Spielbeurteilung

Disney Infinity

21.02.2014
Die aus Film und Fernsehen bekannten Disney-Charaktere erwachen in Disney Infinity zu ganz neuem Leben. Der ins Spiel eingebaute Sandkasten erlaubt ganz eigene Geschichten und Spiele, die mit anderen geteilt werden können. Einziger Wehmutstropfen sind die kostspieligen Zusatzinhalte.
"Jede große Idee beginnt mit einem Funken Phantasie...", so beginnt Disney Infinity, ein Spiel in dem beliebte Disney- und Pixar-Charaktere lebendig werden. Und das in einer Welt, die die Spielenden selbst aktiv mitgestalten können.

Im Mittelpunkt von Disney Infinity stehen storybasierte Abenteuer, sogenannte Playsets. In Ihnen gilt es unterschiedliche Missionen und Herausforderungen in Form von Minispielen zu bestehen. Je nach Playset unterscheiden sich dabei Aufgaben. Aktuell gibt es sechs unterschiedliche Playsets: „Toy Story in Space“, „Lone Ranger“, „Fluch der Karibik“, „Die Monster Uni“, „Die Unglaublichen“ und „Cars“. So erlebt man mit Sulley beispielsweise das Studentenleben in der Monster Uni, versucht mit Käpt'n Jack Sparrow die Teile des Krakenfluchs zu finden oder rettet als Mr. Incredible die Welt vor Syndrom und seinen Schurken. Innerhalb der Playsets können neue Gegenstände, Fahrzeuge und Charaktere gesammelt werden, die dann wiederum in der Toybox benutzt werden können.

Je nach Playset gibt es unterschiedliche Geschichten und Aufgaben, je nach Figur unterschiedliche Fähigkeiten. So kann Sully beispielsweise andere erschrecken...


... Mr. Incredible dagegen verfügt über unglaubliche Kräfte und nimmt es leicht mit übermächtigen Gegnern auf.
Die Toybox ist ein virtueller Sandkasten, den die Spielenden – unabhängig von den Missionen - selbst gestalten können. Ob Ritterburg oder Rennstrecke, es liegt bei ihnen, wie sie ihre Toybox aufbauen. Eigene Kreationen können anschließend online mit anderen geteilt werden. Im Gegenzug lassen sich von Disney und von der Community vorgefertigte Welten (Toyboxen) online herunter laden.

Das Spiel Disney Infinity wird zusammen mit der sogenannten Disney Infinity Base und drei Einstiegsfiguren geliefert. Die Base wird als Zusatzgerät an die Konsole angeschlossen. Stellt man diese Figuren auf die Base erscheinen sie im Spiel. Jede Figur verfügt dabei über unterschiedliche Fähigkeiten und schaltet individuelle Spielinhalte frei. Neben den bereits mitgelieferten Starter-Figuren können über 23 weitere käuflich erworben werden. Mit ebenfalls käuflich zu erwerbenden Bonusmünzen können Charaktere und andere Inhalte der Toybox individualisiert werden.

Das Starterpaket von Disney Infinity enthält u.a. die Disney Infinity Base und drei Einstiegsfiguren.
Disney Infinity lässt sich wahlweise alleine oder zu zweit im lokalen Kooperationsmodus spielen. Im Onlinespiel können bis zu vier Personen gleichzeitig Abenteuer bestehen und Welten erschaffen. Das Wii U Gamepad dient dabei als Logbuch, über das Herausforderungen und andere Spielelemente für die Toybox ausgewählt werden.

Anmerkung der Redaktion: Getestet wurde Disney Infinity auf der Wii U. Das Spielempfinden und die Inhalte auf anderen Plattformen unterscheiden sich möglicherweise.

Pädagogische Beurteilung:

Ob Mickey Mouse, Rapunzel oder Woody, Disney ist jedem ein Begriff. Die Marke steht für kinderfreundliche, fantasievolle Angebote. In Disney Infinity hat man nun die Möglichkeit, seine Lieblingscharaktere aus Film und Fernsehen abseits des gewohnten Terrains erleben zu können. Die Darstellung ist comichaft und farbenfroh. Der Schwierigkeitsgrad ist einfach. Die Steuerung eingängig und bei den meisten Charakteren identisch. Ein Umdenken beim Wechseln der Figuren ist demnach nicht notwendig. Die Spielenden werden langsam an neue Spielinhalte herangeführt. Geduld sollte man hier und da mitbringen, denn Erklärungen lassen sich in der Regel nicht überspringen.

Kreativität ist das Herzstück in Disney Infinity. Spielende können sich in der Toybox ihre eigene Spielumgebung zaubern. Mehr noch, sie können eigene Level und Spielmodi erstellen, egal ob in Form eines Jump’n’Runs, Renn- oder Actionspiels. Hier kann man sich vollkommen austoben, vorausgesetzt man hat die Objekte seiner Wahl zuvor im Spiel eingesammelt. Dank großer Online-Community und entsprechend umfangreichen Eigenkreationen sind Abwechslung und Unterhaltung über eine lange Zeit hinweg garantiert. Schade nur, dass in der Toybox nur eine begrenzte Anzahl an Elementen Platz findet. Ist diese erreicht, müssen erst wieder welche entfernt werden, bevor man neue hinzufügen kann.

Entgegen den Erwartungen von einem Disney-Spiel für Kinder sind actionhaltigen Inhalte in Disney Infinity auffällig dominant. Das gilt nicht nur für die Toybox, wo man ganz plötzlich von Gegnern angegriffen wird, sondern auch für die Herausforderungen der einzelnen Spielcharaktere. So ist gleich zu Beginn eine Art Paintball freigeschaltet, bei dem man Computer gesteuerte Gegner mit Farbpatronen beschießt. Und selbst beim Autorennspiel wird mit Raketen geschossen.
Die Darstellung bleibt dabei jedoch stets kindgerecht. Besiegte Gegner zerspringen zu Plastik-Einzelteilen, die sich anschließend in Luft auflösen.

Wenig erfreulich ist der offensichtliche Profitgedanke hinter Disney Infinity. Disney hat das Prinzip der realen, kostspieligen Sammelfiguren à la Skylanders [LINK] adaptiert. Wer die Kampagnen des Spiels komplett spielen möchte kommt um den käuflichen Erwerb aller Spielfiguren und Bonusmünzen nicht herum. Bei ca. 10 bis 15 Euro pro Spielfigur, kann da einiges zusammenkommen, zumal zukünftig Erweiterungen geplant sind.

Fazit:

Disney Infinity ist ein Spiel für die Kleinen. Spätestens der Kreativmodus in der Toybox wird jedoch auch den ein oder anderen Erwachsenen zu den Kindern vor den Bildschirm locken und in Disney-Erinnerungen schwelgen lassen. Die verschiedenen Disney-Lizenzen garantieren dabei Abwechslung. Aufgrund der gewalthaltigen – wenn auch comichaft dargestellten - Inhalte ist Disney Infinity erst für Kinder ab 8 Jahren geeignet.
Anne Sauer
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Bildnachweise

[1]Spielbar.de[2]Disney[3]Disney[4]Disney[5]littlebigplanet.com[6]Disney Pixar's Oben / THQ / play.google.com

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