Spielbeurteilung
Mafia III
11.10.2016
Mafia III führt ins Louisiana der sechziger Jahre und zeigt eine Stadt, die von Gewalt, Korruption und Kriminalität regiert wird. Der dritte Teil der beliebten Actionreihe fährt mit einer interessanten Story auf, die sich gängigen Mafiosi-Klischees widersetzt. Vor allem Protagonist Lincoln Clay überzeugt.- Genre:
- Herausgeber:2K
- Plattform:
- Erscheinungsdatum:September 2016
- USK:
- spielbar:
Lincoln ist dem Anschlag auf seine Freunde nur knapp entkommen – seitdem trägt er eine Narbe an seiner rechten Schläfe.
Geht man in Deckung und wartet einige Sekunden, heilen Lincolns Wunden automatisch.
Lincoln wird von drei Unterbossen unterstützt: Cassandra, Vito und Thomas. Diese kann er mit der Verwaltung für die einzelnen Distrikte New Bordeaux‘ beautragen.
Pädagogische Beurteilung:
Bereits seit 2002 führt die Computerspielreihe Mafia in die kriminelle Parallelwelt der USA. Dabei wagt sich der neuste Teil auch an komplexe Themen, wie Menschen- und Drogenhandel, Prostitution und rassistische Ideologien, die überzeugend in die Geschichte eingebunden werden. Insbesondere die Darstellung des Protagonisten Lincoln gelingt. Gezeigt wird Lincoln nicht als harter „Killer“, sondern als ein Opfer rassistischer Diskriminierung, das durch Schicksalsschläge zum mordenden Täter wird. Mafia III vermeidet einfache Schwarz-Weiß-Malerei und nimmt sich Zeit, seine Hauptfigur einzuführen, ihre Motive darzulegen und sie so nachvollziehbar zu machen. Gewalt wird so nicht verherrlicht, sondern als brutale Abwärtsspirale gezeigt, die meist noch mehr Gewalt als Konsequenz bereithält.Aus spielerischer Sicht bietet Mafia III für verschiedene Spielertypen Herausforderungen. Der Schwierigkeitsgrad lässt sich mit Leicht, Mittel und Schwer jederzeit im Spielverlauf anpassen – die Option „automatisches Zielen“ erleichtert das Gameplay für Anfänger/innen zusätzlich. Das Spiel bietet die Möglichkeit, sich an Gegner vorbeizuschleichen oder die offene Konfrontation zu suchen. Nicht alle Missionen gelingen sofort, allerdings sind Speicherpunkte großzügig verteilt, sodass man meist nicht weit zurückgesetzt wird. Frust stellt sich, auch durch den einstellbaren Schwierigkeitsgrad, nur selten ein. Schade nur, dass sich nach einigen Stunden Spielzeit die Missionen sehr ähneln – und das Gameplay in punkto Abwechslung mit der ausgereiften Story von Mafia III nicht mithalten kann.
Gewalt wird in dem Spiel äußerst realistisch dargestellt und ist von einer satirischen Überspitzung á la Grand Theft Auto weit entfernt. Blut und offene Wunden sind zu sehen, angeschossene Personen wimmern – die in Mafia III dargestellte Welt ist von Brutalität und Gewalt gezeichnet, die Täter sind meist zugleich auch Opfer – sodass ein gewaltvolles Vorgehen beinahe eine Art Rechtfertigung findet. Für Kinder und Jugendliche ist das Spiel daher ungeeignet; es bedarf viel mehr mündige Erwachsene, die sich von dem gezeigten Inhalt distanzieren können.
Fazit:
Mafia III überzeugt mit einer vielschichtigen Story und tiefgründigen Charakteren, die auch das Moralempfinden der Spielenden herausfordern. Das Gameplay greift zwar auf altbekannte Elemente zurück, lässt sich aber an verschiedene Spielertypen anpassen. Gewalt und Brutalität sind dauerhaft präsent und realistisch dargestellt – daher eignet sich Mafia III nur für Erwachsene.Siehe auch
Spielbeurteilung
Grand Theft Auto V
Grand Theft Auto V bietet eine brillant inszenierte Spielwelt, in der eine einfache Autofahrt zum Sightseeing-Erlebnis wird. Gleichzeitig sind in Los Santos, der schönen aber harten Spielstadt, Gewalt und Verbrechen an der Tagesordnung. Unterhaltung für Erwachsene, die bei Jugendlichen Kultstatus genießt.
Bildnachweise
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