Heroes of the Storm
- Genre:
- Herausgeber:Blizzard Entertainment
- Plattform:
- Erscheinungsdatum:Juni 2015
- USK:
- spielbar:
Aber Blizzard hat das Spielprinzip nicht nur auf den Kern zurechtgeschnitten, sondern auch um kartenabhängige Herausforderungen erweitert. Auf einer der aktuell sieben spielbaren Schlachtfelder bricht in regelmäßigen Abständen die Nacht herein und unheimliche Pflanzen erheben sich. Welches Team sie besiegt und genügend Samen einsammelt, kann einen seiner Helden in ein riesiges Pflanzen-Ungetüm verwandeln und mit ihm womöglich die Basis des Gegners einreißen. Auf einem anderen Schlachtfeld kämpfen die Teams um die Kontrolle der „Tempel des Himmels“, deren Statuen die Gebäude des Gegners mit Laserstrahlen einäschern. Alle diese Aufgaben werden in Tutorials vorbildlich erklärt und eingeführt.
Pädagogische Beurteilung:
Heroes of the Storm erfindet das Genre nicht neu. Jedoch ist der Einstieg in ein MOBA noch nie so leicht gefallen.Dafür sorgen die behutsamen Vereinfachungen und die gute Einführung. Mit vielen dezenten Änderungen, zum Beispiel in der Art, wie Erfolge und Misserfolge über die jeweiligen Spielerteams verteilt und kommuniziert werden, ist es Blizzard außerdem gelungen, die im Genre leider so weit verbreiteten Konflikte innerhalb der Teams zu entschärfen und eine freundschaftlichere Kommunikationskultur zu etablieren. Das Ergebnis ist mehr Spaß am Spiel und weniger Streit mit den Mitspielern und Mitspielerinnen.
Dennoch ist das Spiel sehr herausfordernd. Wer will, kann sich weiterhin tage- und nächtelang einfuchsen in die verschiedenen Heldenkombinationen und Teamstrategien. Auch die mathematischen Grundlagen der Spielmechaniken kann man sich bei Bedarf einblenden und – sofern man will – die eigene Taktik daraufhin optimieren.
Die kartenabhängigen Herausforderungen bringen eine starke Dynamik in das Spielgeschehen. Mit ihnen kann ein bislang unterlegenes Team das Spiel noch zu seinen Gunsten wenden, weshalb sich keine Seite auf einem Vorsprung ausruhen kann. Die Spiele dauern etwa 20 bis 30 Minuten und bleiben durch diese Dynamik durchgängig offen und spannend. So gibt es auch keinen Grund, vorzeitig das Spiel zu verlassen.
Handwerklich ist Heroes of the Storm Blizzard-typisch sehr ausgefeilt. Sowohl die Schlachtfelder als auch die Helden sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Die Helden kommentieren sogar das laufende Geschehen, indem sie sich etwa für einen Heilspruch bedanken oder geläufige Textnachrichten mit einem entsprechenden Statement untermalen. Die technische Umsetzung lässt ebenfalls kaum Wünsche offen. Heroes of the Storm läuft auch auf älteren Systemen einwandfrei, die Gegnerzuweisung funktioniert sowohl alleine als auch zusammen mit Freunden tadellos und Programmfehler oder Abstürze sind beim Test keine aufgetreten.
Das Spiel kann komplett kostenlos heruntergeladen und gespielt werden. Es gibt einen Pool kostenlos spielbarer Helden, der wöchentlich wechselt. Wer bestimmte Helden dauerhaft spielen möchte, muss sie sich entweder mit Gold freischalten, welches man für absolvierte Matches erhält, oder kann sie für Echtgeld erwerben. Ansonsten können lediglich optische Spielereien (Reittiere, weitere Heldenavatar-Varianten etc.) gekauft werden, welche keinerlei spielerische Vorteile verschaffen. Das Bezahlsystem fühlt sich insgesamt sehr fair an und benachteiligt Nichtzahlende in keiner Weise.
Die grafische Darstellung ist detailreich gestaltet, aber comicähnlich überzeichnet. Durch die Vogelperspektive bleibt eine gewisse Distanz zum Spielgeschehen gewahrt. Heroes of the Storm ist damit trotz der kampfbetonten Handlung für Jugendliche ab 12 Jahren spielbar.
Fazit:
„Gelungene Neuinterpretation des MOBA-Genres, die sowohl Einsteiger als auch Profis anspricht.“Siehe auch
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