Spielbeurteilung

Mount & Blade: Warband

22.04.2016
In Mount & Blade: Warband schlüpft man in die Rolle eines Feldherrn oder einer Feldherrin, die nicht nur Schlachten bestreiten, sondern auch managen muss. Das Rollenspiel überzeugt mit seiner offenen Spielwelt und dem spannenden Kampf zu Pferd - so die Spieletester Greifswald.

Mount & Blade: Warband ist ein alternatives Rollenspiel mit vielen Strategieelementen und einer offenen Spielwelt. Wie in vielen anderen Spielen ist es die Aufgabe der Spielenden eine Armee aufzustellen und möglichst jeden Teil der spielbaren Welt zu erobern. Was das Spiel grundsätzlich von anderen unterscheidet, ist die Spielperspektive. Man selbst ist als Feldherr oder –herrin ein Teil der Armee und reitet mit in die Schlacht. Es gilt eine eigene Armee sowohl zu verwalten, als auch in der Schlacht zu kommandieren.

An der Schlacht ist man als Feldherr oder Feldherrin direkt beteiligt.
Man muss immer im Hinterkopf behalten, dass man die Soldaten zufrieden halten muss, sei es der Sold oder die Verpflegung. Wie in der Realität kommt es auf eines an: Geld. Kein Geld, kein Sold und keine Verpflegung und das heißt keine Soldaten. Die Wahl der Einheiten ist den Spielenden überlassen, die drei Haupteinheiten einer Armee stellen die Schützen, die Kavallerie und die Fußsoldaten. Diese wiederum gliedern sich in kleinere Untergruppen wie, zum Beispiel bei der Kavallerie leichte „Renner“ und schwere „Ritter“. Das Einheitensystem hängt mit den einzelnen Königreichen zusammen. Es gibt die Rhodocks mit den besten Lanzenkämpfern, die Kherghiten mit den schnellsten und besten berittenen Bogenschützen, die Nord mit den besten gepanzerten Fußsoldaten, die Vaegir mit den besten Bogenschützen und die Swadia mit der besten schweren Kavallerie. Möchte man nun zum Beispiel eine Einheit swadischer Ritter in seiner Armee, dann geht man zum nächsten swadischen Dorf und rekrutiert Landsmänner. Diese gewinnen an Erfahrung in gewonnenen Schlachten und steigen bis zum swadischen Ritter weiter auf.

Besonders gelungen an Mount & Blade: Warband ist die Schlacht zu Pferd.
Das Spiel ist sehr auf den individuellen Geschmack der Spielenden abgestimmt, denn er zeigt ganz eindeutig wo es langgeht. Das zeigt sich gleich in der Charaktererstellung. Man wählt Geschlecht, Herkunft, Beruf, Gesinnung und Gründe für das Kommen nach Calraldia aus, dann erst geht es an das Aussehen. Trotz der etwas älteren Grafik des Spiels sind die Möglichkeiten bei der Festlegung des Äußeren zahlreich.

Während der sehr offen gestalteten Einzelspieler-Kampagne kann man Schlachten schlagen, Burgen erobern oder auch in abgelegenen Dörfern verweilen.

ComputerSpielSchule Greifswald
Dieses Spiel wurde getestet von:

Siehe auch

Spielbeurteilung

Stronghold Crusader 2

Burgen belagern und pestverseuchte Kühe über die gegnerische Burgmauer katapultieren? Das geht in Stronghold Crusader 2. Im mittelalterlichen Echtzeit-Strategiespiel kann man seine Gegner mit allerlei Unrat malträtieren und gleichzeitig Zeuge absurder Spielmacken werden.

Lutz Schröder (2012):

Computerspiele als Zugang zur Geschiche? Das Beispiel Empire: Total War

Sensibiliserung für Geschichtsthemen oder unzulässige Vereinfachung? Über historische Zusammenhängen in Games kann viel diskutiert werden. Lutz Schröder stellt in seinem Fachbeitrag daher zunächst die Frage, ob „Historienspiele“ überhaupt als neuer Zugang zu Geschichte fungieren können. Einiges spricht dafür.

Jürgen Fritz

Faszination von Macht, Herrschaft und Kontrolle im Computerspiel

Spiele, die einen Wettbewerb zum Inhalt haben, haben immer mit „Macht" zu tun. Das beherrschende Motiv der Spielerinnen und Spieler ist der Kontrollwunsch. Jürgen Fritz stellt dar, wie diese Spiele an reale Macht- und Ohnmachtsgefühle anknüpfen.

Bildnachweise

[1]Spielbar.de[2]Paradox Interactive[3]Paradox Interactive[4]Paradox Interactive[5]Firefly Studios

1 Kommentar

Moritz (14), Spieletester Greifswald schreibt:

Mount & Blade ist auf seinem Bereich ein Pionier. Das Besondere daran: Der Kampf zu Pferd. Mit den klassischen Tasten W,A,S,D steuert man die Bewegung des Pferdes, während man die Ansicht des Reiters oder der Reiterin mit der Maustaste verändert. Natürlich kann man auch zu Fuß in die Schlacht ziehen. Das ist allerdings nicht so ratsam, wenn der Gegner beritten sein sollte. Um anzugreifen hält man die Maus nach rechts, links, oben oder unten. Jeder dieser Angriffe ist für besondere Situationen gedacht. Genauso ist das Blocken zu verstehen. Kommt die gegnerische Waffe von links, dreht man die Maus nach links und drückt die rechte Maustaste. Es hat also trotz seines Alters eine Kampfdynamik, die viele modernere Spiele nicht besitzen.

Das Spiel gefällt mir darin, dass es praktisch endlos geht. Es wird immer irgendein Königreich geben, das gegen ein anderes kämpft. Man selbst schwört einem der Königreiche die Treue. Der einzige Aspekt, der mich stört, ist die schiere Länge des Spiels. Es braucht ewige Zeiten eine Armee aufzustellen, aber dann lohnt es sich auch. Leider ist es auch so, dass man bei einer besonders verheerenden Niederlage alles verlieren kann. Das ist zwar realistisch, aber echt frustrierend...

29.01.2016 um 18:02