Spielbeurteilung

Pokémon Quest

19.10.2020
Auf Kubo-Eiland finden sich Pokémon zu einem Abenteuer zusammen. Das Spiel lädt auf eine kurze Runde am Smartphone ein und bietet zugleich eine komplexe Spielmechanik.
Die Figuren, die uns in Pokémon-Quest erwarten, kennen viele Kinder und Jugendliche aus dem weltweit erfolgreichen Pokémon-Franchise. Hier treten fantasievoll gestaltete Monster gegeneinander an oder knüpfen Freundschaften mit den Menschen innerhalb der Welt.

Zu Beginn des Abenteuers kommen wir als Forscher*in auf die Insel Kubo-Eiland. Dort sollen wir Pokémon finden, um uns mit ihnen anzufreunden. Das Kennenlernen der verschiedenen Wesen steht im Mittelpunkt des Spiels.
Anders als bei den bisherigen Ablegern bewegen wir uns nicht als Trainer*in auf der Insel, sondern es geht hauptsächlich um die Pokémon selbst. Hier knüpft das Spiel an Spiele wie Pokémon Super Mystery Dungeon an.

Spielablauf und Levelaufbau


Der Kern des Spiels sind Pokémon-Kämpfe. Wir starten mit einem einzelnen Pokémon und haben die Chance uns mit weiteren anzufreunden, die wir im Laufe des Spiels treffen. Wenn wir ein wildes Pokémon zu einem Freund machen, dann kann es in unserem Team mitkämpfen.

Wir entsenden zunächst unsere Monster in ein Level, wo sie sich selbstständig bewegen. Als Trainer*in bestimmt man lediglich, welche Attacken wann eingesetzt werden sollen und sammelt so beim Durchlaufen der verschiedenen Level Erfahrung für die Pokémon und Ressourcen, die man später in die Verbesserung des Lagers und des Teams investieren kann.

Die einzelnen Level sind sehr ähnlich aufgebaut und richten sich jeweils nach einem bestimmten Farbthema. Die Struktur und die Landschaft aus Hügeln, Bäumen und Gewässern bleiben gleich. Es ändern sich außerdem noch die Pokémon, die man in dem jeweiligen Bereich antreffen kann. Wenn alle wilden Pokémon in einem Level besiegt wurden, endet der Durchgang und man kehrt zur Übersichtskarte zurück.

Die Spielwelt und ihre Bewohner*innen werden in einer Voxel-Grafik präsentiert. Der Stil von Pokémon Quest erinnert an Minecraft.

Team stärken und verbessern


Auf der Weltkarte findet man eine Übersicht über das eigene Team und über alle Pokémon, mit denen man sich bisher angefreundet hat. Wir wählen aus, welche unserer Begleiter das nächste Level bestreiten und können diesen verschiedene Steine geben, die die Fähigkeiten der Pokémon verbessern. Später können wir außerdem mit befreundeten Pokémon gemeinsam trainieren, um unser Team zusätzlich zu verstärken.

Auf der Übersichtskarte haben wir die Möglichkeit, unser Team zu organisieren und zu verbessern.

Nach den Kämpfen können wir außerdem unsere Basis aufsuchen. Dort finden wir einen Kochtopf, an dem wir mit gesammelten Pilzen, Beeren und anderen Items verschiedene Rezepte ausprobieren können. Jedes Gericht lockt bestimmte Pokémon an. Alle 48 Stunden finden wir in der Basis neue wilde Pokémon, mit denen wir uns anfreunden können. So kann unser Team zusätzlich wachsen.

Wir haben in der Basis die Möglichkeit, Dekorationen zu verteilen und uns ein eigenes kleines zu Hause für unser Team zu gestalten. Die entsprechenden Items lassen sich im Laden erwerben. Bezahlt wird mit der Spielwährung. Lediglich drei Zusatzpakete innerhalb des Spiels mit Dekorationen können mit echtem Geld erworben werden.

In der Basis können wir Gerichte kochen, um besondere Pokémon anzulocken.

Belohnungssystem und Sammelfunktion


Nachdem wir die Menüs bezüglich der Teamaufstellung und Ausrüstung durchlaufen haben, bietet uns das Spiel neben den regelmäßigen Leveln die Möglichkeit verschiedene Herausforderungen zu bestehen, sogenannte Erfolge. Durch die Menge an Haupt- und Nebenaufgaben ergibt sich eine immense Verlängerung der Spielzeit. Beim Abschluss der Herausforderungen erhalten wir verschiedene Ressourcen, die in der Basis und im Training eingesetzt werden können.

Im Pokédex werden alle gesichteten Pokémon festgehalten. Es können die 150 Pokémon der ersten Generation gefunden werden. Pokémon aus späteren Ablegern sind nicht vorhanden.
Josephine Hohberg
Dieses Spiel wurde getestet von:

Pädagogische Beurteilung:

Das Abenteuerspiel zur Erfolgsserie Pokémon erscheint zunächst als simpler Zeitvertreib. Die Abläufe des Spiels wiederholen sich schnell. Trotzdem benötigt man gute Lesefähigkeiten, um die Mechaniken und Regeln des Spiels zu verstehen.

Das Prinzip des automatischen Bewegens innerhalb der Level ist vor allem für Spielrunden unterwegs am Smartphone gedacht. An der Nintendo Switch und am heimischen Fernseher werden die Spielabläufe daher schnell eintönig und die eingebauten Wartezeiten, die die Mikrotransaktionen innerhalb des Spiels ergänzen, ziehen das Spiel in die Länge.

Zielgruppe und Anforderungen an die Spielenden

Der Schwerpunkt des Spiels liegt auf der Wiederholung derselben Aufgaben, um Ressource zu sammeln. Im Hinblick auf den Aufbau und die Abläufe des Spiels gibt es wenig Abwechslung und kaum Neuerungen.

Die automatisch ablaufenden Level können auch von Jüngeren gespielt werden, da man als Spieler*in dort eher wenig agieren oder lesen muss. Die restlichen Bereiche sind alle mit einer Menge Symbolen versehen, die nur schriftlich erläutert werden. Junge Spielende neigen dazu, diese Pop-Up Fenster schnell zu überspringen und die Erklärungen können dann nicht wieder aufgerufen werden. Die Funktionen innerhalb des Spiels sind allerdings an bekannte Elemente aus dem Bereich Rollen- oder Aufbauspiel angelehnt. Mit Vorerfahrungen in ähnlichen Spielen können sich auch jüngere Spielende in den Menüs zurechtfinden.

Zusätzliche Kosten und Belohnungssysteme

Zusätzlich zu den langen und repetitiven Passagen finden wir innerhalb des Spiels viele Mechanismen, die Kinder dazu bringen können, viel Zeit zu investieren. Dazu gehören die Aufgabenlisten, die eng mit Erfolgserlebnissen verknüpft werden und der Sammelaspekt des Pokédex. Hier sollten Kinder beim Spielen begleitet werden, so dass das Erfüllen der einzelnen Aufträge sinnvoll auf mehrere Spielrunden aufgeteilt werden, die nicht alle an einem Tag stattfinden.

Die möglichen zusätzlichen Kosten sind klar gekennzeichnet und umfassen Ergänzungspakete, die die sonstigen Mikrotransaktionen in mobilen Spielen ersetzen. Trotzdem sind diese Kaufoptionen in einem Untermenü innerhalb des Spiels versteckt, so dass diese übersehen werden können.

Fazit:

Pokémon Quest ist ein Spiel für einige Runden zwischendurch. Nach mehreren Stunden auf Kubo-Eiland wiederholen sich die Aufgaben und Tätigkeiten der Spielenden schnell, so dass man in Schleifen gerät, die den Spielspaß hemmen können. Mit den Sammel- und Erfolgslisten sollte verantwortungsvoll umgegangen werden. Die Verbesserung des eigenen Teams und der Aufbau der Basis ist relativ komplex. Daher ist das Spiel frühestens für Kinder ab 8 Jahren zu empfehlen.
Josephine Hohberg
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Bildnachweise

[1]Pokémon Quest / Nintendo / The Pokémon Company / Game Freak / Screenshot by spielbar.de[2]Pokémon Quest / Nintendo / The Pokémon Company / Game Freak / Screenshot by spielbar.de[3]Pokémon Quest / Nintendo / The Pokémon Company / Game Freak / Screenshot by spielbar.de[4]Pokémon Quest / Nintendo / The Pokémon Company / Game Freak / Screenshot by spielbar.de[5]Pokémon GO / Nintendo[6]Pokémon: Let's Go / The Pokémon Company & Nintendo / Screenshot by spielbar.de[7]Screenshot Redaktion spielbar.de

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