Spielbeurteilung

Overwatch

23.06.2016
Overwatch überzeugt mit abwechslungsreichen Charakteren und ansprechender Optik. Dank einfachem Tutorial und positiver Grundstimmung mit motivierendem Belohnungssystem richtet sich das Spiel auch an Spielende, die noch wenige Berührungspunkte mit Shootern hatten.
Overwatch heißt der neue Online-Multiplayer-Shooter von Blizzard, in dessen Mittelpunkt Team-Matches mit bis zu fünf Freunden gegen andere Spielende oder Computer gesteuerte Charaktere stehen. Eine Solo-Kampagne gibt es nicht.

Die Spielenden übernehmen jeweils die Rolle von einem der 21 verfügbaren Heldinnen und Helden unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades aus den Kategorien Offensiv, Defensiv, Tank und Unterstützung. Je nach Figur stehen einem unterschiedliche Fähig- und Fertigkeiten zur Verfügung. Während Tracer beispielsweise vor allem mit Beweglichkeit punktet und sich blitzschnell über das Spielfeld bewegt, kann Reinhardt mit seiner Barriere gegnerischer Angriffe abfangen. Mercy wiederum unterstützt ihre Teamkameraden im Kampf, indem sie sie heilt, die wiederbelebt oder ihre Angriffskraft verstärkt. Nur ein ausgewogenes Team, das sowohl die eigenen Stärken und Schwächen als auch die der Gegner kennt, hat Gewinnchancen.

In Overwatch stehen einem 21 Heldinnen und Helden zur Verfügung, darunter auch Revolverheld McCree, ein angriffsstarker Charakter.

Jeder Charakter hat unterschiedliche Fähigkeiten. Heldin Mercy beispielsweise unterstützt ihre Teamkameraden unter anderem mit Heilung.
Gespielt wird auf einer von 12 Karten, die alle an reale Schauplätze angelehnt sind. So spielt man beispielsweise vor der Kulisse Hollywoods oder findet sich in Griechenland wieder. Die Spielmodi sind klassisch: Mal gilt es, Kontrollpunkte zu erobern, ein anderes Mal Fahrzeuge zu eskortieren oder einen sogenannten „Choke Point“ zu verteidigen. Ein Spiel geht über mehrere Runden. Das Team, das zuerst zwei Runden gewonnen hat, gewinnt auch das Gesamtspiel. Die Spielzeit beträgt in der Regel wenige Minuten.

Am Ende eines Spiels werden Erfahrungspunkte verteilt. Mit denen können die Spielenden aufleven und Loot-Boxen freischalten. Jede Loot-Box enthält vier zufällig ausgewählte Gegenstände, darunter zum Beispiel Skins, die das Aussehen der Charaktere verändern, neue Sieger-Posen oder neue Spielerlogos. Die Gegenstände sind rein kosmetischer Natur, spielerische Vorteile geben sie keine.

Die Maps, auf denen gespielt wird, sind detailiert und ähneln realen Schauplätzen.


Wem die Geduld und die Zeit fehlt, Loot-Boxen freizuspielen, kann diese auch gegen Echtgeld käuflich erwerben. Bei Overwatch handelt es sich um einen reinen Online-Multiplayer. Eine dauerhafte Internetverbindung ist daher Voraussetzung.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Test bezieht sich auf die PC-Version. Dabei entstanden bis auf den Kaufpreis keine weiteren Kosten. Spieler auf PlayStation 4 und Xbox One benötigen allerdings ein kostenpflichtiges Abonnement bei PlayStation Plus und Xbox Live.
Anne Sauer
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Pädagogische Beurteilung:

Overwatch hat bereits in der ersten Woche nach Release über 7 Millionen Spielende angelockt, so der Herausgeber. Der leichte Einstieg und die damit verbundene Offenheit für Genre-Neulinge hat sicherlich auch einen Teil dazu beigetragen. Ein umfangreiches Tutorial führt die Spielenden Schritt für Schritt in die Steuerung ein. Wer sich nach Abschluss des Tutorial die Konfrontation mit anderen Spielenden noch nicht zutraut, kann zunächst gegen Computer gesteuerte Figuren üben. Das gibt auch die Möglichkeit, alle Charaktere und ihre individuellen Eigenschaften in Ruhe auszuprobieren.

Scheuen muss man sich vor den anderen Spielenden allerdings nicht. Rauer Umgang mit ungeübten Spielenden, wie man es aus anderen Multiplayerspielen kennt, ist bei Overwatch selten zu finden. Das mag vielleicht auch an der generell positiven Art des Spiels liegen. Niederlagen werden nicht als solche wahrgenommen, erhält man doch ebenfalls Erfahrungspunkte. Darüber hinaus zählt die Leistung des gesamten Teams, statt sogenannter „Kills“ einzelner Personen. Ebenfalls eine schöne Idee: Am Ende eines Spiels wählen beide Teams übergreifend, wer ihrer Meinung nach die beste Leistung gezeigt hat und belohnen diese Person mit zusätzlichen Erfahrungspunkten.

Der Fokus liegt bei Overwatch auf dem gemeinsamen, strategischen Spiel. Teamplay ist unerlässlich. Das beginnt schon bei der Wahl der Heldin oder des Helden. Ein gutes Team ist ausgewogen und enthält sowohl angriffsstarke als auch defensive und unterstützende Charaktere. Stelle ich fest, dass ich mit einem Charakter nicht weiter komme, kann ich im Startbereich bequem einen anderen wählen – auch innerhalb eines laufenden Spiels. Das hat zwar den Vorteil, dass man nicht an seine erste Wahl gebunden ist, auf der anderen Seite bedeutet es jedoch kontinuierliche taktische Neuplanung, wenn das gegnerische Team seine Aufstellung wechselt. Chat und Voice-Chat sind für Absprachen im Spiel integriert, werden aber derzeit kaum zur internen Spielkommunikation genutzt – zumindest nicht bei Spielen mit zufällig ausgewählten Mitspielenden. Beleidigungen sind derzeit also nicht zu fürchten.

Die Darstellung in Overwatch ist comichaft, farbenfroh und überzeichnet und gibt so ausreichend Distanzierungsmöglichkeiten. Treffer werden in Form verschwindender Lebensbalken über den jeweiligen Charakteren angezeigt. Ist ein Charakter besiegt, löst er sich auf und erscheint nach 10 Sekunden wieder am Startpunkt. Die genannten Käufe innerhalb des Spiels mit Echtgeld sind zwar möglich, werden aber nicht offensiv beworben.

Fazit:

Kurzweiliges Teamspiel in Comic-Optik mit abwechslungsreichen Charakteren. Richtet sich dank umfangreichem Tutorial und vielen positiven Erlebnissen nicht nur an Shooter-Fans, sondern auch an Spielende, die noch Berührungspunkte mit dem Genre hatten.
Anne Sauer
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Bildnachweise

[1]Overwatch / Blizzard Entertainment / Pressematerial[2]Overwatch[3]Overwatch[4]Overwatch[5]Team Fortress 2 / Valve / steampowered.com[6]EA[7]Counter-Strike: Global Offensive / Valve

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