The Walking Dead
- Genre:
- Herausgeber:Telltale Games
- Plattform:
- Erscheinungsdatum:April 2012
- USK:
- spielbar:
Die Spielenden übernehmen die Rolle von Lee Everett, einem ehemaligen Professor und verurteilten Mörder. Bei seiner Überführung ins Gefängnis kommt er erstmals in Kontakt mit den Untoten. Der Kampf ums Überleben beginnt, seine Vergangenheit gerät in den Hintergrund. Kurz darauf trifft Lee auf die kleine Clementine und entwickelt Vatergefühle für sie. Auf der Suche nach Schutz begeben sich die beiden auf eine gefährliche Reise.
Die Sprachausgabe in The Walking Dead ist Englisch. Deutsche Untertitel sind verfügbar.
Anmerkung der Redaktion spielbar.de: Anfang 2013 veröffentlichte Activision „The Walking Dead – Survival Instinct“. Das Spiel unterscheidet sich von dem hier besprochenen.
Pädagogische Beurteilung:
Schon Heavy Rain war ein emotional bewegendes Spiel und stellte einen vor moralische und ethische Grundsatzfragen. Ähnlich – allerdings in einem fiktiven, düsteren, postapokalyptischen Szenario – ist es bei The Walking Dead. Immer wieder vor Entscheidungen gestellt, die das eigene Leben und das des Schützlings Clementine beeinflussen, zu der man im Laufe des Spiels eine immer engere emotionale Bindung aufbaut.Die Entscheidungen beginnen bei einfachen Konversationen. Wie viel darf man von sich selbst verraten? Wie viel sollte man verbergen, um nicht wegen seiner Vergangenheit belangt oder vorverurteilt zu werden? Wann verstrickt man sich in Lügen und verliert so Glaubwürdigkeit? Man hat nur begrenzt Zeit um eine Auswahl für das Gespräch zu treffen. Wurde keine Entscheidung getroffen, bleibt der Charakter stumm, was wiederum je nach Gesprächspartner und Situation unterschiedlich aufgefasst wird.
Schwer fallen auch moralische Entscheidungen, in denen direkt das Leben anderer betroffen ist. Hilft man einer Person und setzt dafür das Leben einer anderen aufs Spiel? Sind zwei Personen gleichzeitig in Gefahr, welcher steht man bei und welcher fällt man in den Rücken? Manchmal muss man abwägen, wer einem möglicherweise in der Zukunft hilfreicher sein könnte. Jede Entscheidung – sei es die Wahl der Gesprächsführung oder die der Taten – fällt früher oder später auf einen zurück, im positiven oder negativen Sinne. Die Tatsache, dass The Walking Dead automatisch speichert und getroffene Entscheidungen damit endgültig sind, sorgt für durchgehende Anspannung im Spiel, erhöhen aber gleichzeitig auch den Mehrspielwert.
Hinzu kommen regelmäßige Schockmomente. Während man in The Walking Dead nichts ahnend mit Charakteren spricht, kommt es immer wieder zu unvorhergesehenen Vorfällen. Zum Beispiel der plötzliche Autounfall gleich zu Beginn des Spiels oder wie aus dem Nichts auftauchende Zombies. Es gilt dann schnell Entscheidungen zu treffen oder vorgegebene Tastenkombinationen zu drücken. Dazu bedarf es durchgehender Konzentration. Doch nicht nur Konzentration und eine gewisse Stressresistenz sind von Nöten. Blitzschnelle Reaktionen, eine gute Hand-Augen-Koordination bei Kämpfen sowie die Fähigkeit Streitgespräche durch kluges Abwägen der eigenen Worte zu deeskalieren.
Gewalt ist elementarer Bestandteil des Spiels, und die Darstellung derer und ihrer Folgen sind sehr detailliert. Nicht selten muss mehrfach mit einem dumpfen Gegenstand auf den Schädel eines Zombies eingeschlagen werden, bis dieser keine Gefahr mehr darstellt, den Blick dabei immer auf den Gegner gerichtet. Der Mix aus realistischer 3D-Grafik und comichaftem Zeichenstil, auch Cel Shading genannt, sowie das fiktive Zombieszenario sorgen zwar für gewisse Distanzierungsmöglichkeiten zum Spielinhalt. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei The Walking Dead aufgrund der Gewalt und der durchgehenden emotionalen Anspannung um reine Erwachsenenunterhaltung.
Siehe auch
ZombiU
ZombiU zeichnet ein apokalyptisches Szenario in London, in dem das eigene Überleben an erster Stelle steht. Der Gegner ist eine Seuche, die aus dem Großteil der Menschen angriffslustige Zombies macht. Blutige Kämpfe und zahlreiche Schockmomente machen das Horrorspiel zur reinen Erwachsenenunterhaltung.
Wie ist es wohl ein Zombie zu sein? - Ein Zombie-Selbsttest
Ein schlaffer Gang, trüber Blick, ein nicht zu stillender Hunger und der Jagdinstinkt als einziger Antrieb. Jugendredakteurin Isabella Kalz schlüpft auf der PLAY19 in die Rolle eines Zombies.
Minecraft: Story Mode
Das Open-World-Spiel Minecraft ist bekannt dafür, dass es keiner ausdrücklichen Geschichte folgt. Nun gibt es für alle, die sich dennoch eine wünschen, Minecraft: Story Mode. In gewohnt pixeliger Optik folgt das Spiel dem Prinzip eines Point’n’Click-Adventures und lässt keinen Seitenhieb auf die Minecraft-Welt aus.