Spielbeurteilung
Transistor
05.03.2015
Das Action-Rollenspiel Transistor weiß seine Spielenden zu beeindrucken – und zu verwirren. Das Zukunftsszenario überzeugt mit einem guten Kampfsystem und atemberaubenden Artworks. Die Geschichte hinter dem Spiel dagegen wirft mehr Fragen auf, als sie letztendlich beantwortet.- Genre:
- Herausgeber:Supergiant Games
- Plattform:PC (getestet), PlayStation 4
- Erscheinungsdatum:Mai 2014
- USK:
- spielbar:
Wer ist der tote Mann neben Red zu Beginn des Spiels und wo kommt das riesige Schwert her? Die Handlung von Transistor wirft viele Fragen auf.
Die Stimme aus dem Schwert übernimmt den größten Teil des Erzählens in Transistor.
Im Taktikmodus pausiert das Spiel. Die Anzeige am oberen Bildschirmrand gibt an, wie viele Schritte Red noch vorausplanen kann. „Breach()“ bezeichnet dabei eine der vier Attacken am unteren Bildschirmrand.
Pädagogische Beurteilung:
Auffällig an Transistor ist vor allem seine Inszenierung: Ein kunstvoll anmutender Zeichenstil in Jugendstil-Optik trifft auf elektronische Beats, die das Geschehen untermalen. Auch die Atmosphäre, hauptsächlich getragen von der Erzählerstimme in Form des Schwertes, ist dicht gestaltet und voller Melancholie. An manchen Stellen kann diese bedrückend wirken, zum Beispiel wenn Red gezwungen ist, gegen eine alte Freundin von ihr zu kämpfen.Transistor startet zunächst recht unmittelbar: Zu Beginn gibt es weder ein Intro noch ein Hauptmenüfenster. Man sieht eine noch namenlose Figur mit roten Haaren kniend an der Seite eines offenbar getöteten Mannes. Daneben ein riesiges Schwert. Plötzlich beginnt das Schwert zu sprechen. Was geschehen ist und zu wem die Stimme gehört, bleibt für die Spielenden nicht nur zunächst unklar. Offene Fragen dieser Art durchziehen das ganze Spiel und werden nur äußerst spärlich beantwortet. Motivierende Aha-Erlebnisse fehlen auf diese Weise. Das Kampfsystem wird ebenfalls nur bruchstückhaft erklärt, vieles muss man sich durch Ausprobieren selbst erschließen.
Trotz den vielen Unklarheiten macht insbesondere das Kampfsystem von Transistor Spaß. Durch die vielen Kombinationsmöglichkeiten der verschiedenen Attacken beziehungsweise „Funktionen“ können die Spielenden ihren eigenen individuellen Kampfstil entwickeln. Auch der Wechsel zwischen direktem Kampf und taktischem Denken im Taktikmodus lässt Platz für verschiedene Spielstile. Zu Beginn gestalten sich die Kämpfe noch recht einfach, werden aber zunehmend schwerer. Fällt die Energie unter einen gewissen Punkt, wechselt die Ansicht während eines Kampfes automatisch in den Taktikmodus, sodass man in Ruhe seine nächsten Züge planen kann. Wird man dennoch besiegt, beginnt man meist kurz vor dem Kampf erneut und kann sich so durch Trial and Error an der perfekten Taktik probieren.
Insgesamt ist Transistor für Spielende gedacht, die sich mit ihrer ganzen Aufmerksamkeit auf ein Spiel einlassen möchten. Die Geschichte kann schnell verwirren und jeder gegebene Hinweis auf den Plot muss zunächst gedeutet werden. Auch das Einspielen in das Kampfsystem nimmt Zeit und Konzentration in Anspruch.