Spielbeurteilung

Spore

17.03.2011
Am Anfang war die Zelle. In „Spore“ geht es um nicht weniger als die Entstehung und Entwicklung des Lebens auf einem Planeten und die Expansion darüber hinaus. Man arbeitet sich durch fünf Evolutionsphasen und führt eine Spezies vom Einzeller-Dasein bis in die Tiefen des Weltalls.
Die Evolution einer Spezies ist ein äußerst komplexer und umfassender Prozess. Um diesen zu simulieren, unterteilt „Spore“ die Entwicklung von Lebewesen in fünf Phasen: die Zellenphase, die Kreaturenphase, die Stammesphase, die Zivilisationsphase und schließlich die Weltraumphase. Die einzelnen Phasen bauen jeweils aufeinander auf. Charakteristische Eigenschaften, die in einer Phase entwickelt werden, prägen die Entwicklung in den folgenden Phasen. Entsprechend besteht „Spore“ aus fünf Teilspielen, die sich in Inhalt und Anforderungen unterscheiden und von steigender Komplexität sind.
Unsere Spezies beginnt in der Ursuppe als Einzeller.

Zu Beginn findet man sich als Einzeller in einer Art Ursuppe wieder. Die Zellenphase ist als 2-D-Arcadespiel gestaltet, bei dem es zunächst einmal um Nahrungsaufnahme geht. Eine Grundsatzentscheidung – Fleisch- oder Pflanzenfresser – hat man bereits vorab getroffen. Durch Fressen sammelt man wertvolle DNA, die Grundlage zum Erreichen der nächsten Evolutionsstufe. Bereits während der Zellphase entwickelt man sein Geschöpf zu einem Meereslebewesen weiter. Durch Paarung mit Zellen derselben Art gelangt man zum Zellen-Designer. In diesem Baukasten wird die Ursprungszelle nach und nach durch neue Teile weiterentwickelt. Ist man auf der Evolutionsleiter weit genug voran gekommen, folgt der Schritt an Land und die Kreaturenphase. Hier werden mit Hilfe des Kreaturen-Designers (Spore Labor) die Fähigkeiten der Spezies systematisch weiterentwickelt. Neues Spielelement ist die Beziehung zu anderen Kreaturen. Die Alternativen lauten Freundschaft und Kampf.

In der Kreaturenphase gilt es, Freundschaften zu schließen und Partner zu finden.

Mit dem Übergang zur Stammesphase und später zur Zivilisationsphase gewinnt „Spore“ den Charakter eines Strategiespiels. Diese Spielphasen sind wesentlich komplexer als die vorherigen. Eine Zivilisation wird aufgebaut und weiterentwickelt, bis der gesamte Planet – wenn nötig mit Gewalt – erobert wurde. Mit dem Eintritt in das Industriezeitalter werden Städtebau und die Ausdehnung des eigenen Einflussbereiches zu zentralen Zielen. An die Stelle des Kreaturen-Designers tritt der Gebäude-Designer. Nennt man den gesamten Planeten sein eigen, startet die Weltraumphase. Diese letzte Science-Fiction-Phase hat kein definiertes Ende. Kreativ wird man hier mit dem Raumschiff-Designer.

In der Weltraumphase können fremde Planeten besiedelt und das Zentrum der Galaxie erkundet werden.

Die Idee zu „Spore“ stammt von der Entwickler-Legende Will Wright, der bereits Meisterwerke wie „SimCity“ oder „Die Sims“ schuf. Neben der Vollversion für den PC sind noch die mobilen Varianten „Spore – Wilde Kreaturen“ (für Nintendo DS) und „Spore Origins“ (für Mobiltelefone) erhältlich. Der Kreaturen-Designer „Spore Labor“ wurde bereits im Juni dieses Jahres veröffentlicht.
Tobias Miller
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Pädagogische Beurteilung:

„Spore“ verspricht den Spielenden nicht weniger als die Erschaffung einer komplett eigenen Welt. Die beginnt bei der Entstehung der Zellen und Kreaturen und endet in den Weiten des Universums. Umfassender könnte der Spielinhalt kaum sein. Da überrascht es, wie leicht der Einstieg ins Spiel ist. In der Zellenphase kann man sofort loslegen. Die Aufgaben sind verständlich und die Steuerung ist schnell zu erlernen. Fehler haben keine nennenswerten Konsequenzen. Wird man getötet, beginnt man einfach von neuem, ohne dass Spielfortschritte verloren gehen. „Spore“ eignet sich damit gut als Gelegenheitsspiel.

Folglich werden Fans von komplexen Aufbaustrategiespielen mit Spore weniger glücklich. Denn die ersten Erfolge – in Form der jeweils nächsten Evolutionsstufe – stellen sich bereits nach wenigen Minuten ein. Zwar kommt keine Langeweile auf, da zum richtigen Zeitpunkt in die nächste Spielphase mit komplizierteren Aufgaben gewechselt wird, der Schwierigkeitsgrad des Spiels bleibt insgesamt aber gering. Die Vorzüge des Spiels liegen vielmehr im kreativen Bereich. Der Kreaturen-Designer „Spore Labor“ ist das Herzstück des Spiels. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind umfangreich und wissen zu überzeugen.
Tobias Miller
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Siehe auch

Spielbeurteilung

City Life 2008

City Life ist eine Städtebausimulation, in der sich die Spielenden ihre Traummetropole erschaffen können. Verschiedene Bevölkerungsgruppen geben den Städten einen besonderen Charakter.

Spielbeurteilung

SimCity (1989)

Die komplexe Wirtschafts- und Aufbausimulation „SimCity“ zählt zu den bekanntesten Spielreihen überhaupt. Die erfolgreiche Spielidee ist, eine Stadt planerisch zu entwickeln und durch städtebauliche Maßnahmen zu verändern. Seit 1989 wurde das Spiel mehrfach weiterentwickelt.

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Die Sims

Das Spiel „Die Sims“ gehört seit über 10 Jahren zu den bekanntesten und meist gespielten Lebenssimulationen mit zahlreichen Bezügen zur realen Lebenswelt der Spielenden. Nennenswerte Konkurrenz gibt es bislang nicht. Vor allem bei Mädchen sind „Die Sims“ sehr beliebt.

Bildnachweise

[1]Spielbar.de[2]Spore / Electronic Arts / Screenshot by spielbar.de[3]Spore / Electronic Arts / Screenshot by spielbar.de[4]Spore / Electronic Arts / Screenshot by spielbar.de[5]City Life 2008 / Focus Entertainment / steampowered.com[6]Sim City / Maxis[7]Die Sims / Electronic Arts / playstation.com

3 Kommentare

Infoc@fé Neu-Isenburg schreibt:

Zu Spore Labor, dem Kreaturen-Designer:
Bei diesem PC Spiel kann man eigene unverwechselbare Kreaturen gestalten und Befehle geben. Es ist eine Mischung zwischen Sims und Jurrassic Park. Es ist sehr witzig und macht viel Spaß, gerade auch gemeinsam zu versuchen, verschiedene Kreaturen zu entwickeln. Aufgrund der Aufgabenstellung hat es keinen Schwierigkeitsgrad. Einige bemängelten zu wenig Funktionen und Gestaltungsmöglichkeiten.

Die Grafik ist sehr gut und witzig. Die Steuerung sehr einfach, allerdings passt die Musik nicht so gut dazu. Das Spiel ist leicht und übersichtlich zu bedienen - man muss keine Gebrauchsanweisung lesen.

Um das Spiel spielen zu können, sollte man jede Menge Fantasie mitbringen.
"Endlich gibt es mal ein Spiel, das auf Phantasie basiert ". Wenn man seiner Phantasie nicht genug Freiraum lässt, dann hat man keinen Spaß mehr an dem Spiel.
Bei diesem Spiel stimmt alles, es könnte nicht besser sein. Es eignet sich hervorragend um Stress abzubauen, z. B. wenn man genervt von der Schule kommt.

07.10.2008 um 16:16
Marie, 14 Jahre, Leipziger SpieL.E.tester schreibt:

Ich find das Spiel cool, weil man seine eigenen Kreaturen und seine eigene Welt erschaffen kann, weil es eine sehr gute Grafik hat und weil es ein Spiel für die ganze Familie ist. Das negative an dem Spiel ist, dass einige Level sehr schwer sind und sehr lange dauern und an manchen Stellen ist die Steuerung ziemlich kompliziert. Man braucht eine schnelle Reaktion und ein kleines bisschen Kreativität. Die Spielfiguren sind echt cool. Sie haben coole Stimmen und Charaktere. Man kann seine Kreativität verbessern und sein Reaktionsvermögen trainieren. Ich würde es der ganzen Familie empfehlen, weil es ein sehr witziger Zeitvertreib und eine coole Methode ist, seine Kreativität zu verbessern!

31.05.2010 um 18:52
Jakob schreibt:

„Spore“ erzählt die Geschichte von der Entwicklung einer eigenen Spezies, welche sich im Laufe des Spieles von einem simplen Einzeller in eine intelligente Lebensform verwandelt. Die eigenen Wesen lassen sich mit im Spiel zu findenden Körperteilen aufrüsten, welche den Kreaturen dann, abhängig vom Spielfortschritt, neue Möglichkeiten zur Interaktion mit anderen Spezies oder zur Fortbewegung geben. Das Spiel ist in Fünf unterschiedlich lange Phasen aufgeteilt, welche sich in der Art, in der sie gespielt werden sehr stark unterscheiden.

Die Zellenphase ist die erste und simpelste Phase des Spiels, in der es nur ums Essen von kleinen Algenfetzen oder Fleischstücken geht. In der Kreaturenphase bekommt man die Möglichkeit seine Kreatur in einer dreidimensionalen Welt zu bewegen und sich mit anderen Spezies anzufreunden. Nach einer Zeit beginnen die Wesen, Werkzeuge zu nutzen und Gründen einen Stamm, den man dann während Stammesphase kontrolliert, in der man sich gegen andere Stämme auf seinem Kontinent durchsetzen oder sich mit ihnen verbünden muss, um sein Lager zu einer großen Stadt auszubauen. In der vierten, der Zivilisationsphase, welche ähnlich wie die Stammesphase gespielt wird hat man die Aufgabe durch technischen Fortschritt und Kämpfe alle Städte der Welt unter seine Kontrolle zu bringen und sich dann in der Weltraumpase auf ins All zu machen und auf außerirdische Lebensformen zu treffen.

Alles in allem haben mir das abwechslungsreiche Gameplay von Spore und die vielen Möglichkeiten, seine Spezies individuell zu gestalten sehr gefallen. Am meisten aber wahrscheinlich auf Grund ihrer vielen Freiheiten die Kreaturenphase. Die Weltraumphase wird sehr schnell langweilig und unübersichtlich, da man sich um die Beziehungen zu zu vielen außerirdischen Weltreichen und ihren Forderungen und zu vielen Kolonien auf Planeten kümmern muss. Dem kann jedoch mit dem Erweiterungspacket „Galaktische Abenteuer“ (14,99€ auf Origin) Abhilfe geschaffen werden, durch welches einen die Außerirdischen um interessante Missionen auf ihren Planeten bitten, zu denen man sich mit seiner Besatzung beamen kann.

Ich empfehle Spore also besonders allen, die viel Spaß daran haben kreativ tätig zu sein und seine Kreationen dann in Aktion zu erleben!

27.02.2014 um 17:23


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