Stronghold Crusader 2
- Genre:
- Herausgeber:Firefly Studios
- Plattform:
- Erscheinungsdatum:September 2014
- USK:
- spielbar:
In den meisten dieser Missionen startet man mit einem Bergfried mit einigen Start-Rohstoffen, einer Hand voll Truppen und dem schwer gerüsteten Burgherren, welcher den Spieler oder die Spielerin personifiziert. Das Ziel ist es, den gegnerischen Burgherren zu besiegen, indem man in dessen Burg eindringt und ihn überwältigt. Dazu baut man zunächst eine Wirtschaft auf, die aus Produktionsbetrieben, wie dem Steinbruch oder der Getreidefarm, und aus weiterverarbeitenden Betrieben, wie der Bäckerstube oder den vielfältigen Waffenschmieden, besteht. Land- und viehwirtschaftliche Gebäude können nicht in der Wüste, sondern nur auf den Grünflächen der rar gesäten Oasen platziert werden. Man muss sich also entscheiden, für welche Produkte dieser kostbare Platz genutzt werden soll.
Zur Auswahl stehen verschiedene Arten von Nahkämpfern und Bogen- und Armbrustschützen. Zusätzlich gibt es den Söldnerposten, wo ganz ähnliche, arabisch statt europäisch gestaltete Einheiten zur Verfügung stehen, die jedoch keinerlei Ausrüstung benötigen und stattdessen mehr Gold kosten. Außerdem gibt es eine Vielzahl an Katapulten, außerdem Ballisten und Rammböcke, welche im Belagerungscamp produziert werden können. Diese Belagerungsgeräte sind meist notwendig, um die gegnerische Burg zu knacken.
Pädagogische Beurteilung:
Wer mit Stronghold Crusader 2 ein Spiel erwartet, mit dem man spielend Geschichte lernen kann, wird enttäuscht sein. Geschichtliches Wissen wird wenn überhaupt nur am Rande vermittelt. Stattdessen stehen fiktive kriegerische Auseinandersetzungen im Mittelpunkt. Ein pädagogischer Einsatz im Geschichtsunterricht kommt daher kaum infrage.Weil alles in Echtzeit abläuft, muss man gleichzeitig die eigene Wirtschaft aufbauen und die Bevölkerung versorgen, und parallel dazu eine Burg errichten und das Militär steuern. Je nach Spielsituation kann das sehr hektisch werden und Einsteiger überfordern. Insbesondere im Mehrspieler-Modus entwickeln sich dagegen auch sehr festgefahrene Situationen, in denen sich fast uneinnehmbare Burgen gegenüberstehen.
Leider krankt das Spiel an zahlreichen Ecken an einer mangelhaften Umsetzung. Beispielsweise gibt es keine Einheiten-Kollision, weshalb auf ein und demselben Fleck eine ganze Armee von Kriegern oder gar Katapulten stehen kann. Weitere Beispiele: Einfachste Keulenkämpfer reißen zivile Gebäude binnen Sekunden ein, Ärzte können Katapulte „heilen“, und Brandstifter laufen in das von ihnen selbst gelegte Feuer. Noch schwerwiegender ist, dass der Mehrspielermodus kaum spielbar ist, weil es zahlreiche Abstürze gibt und nur sehr wenige Spieler online sind. Die Einzelspieler-Missionen, welche einen Umfang von etwa 30 Stunden haben, kranken zudem an der künstlichen Intelligenz. Die Computergegner stellen sich sehr ungeschickt an und sind nur deshalb eine Gefahr, weil sie teils immense Startvorteile erhalten.
In Stronghold Crusader 2 schicken Burgherren ihre Kämpfer gegeneinander in den Krieg; Gewalt ist also durchaus ein zentrales Spielelement. Jedoch verzichtet das Spiel auf übertriebene Gewaltdarstellungen. Gestorbene Krieger fallen physikalisch korrekt zu Boden, aber es fließt kein sichtbares Blut und die Leichen versinken nach wenigen Sekunden im Boden. Die Darstellung bleibt also als Fiktion erkennbar, zumindest für Spielerinnen und Spieler ab 12 Jahren.
Fazit:
„Durchwachsene Burgen-Belagerung ohne Bildungsanteile“Siehe auch
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