Spielbeurteilung

WildStar

01.07.2014
WildStar bietet eine quietschbunte Onlinewelt, in der man mit anderen Spielenden zahlreiche Quests sowie spannende Kämpfe erleben und vielleicht sogar neue Freundschaften knüpfen kann. Das MMORPG bietet beinahe unendlich viel Spielspaß, aber auch die vielleicht längste Tutorialphase der Spielgeschichte.

WildStar führt die Spielenden in eine bunte Fantasiewelt, in der die Verbannten einen erbitterten Kampf gegen die Dominion führen. Beide Seiten haben ein großes Interesse an dem wiederentdeckten Planeten Nexus, der einst Heimat der hochtechnisierten Eldan war und zahlreiche ihrer bereits vergessenen Technologien beherbergt. Die Dominion stammen von dem Volk der Eldan ab und haben es zu ihrem Ziel gemacht haben, die ganze Galaxie unter ihre Kontrolle zu bringen. Die Verbannten dagegen wurden von den Dominion aus ihrer Heimat vertrieben und wollen Nexus zu ihrem neuen Heimatplaneten machen. Ein Kampf nach dem Muster Rebellen gegen Imperium entfacht.

Die Welt von WildStar ist in erster Linie eins: farbenfroh und groß.
Bei WildStar handelt es sich um ein Online-Rollenspiel, das mit zahlreichen Avataren realer Menschen bevölkert ist. Zu Beginn erstellen sich die Spielenden ihren eigenen Charakter und können zum einen die Seite der Dominion oder Verbannten wählen, zum anderen über Volk, Klasse, Pfade und Aussehen entscheiden. WildStar ist grob in eine Hauptquest, die den Plot vorantreibt, und in zahlreiche Nebenquests aufgeteilt. Zusätzlich gibt es für MMOs typische PvP-Gebiete, in denen sich Spielende zum Kampf verabreden können, oder von anderen Spielenden organisierte Online-Events stattfinden. Gesteuert wird mittels der Tasten WASD. Durch Mausklicks werden Interaktionen ausgeführt. Gegenstände oder Personen, mit denen dies möglich ist, werden durch ein kleines Symbol markiert.

Bei WildStar mangelt es nicht an ausgefallenen Charakteren. Unter den verschiedenen Völkern befinden sich auch die bösartigen Hamsterwesen namens Chua.
In WildStar gibt es nur einen Spielmodus zur Auswahl, dafür können aber mehrere Charaktere und Spielstände erstellt werden. Um WildStar zu spielen, müssen neben dem Spiel später sogenannte Timecards gekauft werden. Diese erlauben für einen halben, einen ganzen oder mehrere Monate Zutritt zur Onlinewelt. Die Kosten für einen Monat liegen momentan bei ca. 13€.

In den Kämpfen dienen sogenannte „Telegraphen“ als Orientierung, wo der nächste Angriff stattfinden wird. Die Spielenden müssen schnell den roten Kreisen ausweichen, damit sie nicht getroffen werden.

Pädagogische Beurteilung:

WildStar nimmt sich viel Zeit, um die Spielenden langsam in den Plot und die Spielmechanik einzuführen. Zwei Stunden lang läuft man durch ein von NPCs bevölkertes Raumschiff, sucht Person A, um ihr Gegenstand B zu geben, bestreitet die ersten Kämpfe. Erst danach landet man auf dem Planeten Nexus und trifft das erste Mal auf andere Spielende. Endlich, denn durch die knappen unvertonten Dialogkästen und die stark eingeschränkten Interaktionsmöglichkeiten mit NPCs wirkt dieser erste Abschnitt sehr leblos.

Nach den ersten Spielstunden eröffnet sich dann die ganze Welt von WildStar und die Möglichkeiten, seine Zeit in ihr zu verbringen. Das Pfad-System berücksichtigt unterschiedliche Spielerpersönlichkeit. Wählt man zu Beginn beispielsweise den Pfad des Kundschafters aus, erhält man optionale Sidequests, die sich allein mit dem Erkunden der Umgebung beschäftigen. Als Soldat warten weitere Kämpfe und kriegerische Auseinandersetzungen auf die Spielenden. Schnell merkt man, dass man als Einzelkämpfer schlechte Chancen in WildStar hat. Bei einigen Quests und Bosskämpfen müssen sich die Spielenden zu Teams zusammenschließen und mittels Chatfunktion oder Headset eine Taktik entwickeln.

In WildStar gibt es immer etwas zu tun, denn an jeder Ecke warten neue Quests und Herausforderungen. Auch die Community sorgt für eine Spieldynamik, die selten Langeweile aufkommen lässt. Gleichen sich zu Beginn einige Aufgaben sehr und folgen dem Muster „Sammle eine gewisse Anzahl von XY“, steigt die Vielfalt ab ca. Level 20 an und man kann sich beispielsweise auch als Praktikant eines riesigen Unternehmens versuchen. Das Kampfsystem in WildStar ist sehr actionbetont und erfordert hohe Konzentration seitens der Spielenden. Gegner muss man direkt anvisieren und andersrum gegnerischen Angriffen aktiv ausweichen. Immer in Bewegung bleiben und ein guter Überblick sind für den Sieg unbedingt notwendig. Mit steigendem Level steigt auch der Schwierigkeitsgrad in den Kämpfen stark an.

Gestalterisch ist die Welt von WildStar auffallend bunt und überzeichnet. Dies spiegelt sich in den Spielfiguren wider, vor allem in der übertriebenen Darstellung der weiblichen Charaktere, die bereits während der Beta bei der Spielergemeinschaft für Diskussionsstoff sorgte. Ihre auffallend ausladenden Hüften stechen vor allem durch ihre übertriebenen Bewegungen ins Auge. Die Endversion von WildStar hat sich diesem Problem zwar angenommen und den Spielenden die Möglichkeit gegeben, den Körperbau anzupassen, allerdings ist dies nur in einem geringen Maße möglich.

Fazit:

WildStar trifft mit seiner bunten, überzeichneten Darstellung nicht jedermanns Geschmack, dafür bietet es aber Quests im Überfluss für ganz unterschiedliche Spielertypen und wird selten langweilig. WildStar erfordert eine gewisse Einarbeitungszeit und richtet sich weniger an Gelegenheitsspielende. Für MMORPGs typische Bindungsfaktoren, wie beispielsweise die große Welt ohne definiertes Spielende, können zu sehr intensiven Spielphasen führen. Daher ist es wichtig, dass die Spielenden mit ihren Eltern zusammen die investierte Spielzeit im Auge behalten. Daher eignet sich WildStar ab einem Alter von 14 Jahren.
Sarah Pützer
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Bildnachweise

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