Spielbeurteilung

Tetrobot and Co.

03.03.2015
Wer knifflige Rätsel mag, wird bei dem Indie-Game Tetrobot and Co. fündig. In dem Puzzlespiel räumt ein winziger Roboter größere Vertreter seiner Art von innen auf, um sie so wieder in Gang zu bringen. Dabei treffen anspruchsvolle Rätselpassagen auf ansprechendes Spieldesign, gewürzt mit einer Prise Humor.

Maya, die jüngste Collegeabsolventin Schwedens, ist eine gefeierte Ingenieurin. Während ihrer Arbeit repariert sie sogenannte Tetrobots – kleine viereckige Roboter, die ein wenig an Waschmaschinen erinnern. Damit sie das empfindliche Innenleben der Tetrobots wieder in Ordnung bringen kann, hat sie einen winzigen Roboter namens Psychobot entwickelt. Diesen kann sie von außen steuern und räumt so mit seiner Hilfe die Roboter von innen auf. Während ihrer Arbeit entdeckt Maya merkwürdige Fotos von ihr selbst, die in den Erinnerungen der Roboter gelagert sind, und steht vor einem Rätsel…

Der neue Psychobot ist winzig, kleiner sogar als Mayas Hand.
Die Spielenden steuern in Tetrobot and Co. den winzigen Psychobot durch verschiedene Level, die dem Innenleben der jeweiligen Roboter nachempfunden sind, die er reparieren soll. Dafür muss man verschiedene Blöcke einsammeln, neu arrangieren, Laser oder Raketen manipulieren und Schalter betätigen, um Stück für Stück voranzukommen. Jeder der zu reparierenden Roboter ist in sechs Sektoren unterteilt. In jedem Sektor ist nicht nur der Zielpunkt versteckt, sondern auch drei Erinnerungsblöcke der Roboter. Während man zum Beenden eines Levels nur den Zielpunkt erreichen muss, schaltet man mit einer bestimmten Anzahl von Erinnerungsblöcken weitere Roboter zum Reparieren frei.

Erst wenn die Blöcke in der angezeigten Form arrangiert wurden, öffnet sich der Zugang zur nächsten Röhre.
Neben dem normalen Spielmodus gibt es in Tetrobot an Co. auch einen Kreativmodus, in dem man eigene Level bauen kann. Außerdem kann man sich im Menü die gefundenen Fotos von Maya erneut anschauen, erhält Einblick in die Reparaturaufträge in Form eines kleinen Notizbuchs und kann sich einzelne Informationen über die verschiedenen Blöcke im Faceblox, eine Hommage an Facebook, holen. Tetrobot and Co. ist der Nachfolger vom Indie-Game Blocks That Matters, ebenfalls von Swing Swing Submarine entwickelt, und in demselben Universum angesiedelt.

Die Witze im Faceblox bringen nicht nur zum Schmunzeln – sie halten auch den ein oder anderen Tipp zu den Eigenschaften der Blöcke bereit.

Pädagogische Beurteilung:

Der Einstieg in die Spielmechanik fällt bei Tetrobot and Co. sehr leicht. Zwar gibt es kein explizites Tutorial, die Grundsteuerung funktioniert aber intuitiv und ist schnell erlernt. Sollte man trotzdem Hilfe benötigen, kann man sich über einen Hilfebutton noch einmal die wichtigsten Befehle in Form von kleinen Bildern erklären lassen. Schwieriger fällt dagegen der Einstieg in die Geschichte. Man muss sich diese selbst „suchen“; Hinweise sind nur teilweise im Spiel selbst zu finden. Der Rest versteckt sich im Menü, z.B. in Form von Notizbüchern.

Die Rätsel bis zum Endpunkt eines Levels sind recht simpel. Kniffliger wird es, alle Erinnerungsblöcke in einem Sektor zu finden. Für die Rätsel müssen Blöcke auf bestimmten Positionen abgelegt oder in einer bestimmten Art und Weise angeordnet werden. Hier ist logisches Denken gefragt. Denn die verschiedenen Blöcke funktionieren nach ihren eigenen Gesetzen, die man erst durchschauen und sich dann zunutze machen muss. Die Rätseleinlagen werden im Laufe des Spiels nach und nach um weitere Elemente ergänzt und fordernder. Sollte ein Block an der falschen Stelle landen, werden mit einem Klick auf den „Zeitumkehr-Button“ die letzten Schritte rückgängig gemacht. Für den Fall, dass die Spielenden auch nach längerem Überlegen nicht weiter wissen, hat Tetrobot and Co. selbst keine Hilfestellung parat. Da man aber zu Beginn nicht alle Erinnerungsblöcke benötigt, kann man auf schwierigere Rätsel auch später noch zurückkommen. Wer genug vom Rätsellösen hat, hat im Kreativmodus die Möglichkeit, sich seine eigenen Level auszudenken. Hierfür sollte man aber bereits mit der Spielmechanik und den verschiedenen Eigenschaften der Blöcke gut vertraut sein.

Tetrobot and Co. überzeugt auch mit seiner Inszenierung. Das Spiel kommt in feinen Farbverläufen daher und wird von ruhigen, metallisch anmutenden Klängen untermalt. Zahlreiche humorvolle Details sorgen für zusätzlichen Spielspaß – allein im Faceblox beispielsweise versteckt sich eine ganze Ansammlung an Witzen und Wortspielen, sodass auch die Älteren etwas zum Schmunzeln haben.

Fazit:

Hinter Tetrobot and Co. versteckt sich ein liebevoll inszeniertes Spiel mit einem kreativen Leveldesign. Zudem ist die Steuerung leicht zu erlernen, die Rätsel abwechslungsreich. Kleiner Wehmutstropfen: Die Geschichte hinter den kleinen, kastenförmigen Robotern geht leider etwas verloren. Die Rätsel sind streckenweise sehr kniffelig, sodass sich trotz weniger Texte und deutscher Sprachausgabe Tetrobot and Co. erst ab einem Alter von 8 Jahren eignet.
Sarah Pützer
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Bildnachweise

[1]Spielbar.de[2]Tetrobot and Co.[3]Tetrobot and Co.[4]Tetrobot and Co.[5]GoldenTricycle[6]Machinarium / Daedalic / store.steampowered.com