Spielbeurteilung
Never Alone
03.08.2015
Dieses Jump'n'Run widmet sich der Folklore der Ureinwohner Alaskas und begleitet das Iñupiat-Mädchen Nuna und den weißen Fuchs auf ihrer gefährlichen Reise durch eisige Schneewelten.- Genre:
- Herausgeber:E-Line Media
- Plattform:
- Erscheinungsdatum:November 2014
- USK:
- spielbar:
Zusammen mit dem weißen Polarfuchs macht sich Nuna auf den Weg. Dabei begegnen ihr immer wieder eisige Winde, in denen sie sich nur schwerlich fortbewegen kann.
Während die meisten Geister Nuna und dem Fuchs weiterhelfen, hindern die grünen Nordlichter die beiden am Weiterkommen. Hier heißt es, den richtigen Moment zum Springen abpassen.
In einigen Sequenzen werden Nuna und der Fuchs verfolgt. Hier müssen sie vor einem hungrigen Eisbären davonlaufen.
Pädagogische Beurteilung:
In Never Alone findet man leicht hinein. Muss man zunächst nur Nuna nach links oder rechts bewegen, kommen erst nach und nach weitere Fähigkeiten hinzu. Diese lernt man dank kurzen Tutorial-Anweisungen und kleinen Übungspassagen sehr schnell. Der Schwierigkeitsgrad steigt nur allmählich, sodass Never Alone die Spielenden langsam an die Steuerung heranführt.Die Rätsel in Never Alone folgen in den meisten Fällen dem Muster „wie komme ich von A nach B?“. Hier ist logisches Denken gefragt, indem man Kisten an die richtige Stelle verschiebt, Geister zum Leben erweckt und Gegner überlistet. So kommt man seinem Ziel Stück für Stück näher. Damit man die oftmals kniffligen Sprungpassagen in Never Alone besteht, braucht man viel Geschick und vor allem das richtige Timing. An manchen Stellen gelingt ein Sprung nur, wenn er genau im richtigen Moment ausgeführt wird. Scheitert man dennoch und Nuna oder der Fuchs fallen in die Tiefe, startet man direkt vor der Sprungpassage erneut. Speicherpunkte sind in Never Alone sehr großzügig verteilt, sodass sich hier bei den Spielenden auch nach mehrfachen Scheitern selten Frust einstellt. Eine begrenzte Anzahl an Leben oder ähnliches gibt es in dem Spiel nicht.
Als Serious Game möchte Never Alone auch gleichzeitig die Spielenden informieren. Das Spiel verbindet daher eine Dokumentation der Iñupiat-Kultur mit einem fordernden Jump’n’Run. Nicht nur die Spielwelt ist von den zahlreichen Mythen und Sagen inspiriert, es gibt auch zusätzlich zahlreiche Videos, die über die Ureinwohner Alaskas informieren. Es handelt sich dabei größtenteils um persönliche Berichte der heutigen Iñupiat, die von Kindheitserinnerungen, ihrem Alltag und ihrer Lebenswelt handeln. Qualitativ sind die Videos sehr hochwertig und geben dem Volk selbst eine Stimme, statt Anthropologen und Forscher über sie sprechen zu lassen. Allerdings wirken die Videosequenzen von dem Spiel losgelöst und sind in das Geschehen nicht integriert.
Die Geschichte von Never Alone wird in Inupiaq erzählt und auf Deutsch untertitelt. Um der Geschichte zu folgen, sind daher Lesekenntnisse erforderlich. Zudem enthält Never Alone einige Verfolgungssequenzen, die jüngere Kinder unter Anspannung setzen können. Der Koop-Modus bietet hier die Möglichkeit, dass Eltern gemeinsam mit ihrem Kind spielen und so über Verständnisprobleme oder spannende Passagen hinweghelfen können.
Fazit:
Never Alone ist ein kurzes, dafür aber faszinierendes Jump’n’Run-Spiel, das Neugierde für die Iñupiat-Kultur weckt. Informationen zu den Iñupiat werden leider nicht interaktiv im Spiel, sondern in Videoform abgedeckt. Spielen Kinder mit Unterstützung ihrer Eltern eignet sich Never Alone ab einem Alter von 8 Jahren.Siehe auch
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Beeindruckender Grafikstil, märchenhafte Story und liebevoll inszenierte Figuren – das Jump’n’Run Ori and the Blind Forest überzeugt vor allem mit seiner dichten Atmosphäre. Knifflige Klettereinlagen und emotionale Tiefe bieten trotz kindlichem Stil auch Erwachsenen jede Menge Spielspaß.
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Bildnachweise
[1]Never Alone, Presse-Material, E-Line Media[2]E-Line Media[3]E-Line Media[4]E-Line Media[5]Microsoft Studios[6]Ubisoft