Spielbeurteilung
Uncharted 4: A Thief’s End
25.05.2016
Im vierten Teil der Uncharted-Reihe kehrt Schatzsucher Nathan Drake aus seinem wohlverdienten Ruhestand zurück, um gemeinsam mit seinem Bruder ein letztes Abenteuer zu bestreiten. Ein filmisch inszeniertes Actionspektakel, das durch hochauflösende Grafik und abwechslungsreiches Gameplay punktet.- Genre:
- Herausgeber:Sony
- Plattform:
- Erscheinungsdatum:Mai 2016
- USK:
- spielbar:
Auf einem Markt in Madagaskar liefern sich Nathan und Sully eine Schießerei mit Rafes Helfern.
Nathans Frau Elena weiß noch nicht, dass sich ihr Ehemann erneut auf Schatzsuche begibt. Dank der hochwertigen Grafik kann man ihr aber den Zweifel vom Gesicht ablesen.
* Das Entwicklerstudio Naughty Dog schließt nicht aus, dass ein Koop-Modus zu einem späteren Zeitpunkt zum Download veröffentlicht wird.
Im Gegensatz zu den Vorgängern kann man in Uncharted 4 Jeeps und andere Fahrzeuge selbst steuern.
Pädagogische Beurteilung:
Ob rote Wüsten in Madagaskar, Weinberge in Italien oder verschneite Ruinen in Schottland – Uncharted 4 reizt die Grafikleistung der PlayStation 4 voll aus und zeigt atemberaubende Spielewelten. Diese werden gerade durch die Details gekonnt in Szene gesetzt, beispielsweise wenn sich der Schnee auf Nathans Kleidung absetzt oder der Jeep Reifenspuren im Sand hinterlässt. Auch die Gesichter wirken äußerst natürlich und geben jeden kleinsten Anflug von Freude, aber auch Enttäuschung preis. Dazu passt die filmreife Inszenierung, die sowohl in Zwischensequenzen als auch in den Spielabschnitten selbst mit stimmigen Dialogen und viel Wortwitz punktet.Angelehnt ist die Uncharted-Reihe an typische Abenteuerfilme wie Indiana Jones. Locker lässig klettert Nathan Drake durch Burgen und Wälder, rutscht Abhänge entlang, bestreitet Schießereien gegen Hunderte von Gegnern und trägt dabei nicht einen Kratzer davon. Dafür weiß er aber stets mit dem richtigen Spruch zu kontern. Nathan Drake verkörpert damit den Archetypen des Actionhelden, der vor keiner Gefahr zurückschreckt, aber auch dementsprechend überzogen wirkt. Zwar schlägt die Geschichte in Uncharted 4 stellenweise auch ernstere Töne an, beispielsweise wenn Nathan zu Beginn des Spiels denkt, sein Bruder sei tot. Dennoch steht klar der Spaß im Vordergrund.
Spielspaß bringt Uncharted 4 ganz verschiedenen Spieltypen. Das Spiel eint unterschiedliche Genreelemente miteinander und kombiniert Parkour-Passagen a la Assassin’s Creed mit Third-Person-Shooter und Rätseleinlagen, wie man sie bei Tomb Raider findet. Daher ist hier logisches Denken genauso wie Hand-Augen-Koordination gefordert. Dank den Schwierigkeitsgraden kann die Herausforderung angepasst werden. Wer sich lieber auf Handlung und Rätsel konzentriert, kann im Forschermodus spielen. Wer die Herausforderungen in den Schießpassagen sucht, kann zwischen Leicht, Normal, Schwierig und – sobald man das Spiel einmal durchgespielt hat – Extrem Schwierig wählen. Der Schwierigkeitsgrad nimmt nur Einfluss auf die Anzahl und Stärke der Gegner, die Rätsel- und Kletterpassagen ändern sich dadurch nicht. Damit ist Uncharted 4 sehr einsteigerfreundlich. Zwar knüpft die Geschichte an die vorherigen Teile an, allerdings kann man der Handlung auch ohne Vorkenntnisse folgen. Ein Prolog, in dem man Nathan als kleinen Jungen spielt, dient als Tutorial und fügt sich passend in das Gesamtspiel ein.
In der Darstellung der Gewalt wurde auf Details verzichtet: Die Gegner fallen bei einer bestimmten Anzahl von Treffern einfach um, Blut ist nur abstrakt dargestellt. Schade, dass Uncharted 4, genauso wie die Vorgänger, weiterhin darauf besteht, dass man alle Gegner in einem Abschnitt besiegt, bevor man den nächsten betreten kann. In der Regel heißt dies nämlich: Alle Gegner müssen erschossen werden. Nur an einigen wenigen Stellen kann man sich an ihnen vorbeischleichen oder sie betäuben. Dabei würde eine solche Lösung zu einem sonnigen Gemüt wie Nathan Drake viel besser passen. So ganz nimmt man ihm nämlich nicht ab, dass er Hunderte von Menschen erschießt, ohne sein Tun auch nur einmal in Frage zu stellen. Und selbst Vorbild Indiana Jones hat seine Gegner eher im Faustkampf besiegt – und nur in seltenen Fällen erschossen.
Fazit:
Uncharted 4 überzeugt mit einem abwechslungsreichen Gameplay und hochauflösender Grafik, die zu beeindrucken weiß. In den Kampfpassagen fehlt es dagegen an friedlicheren Alternativen, um für ein rundes Spielerlebnis zu sorgen. Aufgrund der Shootereinlagen eignet sich Uncharted 4 erst für ein Publikum ab 16 Jahren und bringt die beliebte Spielreihe mit einem groß angelegten Actionspektakel zum Abschluss.Siehe auch
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