Spielbeurteilung

Doom (2016)

25.05.2016
Mit Doom (2016) wird ein Meilenstein der Ego-Shooter-Geschichte neu aufgelegt. Dabei treffen schnelle, actionreiche Kämpfe auf moderne 3D-Grafik. Die gezeigte Gewalt wirkt dadurch detailreicher und realistischer als beim Klassiker – und hat in Kinderhänden nichts zu suchen.
Bei Forschungen der Union Aerospace Corporation (kurz: UAC) auf dem Mars wird durch Zufall ein Tor zur Hölle entdeckt. Nach kurzer Zeit fallen bereits die ersten Dämonen über die Marsstation her. Die Spielenden schlüpfen in die Rolle eines namenlosen Marines, dessen Aufgabe es ist, die Quelle der Invasion ausfindig zu machen und die Dämonen zu stoppen.

Dämonen treiben ihr Unwesen auf der Marsstationen – die anderen Mitarbeiter sind der Invasion bereits zum Opfer gefallen.
Doom (2016) greift den Überlebenskampf des Klassikers und verpasst ihr ein modernes Gewand. In dem Ego-Shooter gilt es die labyrinthartigen Gänge der Station und die Marsoberfläche zu erforschen, Dämonen zu erschießen und verschiedene Missionen zu erfüllen. Letztere reichen von „Finde einen bestimmten Schlüssel“ zu „Verhindere die Kernschmelze“. Unterwegs kann man verschiedene Waffen, Munition und andere Boni einsammeln, die in der Welt zerstreut sind. Im Gegensatz zu anderen modernen Ego-Shootern wie Battlefield Hardline regeneriert sich die Spielfigur nicht nach einigen Sekunden von alleine. Stattdessen gilt es Medipacks, also Einheiten zum Heilen, einzusammeln, um die Lebensenergie wieder aufzuladen.

Zwischendurch müssen sich die Spielenden mit sogenannten Bossgegnern messen. Diese sind besonders stark und erfordern auch taktisches Kalkül.
Neben der Einzelspielerkampagne gibt es in Doom auch verschiedene Multiplayer-Modi, bei denen jeweils sechs gegen sechs gespielt wird. Beispielsweise findet man hier klassische Varianten wie Team Deathmatch, in dem jeder „Kill“ als ein Punkt zählt, oder Freeze Tag, bei dem Gegner durch Beschuss eingefroren und von den Mitspielenden wieder befreit werden müssen. Momentan gibt es neun Arenen für die Multiplayer-Modi, weitere wurden als herunterladbare Erweiterung angekündigt. Zudem kann mit Hilfe eines Level-Editors Multiplayer-Arenen selbst zusammenstellen und diese anschließend mit anderen teilen.

Im Gegensatz zum schlauchartig Inneren der Marsstation, ist die Oberfläche des Planeten viel offener gestaltet.

Sarah Pützer
Dieses Spiel wurde getestet von:

Pädagogische Beurteilung:

Doom war Anfang der Neunziger Jahre der populärste Ego-Shooter und setzte mit seiner 3D-Grafik Maßstäbe. Kritisiert wurde es für seine blutig inszenierten Gewaltdarstellungen, 1994 landete Doom in Deutschland auf dem Index. Gespielt wurde es trotzdem und mauserte sich zum Kultspiel. 2011 wurde schließlich die Indizierung aufgehoben. Nach Doom 2 (1994) und Doom 3 (2004) folgt mit Doom (2016) nun die Neuauflage der Spielreihe.

Doom beginnt ohne Schonzeit direkt im Trubel der Dämoneninvasion. Zudem fehlt ein ausführliches Tutorial, das in die Steuerung einführt. Damit richtet sich Doom eher an Shooter-Erfahrende, die mit den gängigen Befehlen vertraut sind. Sind zu Beginn die Level noch schlauchartig und Gegner gut einsehbar, ändert sich dies im Verlauf des Spiels. Spätestens, wenn man die Marsoberfläche betritt, werden die Areale sehr viel weitläufiger, Gegnerscharen greifen von allen Seiten an. Zwar lässt sich zwischen mehreren Schwierigkeitsgraden wählen, da aber das Regenerieren über Medipacks und nicht über Ruhepausen funktioniert, werden die Spielenden gezwungen, ständig in Bewegung zu bleiben. Dies kann Neulinge anfangs überfordern und zu Frust führen.

Andererseits sorgt die anhaltende Action auch für Spielspaß. Dabei werden vor allem eine gute Hand-Augen-Koordination und eine schnelle Reaktionsgabe gefordert. Zudem eignen sich je nach Gegnertyp einige Waffen besser als andere, sodass man stets zwischen diesen wechseln muss. Die Action wird lediglich von einigen erzählerischen Elementen unterbrochen, wie beispielsweise Hologrammen oder im Spiel integrierte Videos. Damit drängt sich die Story alles andere als in den Vordergrund – wer auf die Erzählung keinen Wert legt, kann diese auch einfach ignorieren.

Während die klassische Version von 1993 mit seiner abstrakten Grafik inzwischen eine USK 16 erhält, setzt die Neuauflage Doom (2016) auf eine realistische Grafik. Hinzukommen außerdem sogenannte „Glory Kills“: Bringt man einen Gegner ins Taumeln, kann man ihn per Tastendruck besonders gewaltvoll töten und erhält dafür einen Teil der eigenen Lebensenergie zurück. Zwar handelt es sich in Doom um keine menschlichen Gegner und das Setting bleibt als fiktiv erkennbar, dennoch eignet es sich nur für mündige Spielende, die sich vom gezeigten Inhalt distanzieren können.

Fazit:

Doom (2016) setzt den Ego-Shooter-Klassiker als modernen 3D-Shooter um. Dabei bleibt er seinem dynamischen Gameplay treu und fordert die Spielenden auf, ständig in Bewegung zu bleiben. Damit richtet sich das Spiel eher an Shooter-Erfahrende. Da ein besonders brutales Vorgehen belohnt und die Gewalt detailliert dargestellt wird, eignet sich Doom (2016) ausschließlich für Erwachsene.
Sarah Pützer
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Siehe auch

Spielbeurteilung

DOOM (1993)

Doom war nicht der erste Ego-Shooter, wohl aber der populärste seine Zeit. Vor allem seine 3D-Grafik setzte Maßstäbe. Für großen Diskussionsstoff sorgte die blutig inszenierte Gewaltanwendung als einzige Strategie des Überlebens im Spiel. Doom wurde 1994 indiziert. 2011 wurde die Indizierung aufgehoben.

Spielbeurteilung

Fallout 4

Das endzeitliche Setting von Fallout begeistert bereits seit 1997 Fans der Reihe. Nun ist das beliebte Open-World-Rollenspiel mit einem vierten Teil zurück, einige Neuerungen inklusive. Fallout 4 bietet viel Abwechslung und langfristigen Spielspaß. In Kinderhänden hat das Spiel allerdings nichts zu suchen.

Spielbeurteilung

Evolve

Evolve bietet spannungsgeladene Action-Unterhaltung für bis zu fünf Mitspielende. In 4v1 Gefechten tritt ein Team aus Jägern gegen ein Monster an. Insbesondere die Rolle des Monsters bietet dabei ungewöhnliche Erfahrungen. Das Katz-und-Maus-Spiel für Spielende ab 16 Jahren.

Bildnachweise

[1]Spielbar.de[2]Bethesda[3]Bethesda[4]Bethesda[5]Doom / cdv Software / wikipedia.org[6]Screenshot Fallout 4[7]2K Games

1 Kommentar

Falko schreibt:

Doom stellt für mich dank des extrem schnelll & flüssig vonstattengehenden Kampfes,
der stimmungsvollen Grafik als auch der umfangreichen Auswahl an Waffen und Mods mein persönliches Spiel-Highlight des Jahres 2016 dar, welches durch Glory- und Kettensägen-Kills stets zum Weiterspielen anregt und die Motivation aufrecht erhält!

11.08.2016 um 09:16