Landwirtschafts-Simulator 2009
- Genre:
- Herausgeber:Astragon
- Plattform:
- Erscheinungsdatum:März 2009
- USK:
- spielbar:
Alle Missionen können direkt ausgewählt werden. Ein Freischalten einzelner Aufgaben entfällt und den Spielenden bleibt selbst überlassen, ob oder wann sie eine starten. Zu Beginn der jeweiligen Missionen wird die entsprechende Aufgabe erläutert. Während des Spielens werden in einem kleinen Fenster die Tasten eingeblendet, die man zum Bedienen eines Gerätes braucht. Viele Aufgaben im Missionen-Modus müssen in einer bestimmten Zeit absolviert werden. Aus diesem Grund wird ein Countdown angezeigt. Für besondere Schnelle werden Medaillen vergeben, die aber im weiteren Spiel ohne Relevanz sind.
Felder wollen bestellt, die Ernte eingeholt und im Hafen, an die Mühle oder Brauerei verkauft werden. Die Preise variieren natürlich und nicht jedes Produkt ist für jeden Abnehmer geeignet. Abhilfe schafft da das PDA, welches dem modernen Bauer im 21. Jahrhundert nicht nur die aktuellen Kurse, sondern auch das Wetter, die Landkarte oder den Lagerbestand anzeigt. Weitere Erleichterung bringt der computergesteuerte Erntehelfer. Dieser übernimmt bei Bedarf die Steuerung von Fahrzeugen.
Pädagogische Beurteilung:
Der Landwirtschafts-Simulator 2009 widmet sich, wie schon sein Vorgänger, ganz dem Berufsstand der Bäuerinnen und Bauern. Das ist aus pädagogischer Sicht erst einmal sehr positiv zu bewerten. Schließlich genießt die Branche nur wenig Anerkennung. Preisdumping, unverhältnismäßig viel Arbeit und Vereinsamung sind gängige Assoziationen. Medienwirksame Verkupplungsaktionen der Marke „Bauer sucht Frau“ sind in diesem Sinne eher kontraproduktiv und machen nicht gerade Lust auf das ländliche Leben.Der Landwirtschafts-Simulator hat auf den ersten Blick das Zeug dazu, dem etwas entgegen zu stellen. Denn er versetzt die Spielenden zurück in jene Zeiten, in denen man neben Cowboy- und Indianerspielen auch gerne mal einen kleinen Traktor durch den Sandkasten schob. Spaß und gute Laune brachte beides. Und daran scheinen sich auch Spielende und Spielemacher zu erinnern. Neben Action, Monstern und fremden Welten, hat eben auch das Fahren eines Traktors seinen Reiz.
Das „Simulator“ im Titel ist allerdings etwas hoch gegriffen. Vielmehr handelt es sich, wie schon angedeutet, um eine digitale Variante des beliebten Sandkastenspiels. Die Abläufe und Zusammenhänge im Spiel sind nicht sonderlich komplex und können schon von jüngeren Spielenden ab 8 Jahren verstanden werden. Es bedarf nicht vieler Schritte um aus dem kargen Boden ein bewachsenes Feld zu machen. Und genau an diesem Punkt wird es problematisch. Für einen Simulator ist das Spiel zu simpel, oberflächlich und unrealistisch, für ein Casual Game fehlt dagegen Spielspaß, Spannung und Kurzweiligkeit. Und genau das macht nicht mehr Lust auf Landwirtschaft.
Missionen und Karriere klingen zwar erst einmal verlockend, doch was sich dahinter verbirgt ist schon nach kurzer Zeit ermüdend. Es ist immer das gleiche: Man steigt in den Traktor, hängt irgendein Gerät an und fährt auf das Feld. Nun lässt man den Anhänger oder Vorbau ab bzw. schaltet etwas ein und versucht möglichst gerade Bahnen zu ziehen. Gelegentlich steuert man natürlich auch andere Gefährte, wie zum Beispiel einen Mähdrescher oder Gabelstapler. Doch auch hier stellt sich schnell Routine ein. Und auch das Flaschensammeln bringt wenig Spaß. Dass es nur dem Zweck dient, später bessere Preise bei Ge- und Verkäufen zu erlangen, ist zudem etwas fragwürdig.
Die größte Herausforderung unter den Bauernpflichten stellt das Steuern der Fahrzeuge dar. Denn deren Lenkung ist äußerst grob und wacklig. Bei höheren Geschwindigkeiten sind die Landmaschinen kaum beherrschbar. Zudem hüpft der Traktor schon bei kleinen Unebenheiten oder Unfällen wie ein Gummiball durch die Umgebung. So verhält sich kein schweres Gerät. Der Hindernisparcour oder die Erkundungsfahrten werden anfänglich zu einer echten Nervenprobe.
Die Landschaften wirken künstlich und karg. Die Umgebung bietet nur sehr wenig Abwechslung. Auf der Insel gibt es trotz angepriesener Erkundungsfahrten kaum etwas zu entdecken. Auch Mitmenschen sucht man hier vergebens. Diese treten im Spiel nur in Form vorbeifahrender Autos in Erscheinung oder lassen sich anhand diverser Gebäude erahnen. Haus und Hof wirken verlassen. Aufgrund des gewöhnungsbedürftigen Handlings ist der Erntehelfer hier nur ein schwacher Trost.
Fazit:
Der Landwirtschafts-Simulator 2009 ist ein Kuriosum. Obwohl sich die spielerischen Möglichkeiten nach kurzer Zeit erschöpfen, Grafik und Sound nicht dem Stand der Zeit entsprechen und das Spiel voller Bugs steckt, weist es beeindruckende Verkaufszahlen auf. Ob das nun dem moderaten Preis, einer überraschend großen Anzahl an Landwirtschaftsfans oder der Tatsache zu verdanken ist, dass es sich offensichtlich um ein harmloses Spiel handelt?Siehe auch
Landwirtschafts-Simulator 17
Felder bestellen, Tiere züchten und die Ernte verkaufen. Der Landwirtschafts-Simulator 17 geht in die nächste Runde. Viele ungewohnte Herausforderungen warten auf Spielende. Obwohl auf Action und Gewalt verzichtet wird, entsteht eine Anziehungskraft. Aber welche Spielerpersönlichkeit spricht das Spiel an?
Landwirtschafts-Simulator 15
Der Großstadt entkommen und einmal virtuell Landluft schnuppern? Der Landwirtschafts-Simulator 15 macht es möglich. Als fünfter Teil der Reihe bleibt er dem bewährten Prinzip treu: Traktor fahren, Felder bestellen, Finanzen im Auge behalten. Es fehlt der Simulation aber an Abwechslung, um langfristig zu motivieren.
Innocent life - A futuristic Harvest Moon
Der Spielende schlüpft in die Rolle eines Roboters, erschaffen von Dr. Hofmann, der die Insel vor ihrem Untergang bewahren soll. Denn die Technik-verherrlichenden Menschen haben die Naturgeister erzürnt und jene drohen mit einem Vulkanausbruch.
Bildnachweise
2 Kommentare
Der Landwirtschafts-Simulator 2009 widmet sich, wie schon sein Vorgänger, ganz dem Berufsstand der Bäuerinnen und Bauern. Das ist aus pädagogischer Sicht erst einmal sehr positiv zu bewerten. Schließlich genießt die Branche nur wenig Anerkennung. Preisdumping, unverhältnismäßig viel Arbeit und Vereinsamung sind gängige Assoziationen. Medienwirksame Verkupplungsaktionen der Marke „Bauer sucht Frau“ sind in diesem Sinne eher kontraproduktiv und machen nicht gerade Lust auf das ländliche Leben.
Der Landwirtschafts-Simulator hat auf den ersten Blick das Zeug dazu, dem etwas entgegen zu stellen. Denn er versetzt die Spielenden zurück in jene Zeiten, in denen man neben Cowboy- und Indianerspielen auch gerne mal einen kleinen Traktor durch den Sandkasten schob. Spaß und gute Laune brachte beides. Und daran scheinen sich auch Spielende und Spielemacher zu erinnern. Neben Action, Monstern und fremden Welten, hat eben auch das Fahren eines Traktors seinen Reiz.
Das „Simulator“ im Titel ist allerdings etwas hoch gegriffen. Vielmehr handelt es sich, wie schon angedeutet, um eine digitale Variante des beliebten Sandkastenspiels. Die Abläufe und Zusammenhänge im Spiel sind nicht sonderlich komplex und können schon von jüngeren Spielenden ab 8 Jahren verstanden werden. Es bedarf nicht vieler Schritte um aus dem kargen Boden ein bewachsenes Feld zu machen. Und genau an diesem Punkt wird es problematisch. Für einen Simulator ist das Spiel zu simpel, oberflächlich und unrealistisch, für ein Casual Game fehlt dagegen Spielspaß, Spannung und Kurzweiligkeit. Und genau das macht nicht mehr Lust auf Landwirtschaft.
Missionen und Karriere klingen zwar erst einmal verlockend, doch was sich dahinter verbirgt ist schon nach kurzer Zeit ermüdend. Es ist immer das gleiche: Man steigt in den Traktor, hängt irgendein Gerät an und fährt auf das Feld. Nun lässt man den Anhänger oder Vorbau ab bzw. schaltet etwas ein und versucht möglichst gerade Bahnen zu ziehen. Gelegentlich steuert man natürlich auch andere Gefährte, wie zum Beispiel einen Mähdrescher oder Gabelstapler. Doch auch hier stellt sich schnell Routine ein. Und auch das Flaschensammeln bringt wenig Spaß. Dass es nur dem Zweck dient, später bessere Preise bei Ge- und Verkäufen zu erlangen, ist zudem etwas fragwürdig.
Die größte Herausforderung unter den Bauernpflichten stellt das Steuern der Fahrzeuge dar. Denn deren Lenkung ist äußerst grob und wacklig. Bei höheren Geschwindigkeiten sind die Landmaschinen kaum beherrschbar. Zudem hüpft der Traktor schon bei kleinen Unebenheiten oder Unfällen wie ein Gummiball durch die Umgebung. So verhält sich kein schweres Gerät. Der Hindernisparcour oder die Erkundungsfahrten werden anfänglich zu einer echten Nervenprobe.
Die Landschaften wirken künstlich und karg. Die Umgebung bietet nur sehr wenig Abwechslung. Auf der Insel gibt es trotz angepriesener Erkundungsfahrten kaum etwas zu entdecken. Auch Mitmenschen sucht man hier vergebens. Diese treten im Spiel nur in Form vorbeifahrender Autos in Erscheinung oder lassen sich anhand diverser Gebäude erahnen. Haus und Hof wirken verlassen. Aufgrund des gewöhnungsbedürftigen Handlings ist der Erntehelfer hier nur ein schwacher Trost.
Der Landwirtschafts-Simulator 2009 ist ein Kuriosum. Obwohl sich die spielerischen Möglichkeiten nach kurzer Zeit erschöpfen, Grafik und Sound nicht dem Stand der Zeit entsprechen und das Spiel voller Bugs steckt, weist es beeindruckende Verkaufszahlen auf. Ob das nun dem moderaten Preis, einer überraschend großen Anzahl an Landwirtschaftsfans oder der Tatsache zu verdanken ist, dass es sich offensichtlich um ein harmloses Spiel handelt?
bei mir zeigt es immer an spiele cd einlegen
25.09.2012 um 20:41