Spielbeurteilung

Pokémon-Spielhaus

28.09.2017
Pokémon gibt es als App nun auch für die ganz Kleinen. Im Spielhaus können Kids knuffige Pokémon sammeln und kleine Spiele entdecken. Das Spiel steht kostenlos im Appstore bereit und enthält keine Kostenfallen.
Pokémon sind bunte Fantasiewesen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und begeistern seit rund 20 Jahren Jung und Alt. Nach dem großen Durchbruch als Videospiel für den Gameboy 1996 kamen immer weitere Editionen für Handheld-Konsolen dazu. Im Sommer 2016 wurde die App Pokémon GO veröffentlicht, welche die Pokémon mit Hilfe von GPS auf einer Landkarte in der realen Umgebung des Spielenden platziert. Millionen Spielerinnen und Spieler machen sich seitdem an ihren Heimatorten auf die Suche nach den kleinen Monstern, um sie zu fangen und mit ihnen in virtuellen Arenen an öffentlichen Plätzen gegeneinander anzutreten. Mit der neuen App „Pokémon-Spielhaus“ kommt nun ein Spiel für die ganz Kleinen auf den Markt. Hier gibt es keinen Wettkampf – das Kennenlernen der verschiedenen Pokémon steht im Vordergrund.

Im Spielhaus gibt es verschiedenen Räumen Minispiele und Pokémon zu entdecken. Eine Begleiterin hilft, sich im Spiel zurechtzufinden.


Aus den Eiern schlüpfen nach einiger Zeit neue Pokémon.


Ziel ist es, möglichst viele Pokémon zu sammeln. Für dieses Ziel gibt es innerhalb der App acht voneinander unabhängige Mini-Spiele. Durch das Spielen solcher Spieleeinheiten werden Eier ausgebrütet, aus denen nach einiger Zeit wiederum neue Pokémon schlüpfen. Insgesamt können die Kids so mehr als 50 der bekannten Pokémons sammeln und mit diesen auf dem Spielplatz vor dem Spielhaus spielen. Eine darüber hinausgehende Story gibt es bei „Pokémon-Spielhaus“ nicht.

Beim Starten des Spiels wird man freundlich von einer jungen Begleiterin begrüßt. Sie leitet mit kleinen Erklärungen durch das ganze Spielhaus und hilft mit Tipps, wenn man mal nicht weiter weiß. Die Kids können sich frei in der bunten Spielhaus-Umgebung bewegen. Bei Erkundungstouren durch die verschiedenen Räume oder draußen im Garten warten kleine, kindgerechte Spieleeinheiten darauf, entdeckt zu werden. Das sind zum Beispiel das Füttern oder die Pflege der Pokémon, deren Suche mithilfe einer Taschenlampe nachts im Garten und gemeinsame Lese- oder Musizierstunden.

Die Pflege der Pokémon ist eine von insgesamt acht kleinen Spieleeinheiten.


Bei der Lesestunde werden Abenteuergeschichten laut vorgelesen.


Pokémon-Spielhaus ist eine kostenlose App. Es gibt darin keine versteckte Kostenfalle, weil keine In-App-Käufe möglich sind. Durch einen Sicherheitscode gelangen Eltern in einen gesonderten Bereich mit relevanten Infos, zum Beispiel zum Datenschutz. Im Spiel selbst sind keine Lesekenntnisse notwendig, da eine Begleiterin die ganze Zeit über anwesend ist und alles erklärt.

Das Verbinden von Sternen am Nachthimmel zaubert Pokémon-Sternenbilder hervor.

Carolina Bader
Dieses Spiel wurde getestet von:

Pädagogische Beurteilung:

Gestaltung
Die Pokémons werden kindgerecht und stark verniedlicht dargestellt. Die Grafik ist mit viel Liebe fürs Detail gestaltet, sehr bunt und einladend. Für sehr kleine Kinder wirken die einzelnen Räume vielleicht überladen und es nicht sofort ersichtlich, wo sich überall Spiele verstecken. Hier hilft die Begleiterin im Spiel aber gerne weiter. Optionen zum Antippen leuchten manchmal leicht hellblau auf, allerdings geht dies in der bunten Spielhaus-Umgebung schnell mal unter. Die Hintergrundmusik ist leicht und fröhlich. Die Begleiterin leitet freundlich und verständlich durch das Spiel. Wird etwas falsch gemacht, hilft sie sofort mit kleinen Tipps. Nach jeder gelösten Aufgabe wird auf einen neuen Riss im Ei aufmerksam gemacht, der durch den Spielerfolg entstanden ist. Das ist sicherlich als Motivation gemeint, doch wird es so oft eingeblendet und wiederholt, dass es den Spielfluss regelmäßig unterbricht und schnell stören kann.

Handhabung und Schwierigkeitsgrad
Die Handhabung der App ist sehr intuitiv. Auch abseits der Spiele gibt viele kleine, liebevolle Details zu entdecken. Die Pokémon im ganzen Haus machen zum Beispiel lustige Geräusche und Bewegungen, wenn sie berührt werden. Die Buttons sind großflächig und die Aufgaben in den Spielen an die motorischen Fähigkeiten von Kleinkindern angepasst. Der Schwierigkeitsgrad ist angemessen. So muss beispielsweise für ein Pokémon-Sternbild am Nachthimmel nur der Umriss nachgezeichnet werden, anstatt alle Linien des Bildes, wie es sonst bei den Kinderbildern zum Zahlen verbinden üblich ist.

Minispiele

Insgesamt gibt es acht kurze Einzelspiele (ca. 1-5 Minuten), sodass die Kleinen nicht schon stundenlang am Tablet sitzen müssen, um ein Level abzuschließen. Durch Lese- oder Musikübungen vermittelt die App bereits spielerisch erste schulisch relevante Inhalte. Die Spiele wiederholen sich jedoch und können nach einiger Zeit langweilig werden. Die einzige langfristige Motivation ist, durch das Spielen das Ei auszubrüten und so neue Pokémon zu sammeln zu können.

Fazit:

Pokémon-Spielhaus ist fröhlich bunt gestaltet, hat keine anspruchsvolle Story, ist einfach zu bedienen und hat keine versteckten Kostenfallen. Damit ist es geeignet für Kids im Kindergarten- oder Vorschulalter zwischen 3 und 7 Jahren. Die App überzeugt durch ein abwechslungsreiches Spielerlebnis in Form von kurzen Spieleeinheiten, teilweise sogar integrierten Lernspielen, und jeder Menge knuffige Pokémon. Älteren wird das Spielhaus hingegen schnell langweilig werden.
Carolina Bader
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Siehe auch

Tobias Miller & Anne Sauer (2016):

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Bildnachweise

[1]Pressematerial The Pokémon Company International[2]Pressematerial The Pokémon Company International[3]Screenshot Redaktion spielbar.de[4]Screenshot Redaktion spielbar.de[5]Screenshot Redaktion spielbar.de[6]Screenshot Redaktion spielbar.de[7]Pokémon GO / Nintendo