Spielbeurteilung
Project Zero 2
05.02.2014
Wer eine modern inszenierte Gruselgeschichte mit Anime-Flair sucht, ist bei Project Zero 2 genau richtig. Das Adventure setzt dabei stark auf Horror- und Schockmomente und weniger auf Action- oder Rätselanteile. Die Geschichte ist dabei ein nettes Beiwerk, das die gruselige Atmosphäre noch verstärkt.- Genre:
- Herausgeber:Nintendo
- Plattform:Wii
- Erscheinungsdatum:Juni 2012
- USK:
- spielbar:
Geister tauchen in Project Zero 2 oft ohne Vorwarnung auf, was nicht nur für Schreckmomente bei den Schwestern, sondern auch bei den Spielenden sorgt.
Mit besondere Perspektiven und entsprechender Sound-Untermalung wird auch das Greifen eines unbekannten Gegenstandes spannend.
Durch die Camera Obscura sieht die Welt etwas anders aus. Je länger man den Geist im Sucher halten kann, umso voller wird der Kreis und umso mehr Schaden nimmt der Gegner, wenn man den Abzug betätigt.
Pädagogische Beurteilung:
Project Zero 2 macht von Anfang an klar, welche Art von Spiel es sein will: Ein Survival-Horror-Adventure. Insbesondere Mayu spielt als Nebencharakter eine wichtige dramaturgische Rolle. Denn sie reagiert sehr sensibel auf Visionen aus der Vergangenheit. Leicht verzerrt durchlebt sie, und damit auch die Spielenden, begangene Morde oder geheimnisvolle Rituale der früheren Dorfbewohner erneut. Zahlreiche kleinere Hinweise geben im Laufe des Spiels einen Eindruck von dem, was hier einst geschehen ist. Dies verstärkt den geheimnisvollen Charakter des Spiels sehr. Auch der Kampf gegen die Geister mit der „Camera Obscura“ unterstützt das Horror-Gefühl und sorgt für den einen oder anderen Schreckmoment, vor allem wenn die durchscheinenden verschwommenen Gestalten plötzlich um einen herum auftauchen und einen anspringen.Dabei steigt der Schwierigkeitsgrad langsam an. In den ersten 20 bis 30 Spielminuten werden zunächst alle Spielmechanismen erklärt, bevor es zum ersten Kampf kommt. Wie man Gegenstände aufhebt, Türen öffnet oder vor Stunden gefundene Tagebucheinträge noch einmal liest – das Spiel zeigt einem (schriftlich), wie es geht. Aber auch ohne diese Texte kommt man durch Ausprobieren weiter. Meist gibt es nur einen Weg oder ein kleines Areal, das es zu einem Zeitpunkt zu erkunden gilt, sodass man sich nur schwerlich verlaufen kann. Wann immer man an interessanten Gegenständen oder Orten vorüber geht, wird ein Hinweis eingeblendet. Wirklich knifflig wird es an keiner Stelle. Der Kern des Spiels liegt eindeutig weniger auf den Adventure- als auf den Horror-Elementen – und zumindest gruseln kann Project Zero 2 gut.
Zum Fürchten sind allerdings leider auch die klischeehafte Darstellung der Protagonistinnen sowie die ungenaue Steuerung. In knappem Outfit und anime-typischer Pieps-Stimme wirken die beiden in dieser Geisterstadt für europäische Augen fehl am Platz. Einerseits wecken die großen Augen und die unsichere Art der Mädchen leicht den Beschützerinstinkt, andererseits wirken die Charaktere aber lediglich wie Abziehbilder aus einem Anime. Hier kommt es stark auf den persönlichen Geschmack an. Wer sich für Anime-Serien oder Manga begeistern kann, wird sich daran wahrscheinlich nicht weiter stören. Einzig störend, insbesondere in engen Gebäuden, wirkt die Steuerung: Mios Bewegungen sind teilweise schwerfällig und auch die Blickrichtungssteuerung mit dem Wii-Controller schwimmt wie in Öl. Flüssiges Spielgefühl geht anders.
Project Zero 2 gelingt es trotzdem, eine düstere bedrohliche Atmosphäre zu schaffen und aufrecht zu erhalten. Dabei werden körperliche wie psychische Gewalt und Tod im Spiel in einer fiktiven Umgebung thematisiert. Spielende ab 16 Jahren können hinter die Kulissen dieser modern inszenierten Horrorgeschichte schauen und sich davon distanzieren.
Siehe auch
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