Spielbeurteilung

Drachenzähmen leicht gemacht

16.06.2010
Man nehme einen Animationsfilm als Vorlage und füge erfolgreiche Spielelemente wie kämpfende Fabelwesen à la Pokémon hinzu. Dann noch etwas Tamagotchi-ähnliche Pflege, individuelle Gestaltungsmöglichkeiten wie in Spore und heraus kommt „Drachenzähmen leicht gemacht“. Das Spiel zum Film.
Das Spiel zum gleichnamigen Animationsfilm entführt die Spielenden in eine phantasievolle Welt Drachen zähmender und -reitender Wikinger. Die Handlung des Spiels schließt an die des Films an. Drachen werden nicht mehr bekämpft, stattdessen leben Wikinger mittlerweile friedlich mit ihnen zusammen und halten sie als Haus- beziehungsweise Reittiere.
Im Spiel zum gleichnamigen Animationsfilm sind die Spielenden Wikinger, die friedlich mit Drachen zusammenleben.

Die Spielenden übernehmen wahlweise die Rolle des Jungen Hicks beziehungsweise des Mädchens Astrid. Sie erforschen die Insel Berk, pflegen und trainieren Drachen, beweisen sich in Turnieren und versuchen letztendlich zum Top-Drachen-Trainer aufzusteigen. Erfolgreiche Kämpfe schalten neue Fabelwesen frei und erhöhen die Fähigkeiten dieser.
Mit ihren Drachen können die Spielenden im Mehrspielermodus gegen Freunde und Familie Drachenkämpfe austragen.

Im Laufe des Spiels können sich die Spielenden aus bis zu vier Drachen ihr persönliches Team zusammenstellen. Insgesamt stehen ihnen dabei sechs unterschiedliche Drachentypen zur Verfügung, die sich in Aussehen und Fähigkeiten unterscheiden. Jeden dieser Typen können die Spielenden zusätzlich individuell nach eigenen Vorstellungen gestalten und verändern. Entsprechende Modifikationen, wie besondere Flügel oder eine alternative Kopfform, müssen sich die Spielenden jedoch erst durch siegreiche Kämpfe verdienen. Im Mehrspielermodus können die Spielenden gegen Freunde und Familie Drachenkämpfe austragen. Einen Kooperationsmodus gibt es allerdings nicht.
Durch siegreiche Kämpfe erhalten die Spielenden außerdem die Möglichkeit, ihre Drachen zu modifizieren.

Neben dem Pflege- und Wettkampfteil können die Spielenden in kurzen Minispielen Reaktionsgeschwindigkeit, Konzentration sowie ihr Gedächtnis testen. So gilt es beispielsweise, sich das Erscheinungsbild eines Drachen zu merken oder aus Eisblöcken mittels einer Feuerattacke kleine Skulpturen zu formen. Im Gegensatz zum Rest des Spiels kann hier zwischen drei Schwierigkeitsstufen frei gewählt werden.
Anne Sauer
Dieses Spiel wurde getestet von:

Pädagogische Beurteilung:

Computer- und Konsolenspielen, die zu aktuellen Kinofilmen auf den Markt gebracht werden, haftet oft der Ruf eines lieblosen Marketing-Produktes an. „Drachenzähmen leicht gemacht“ scheint da auf den ersten Blick vielversprechender. Es kombiniert einige bereits bewährte Spielprinzipien. Ebenfalls positiv ist die Tatsache, dass die Spielenden nicht einfach die Geschichte des Films nachspielen. Leider kann das Spiel den Erwartungen nicht ganz gerecht werden.

Pflegen, trainieren, kämpfen – das sind grob gesagt die Hauptaufgaben der Spielenden. Durchgängig müssen die Spielenden darauf achten, dass die Bedürfnisse der Drachen befriedigt sind. Ansonsten drohen beispielsweise schwächere Angriffe in Kämpfen. Dazu müssen die Spielenden ihre schuppigen Partner mit Nahrung versorgen. Die notwendige Suche nach Insekten, Pflanzen und anderem Essbaren ist allerding sehr monoton und wird schnell langweilig. Auch die Möglichkeit, neue Rezepte freizuschalten und so die Nahrungsmittel zu kombinieren, führt an dieser Stelle nicht zu mehr Abwechslung. Was fehlt ist eine packende Story.

Die Kämpfe zeigen da leider auch kein anderes Bild. Was anfangs unterhält, läuft schnell nach immer gleichem Schema ab. Zwar gibt es verschiedene Tastenkombinationen, die im Training mit den Drachen erlernt werden können und effektivere Angriffe zur Folge haben. Wildes Herumdrücken auf den Tasten führt in den meisten Fällen aber auch zum Erfolg. Eine große Strategie oder Taktik braucht es hier nicht. Auch das Potential der unterschiedlichen Fabelwesen wurde leider kaum ausgeschöpft. So verlaufen alle Kämpfe ähnlich, ganz egal, mit welchen Tier sie bestritten werden.
Eine gewisse motivierende Wirkung muss man den Kämpfen jedoch zusprechen. Denn ist man siegreich, können weitere Modifikationen für die Drachen freigeschalten werden. Die Möglichkeit, den Drachen weiter zu verändern und die Ungewissheit darüber, wie das im Speziellen aussehen kann, machen hier den Reiz aus.

Graphisch wurde der Comic-Stil der Kinovorlage nachempfunden, Blut oder brutale Darstellungen gibt es nicht. Die kindgerechte Mischung aus Beat’em Up, einfachem Rollenspiel, Lebenssimulation und Minispielen machen

Fazit:

„Drachenzähmen leicht gemacht“ vor allem für jüngere Spielende zwischen 10 und 14 Jahren interessant. Mädchen wird hier die gestalterische und pflegende Komponente ansprechen, Jungen eher die kämpferische Auseinandersetzung.
Erfahrene Spielende dagegen werden aufgrund der mangelnden Abwechslung und fehlenden Herausforderung nur kurzzeitig Spaß an dem Spiel haben.
Anne Sauer
Dieses Spiel wurde beurteilt von:

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Bildnachweise

[1]Spielbar.de[2]Drachenzähmen leicht gemacht / Activision / mobygames.com[3]Drachenzähmen leicht gemacht / Activision / mobygames.com[4]Drachenzähmen leicht gemacht / Activision / mobygames.com[5]Spore / Electronic Arts / store.steampowered.com[6]pokefans.net[7]Nintendo

1 Kommentar

Anne Sauer (Redaktion spielbar.de) schreibt:

Computer- und Konsolenspielen, die zu aktuellen Kinofilmen auf den Markt gebracht werden, haftet oft der Ruf eines lieblosen Marketing-Produktes an. „Drachenzähmen leicht gemacht“ scheint da auf den ersten Blick vielversprechender. Es kombiniert einige bereits bewährte Spielprinzipien. Ebenfalls positiv ist die Tatsache, dass die Spielenden nicht einfach die Geschichte des Films nachspielen. Leider kann das Spiel den Erwartungen nicht ganz gerecht werden.

Pflegen, trainieren, kämpfen – das sind grob gesagt die Hauptaufgaben der Spielenden. Durchgängig müssen die Spielenden darauf achten, dass die Bedürfnisse der Drachen befriedigt sind. Ansonsten drohen beispielsweise schwächere Angriffe in Kämpfen. Dazu müssen die Spielenden ihre schuppigen Partner mit Nahrung versorgen. Die notwendige Suche nach Insekten, Pflanzen und anderem Essbaren ist allerding sehr monoton und wird schnell langweilig. Auch die Möglichkeit, neue Rezepte freizuschalten und so die Nahrungsmittel zu kombinieren, führt an dieser Stelle nicht zu mehr Abwechslung. Was fehlt ist eine packende Story.

Die Kämpfe zeigen da leider auch kein anderes Bild. Was anfangs unterhält, läuft schnell nach immer gleichem Schema ab. Zwar gibt es verschiedene Tastenkombinationen, die im Training mit den Drachen erlernt werden können und effektivere Angriffe zur Folge haben. Wildes Herumdrücken auf den Tasten führt in den meisten Fällen aber auch zum Erfolg. Eine große Strategie oder Taktik braucht es hier nicht. Auch das Potential der unterschiedlichen Fabelwesen wurde leider kaum ausgeschöpft. So verlaufen alle Kämpfe ähnlich, ganz egal, mit welchen Tier sie bestritten werden.
Eine gewisse motivierende Wirkung muss man den Kämpfen jedoch zusprechen. Denn ist man siegreich, können weitere Modifikationen für die Drachen freigeschalten werden. Die Möglichkeit, den Drachen weiter zu verändern und die Ungewissheit darüber, wie das im Speziellen aussehen kann, machen hier den Reiz aus.

Graphisch wurde der Comic-Stil der Kinovorlage nachempfunden, Blut oder brutale Darstellungen gibt es nicht. Die kindgerechte Mischung aus Beat’em Up, einfachem Rollenspiel, Lebenssimulation und Minispielen machen „Drachenzähmen leicht gemacht“ vor allem für jüngere Spielende zwischen 10 und 14 Jahren interessant. Mädchen wird hier die gestalterische und pflegende Komponente ansprechen, Jungen eher die kämpferische Auseinandersetzung.
Erfahrene Spielende dagegen werden aufgrund der mangelnden Abwechslung und fehlenden Herausforderung nur kurzzeitig Spaß an dem Spiel haben.

15.06.2010 um 13:49


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