Die Sims Mobile
- Genre:Lebenssimulation
- Herausgeber:Electronic Arts
- Plattform:iOS, Android
- Erscheinungsdatum:März 2018
- USK:ab 6 Jahren (IARC)
- spielbar:
Ein vorgegebenes Ziel gibt es nicht. Man bestimmt und lenkt vieles selbst: Charaktermerkmale auswählen, Karriereziele festlegen, oder Beziehungen aufbauen. Dabei können mehrere Sims gleichzeitig gesteuert werden. Im Vergleich zur Computer-Version sind die Optionen an Handlungs- und Interaktionsmöglichkeiten weniger zahlreich. Außerdem erscheinen immer wieder Missionen und Ereignisse, die nicht abgelehnt und daher umgesetzt werden müssen. Als Belohnung gibt’s die Premium-Währung „SimCash“ oder neue Funktionen, Berufe und Kollektionen. Wer viel spielt, bekommt also immer mehr Gestaltungsmöglichkeiten.
Die Ereignisse, welche die Sims erledigen müssen, haben zeitliche Vorgaben. So können die Sims beispielsweise eine kurze, mittlere oder normale Arbeitsschicht von 2, 4 oder 8 Stunden übernehmen, ein Gespräch mit einem guten Freund dauert eine Stunde. Ein Echtzeit-Countdown zeigt an, wie lange die Spielfigur noch braucht, um die Aufgabe zu absolvieren. Erst dann kann eine neue begonnen werden. Durch SimCash oder verschiedene Aktionen können Wartezeiten verkürzt werden. Allerdings sinkt beim Ausführen der Aktionen die Energie der Sims, sodass diese Funktion nicht endlos nutzbar ist. Eine „Warteschlangen“-Funktion für Aufgaben wie im Computerspiel gibt es nicht. Wenn sich die Sims an verschiedenen Orten aufhalten, kann das schnell in Stress ausarten, da immer hin- und her gewechselt werden muss.
Wenn einer der Sims auszieht oder stirbt, kann man einen neuen Charakter erstellen und einziehen lassen oder mit der neuen Generation weiterspielen. Und dann geht’s wieder von vorne los. Das Spiel ist also niemals fertig gespielt, ist dadurch aber keinesfalls langweilig.
„Die Sims Mobile“ wird durch Antippen verschiedener Elemente gesteuert. Wie bei der mobilen Bedienung üblich, wird mit zwei Fingern gezoomt und gedreht. Die Grafik hat sich im Vergleich zum ursprünglichen Computerspiel kaum verändert und hat geradezu Kult-Faktor.
Durch die mobile Ansicht und die vielen Informationen, die gleichzeitig auf dem Display zu sehen sind, ist die Schrift entsprechend klein. Das wird beim Lesen schnell anstrengend. Die „Highlight“-Funktionen wie Einrichten und Einkleiden, die am Computer-Bildschirm oft Stunden in Anspruch nehmen, fallen hier eher kurz aus. Grund dafür ist der ständig notwendige Wechsel zwischen den Menüs und dem Live-Modus und der suboptimalen Steuerung am Touchscreen.
Das Spiel selbst ist kostenlos. Durch In-App-Käufe kann jedoch SimCash gekauft werden. Diese Premium-Währung kann genutzt werden, um Missionen schneller zu absolvieren, das Energie-Level der Sims wieder aufzuladen, zusätzliche Sims freizuschalten oder neue Klamotten oder Möbel zu kaufen. Im Store können neben dem SimCash eine Reihe weiterer Dinge erworben werden, die wiederum in SimCash und nicht mit realem Geld bezahlt werden. Eine weitere Währung sind die Simoleos, welche sich die Sims verdienen. So muss bei jedem Angebot genau geschaut werden, mit welcher Währung dieses zu zahlen ist. Dies kann zu anfänglicher Verwirrung und zu ungewolltem Geldausgeben führen.
Zudem gibt es Werbevideos, die gezeigt werden. Jede Mission bringt eine Belohnung, und diese kann erhöht werden, wenn der Spielende sich ein kurzes Werbevideo, meist zu einem anderen Spiel, anschaut.
Im Mehrspielermodus kann man sich mit seinen Freunden verknüpfen, deren Sims auf dem Marktplatz treffen oder mit ihnen chatten. Dazu muss jedoch ein Facebook-Account hinterlegt werden.
Pädagogische Beurteilung:
Offiziell ist das Spiel ab 12 Jahren freigegeben. „Die Sims Mobile“ enthält keine gewaltvollen oder expliziten Inhalte, und auch die Story ist einfach zu verstehen. Ein Ziel gibt es im klassischen Sinne nicht, stattdessen steuert man die eigenen Sims und bestimmt selbst, was passiert. Man ist selbst dafür verantwortlich, was passiert, wie sich die Charaktere zueinander verhalten oder nach welchen Motivationen sie handeln. Kurze Dialoge, die ab und zu eingeblendet werden, sind jedoch immer sehr locker, positiv und wertschätzend formuliert.Die Bedienung des Spiels ist zu Beginn wenig intuitiv und erfordert eine längere Einarbeitungsphase. Dies wird durch zahlreiche schriftliche Anweisungen oder Pfeile gut gelöst. So bekommt man nach und nach einen Überblick, was welches Icon bedeutet, wie zwischen verschiedenen Orten gewechselt werden kann, oder mit welchem Menüpunkt man in den „Bauen“-Modus wechseln kann. Mit der Zeit nehmen diese Anweisungen ab.
Auch wenn eine grobe Zielsetzung für jede Spielfigur selbst gewählt werden kann: Die Missionen und Teilaufgaben, die erledigt werden sollen, bestehen oft darin, die besten Partys zu schmeißen, das neuste Outfit zu tragen, um beliebter zu werden, oder teure Möbel für mehr „Lifestyle“ zu kaufen. Bei weniger oberflächlichen Zielen ist zwar fraglich, ob diese ausgewählt würden, aber sie würden immerhin zum Nachdenken anregen.
Auf dem Display sind durchgehend verschiedene Anzeigen eingeblendet: Eine Energie-Anzeige, Aufgaben zum Anklicken, Energie-Bars, Zeitanzeigen, oder sich bewegende Kacheln, die auf eine Neuheit im Store hinweisen. Zudem ploppen regelmäßig bunte Fenster auf, die auf neue Missionen oder Achievements hinweisen. Dies kann überfordernd sein und schnell frustrieren - wenn zum Beispiel nicht gleich ersichtlich wird, wie eine Mission abgeschlossen werden kann oder nicht klar ist, welches Aufgabe am besten zuerst erledigt werden soll. Auch längere Wartezeiten, die man meist nur über In-App-Käufe umgehen kann, provozieren Frustration.
Die bewusst herbeigeführte Verwirrung, die bei den In-App-Käufen entsteht, ist ein weiterer großer Kritikpunkt. Deswegen sollten Eltern gemeinsam mit ihren Kindern schauen, wo In-App-Käufe bei diesem Spiel getätigt werden können, da die Zahlungsaufforderung unauffällig platziert ist und die Zahlungsmodalitäten unübersichtlich sind.
Fazit:
„Die Sims Mobile“ überzeugt mit der Spielidee einer umfassenden Lebenssimulation, ist vor allem zu Beginn jedoch etwas unübersichtlich. Insgesamt ein netter Zeitvertreib, durch längere Wartezeiten bei Aufgaben, ständige Pop-Up-Fenster mit Werbung oder Aufforderung zu In-App-Käufen aber auch anstrengend und nicht unter 12 Jahren geeignet.Siehe auch
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