschaftssimulation ihr eigenes Filmimperium auf. Ganz nebenbei werden sie selbst kreativ und produzieren eigene Machinimas.
Tropico 3
Gut oder Böse? Demokratie oder Diktatur? Welchen Weg die Spielenden in Tropico 3 einschlagen, bleibt ihnen selbst überlassen. Keine spielerische Revolution aber dennoch für Fans von Simulationsspielen empfehlenswert.
Bildnachweise
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Wer hat sich nicht auch schon einmal gewünscht, erfolgreich ins große TV-Business einzusteigen und für ein besseres Fernseh-Programm zu sorgen? M.U.D. TV macht es möglich. In dieser Wirtschaftssimulation versorgen die Spielenden die unterschiedlichen Zielgruppen mit passendem Programm, was vor allem planerisches und taktisches Geschick erfordert. Die Spielmechanik und die Menüführung scheinen auf den ersten Blick unübersichtlich, dank des gelungenen, wenn auch textlastigen Tutorials, bekommt man jedoch auch als Genre-Einsteiger schnell ein Gefühl dafür.
Die comichafte Umsetzung ist untypisch für das Genre, lockert den ernsten Simulationscharakter dafür erfrischend auf. Gleiches geschieht durch die amüsanten Anspielungen auf bekannte Filmtitel, Serien und Schauspieler. So tauchen im Spiel beispielsweise Figuren wie „Mr. Tea“ oder „Nuck Chorris“ auf, Sendungen tragen Titel wie „Wer wird Aktionär“, „Emancipation Room“ oder „John Mambo“. Die Spielenden kommen dadurch ins Schmunzeln und fühlen sich gut unterhalten.
In punkto Abwechslung ist das Spiel jedoch steigerungsfähig. Die Hintergrundgeräusche, speziell unverständliches Gebrabbel und eigenartiges, nicht zuzuordnendes Hupen in einer Dauerschleife, werden schnell eintönig. Glücklicherweise können diese Geräusche ausgestellt werden.
Des Weiteren müssen die Spielenden ununterbrochen verschiedene Orte aufsuchen, etwa um Werbeaufträge und Sendungen zu beschaffen und diese dann in das eigene Programm aufzunehmen. Vor allem zu Beginn des Spiels sind diese Botengänge aufgrund begrenzter Trage-Kapazität häufig und dementsprechend lästig. Man fragt sich, warum diese nicht auf andere Art und Weise koordiniert werden können. Erst im späteren Spielverlauf fällt dieser Punkt nicht mehr ganz so stark auf.
Der Multiplayermodus über Steam, eine von Valve Software entwickelte und betriebene Online-Vertriebsplattform für Computerspiele, bietet ebenfalls mehr Abwechslung durch zusätzliche Sabotageaktionen und größeren Konkurrenz- und Zeitdruck.
Ein Punkt, der in der TV-Wirtschaftssimulation leider gar nicht berücksichtigt wird, ist die Einhaltung der Altersfreigaben der Freiwilligen Selbstkontrolle, kurz FSK. Diese regelt für das reale Fernsehen, was wann gesendet werden darf. Nicht so bei M.U.D. TV: Die Spielenden können beispielsweise problemlos Filme, deren Titel auf erotische Inhalte schließen lassen, um die Mittagszeit senden, ohne große Folgen.
Dem hohen Realitätsanspruch, der charakteristisch für das Genre der Simulationen ist, kann M.U.D. TV damit nicht ganz gerecht werden. Eingefleischte Simulations-Fans werden von dem Spiel deshalb etwas enttäuscht sein. Für Genre-Neulinge ab 12 Jahren ist M.U.D. TV aufgrund seines übersichtlichen Umfangs und der humorvollen Umsetzung zu empfehlen.