Defcon
- Genre:
- Herausgeber:Introversion Software
- Plattform:PC, Mac
- Erscheinungsdatum:Januar 2008 (Fachhandel)
- USK:
- spielbar:
Das Strategiespiel „Defcon" greift dieses Szenario auf. Nachdem sich die Spielenden eines der sechs Territorien auf der Weltkarte gewählt haben, erhöht sich in kurzer Abfolge die Alarmstufe. Die Stufen Defcon 5 bis Defcon 2 dienen dabei im Wesentlichen der Vorbereitung zum Krieg, wobei es auf das geschickte Positionieren der Streitkräfte ankommt. Mit der Stufe Defcon 1 bricht schließlich der atomare Konflikt aus. Taktische Möglichkeiten ergeben sich dann durch den Einsatz von landgestützten Raketen, Seeeinheiten und Lufteinheiten, die jeweils zur Verteidigung und zum Angriff genutzt werden können.
Im Tutorial können die Grundlagen des Spiels erlernt werden. Die Übungseinheit setzt sich aus sieben Missionen zusammen nimmt etwa 1 Stunde Spielzeit in Anspruch. In einem vollständigen Spiel können dann bis zu sechs Personen mitspielen, wahlweise reale Gegner oder Computergegner. Gespielt werden kann nach verschiedenen Regeln und mit unterschiedlicher Geschwindigkeit.
Pädagogische Beurteilung:
„Defcon“ ist ein sehr forderndes Strategiespiel mit militärischer Ausrichtung. Es verlangt gleichermaßen vorausschauendes Planen und taktisches Geschick sowie grundlegende Kenntnisse über Waffensysteme. Da die Ereignisse im Spiel sehr rasch aufeinander folgen, setzt der Spielerfolg eine gewisse Einarbeitungszeit und Übung voraus. Zum erlernen des Grundablaufs des Spiels leistet das Tutorial aber wertvolle Dienste. Die rasche Abfolge der Ereignisse lässt im Spiel darüber hinaus keine Langeweile aufkommen. Ein Countdown, der fortwährend im Hintergrund läuft und die nächste Defcon-Stufe ankündigt, verleiht dem Spiel eine ganz besondere Dynamik. Die Spieldauer ist mit etwa einer Stunde vergleichsweise kurz, wodurch sich das Spiel auch für kürzere Spielphasen eignet.Gewöhnungsbedürftig ist sicherlich das Szenario des Spiels. Auch wenn die Darstellung der Gewalt aufgrund der einfachen Grafik sehr abstrakt bleibt, vermag sie doch zu schockieren, schon durch nackte Zahlen. Nach jedem „erfolgreichen“ Angriff auf eine Stadt verrät eine kurze Einblendung die Anzahl der Opfer. Und diese bewegt sich in der Regel im Millionenbereich. Das Spiel vermittelt, auch unterstützt durch die melancholische Hintergrundmusik, eine eher depressive Grundstimmung.
Fazit:
Einiges an Diskussionspotential steckt entsprechend in der Beurteilung der Alterseignung von „Defcon“. Einerseits ist Gewalt das gängige Konfliktlösungsmittel im Spiel, andererseits bleiben die Gewaltdarstellungen sehr abstrakt. Entsprechend unterschiedlich wird das Spiel auch bewertet. Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) gibt das Spiel – aufgrund der Gewalthandlungen – ab 16 Jahren frei. Der europäische Herstellerverband PEGI kommt dagegen zu der Selbsteinschätzung, dass das Spiel schon ab einem Alter von 7 Jahren genutzt werden kann (bzw. ab 6 Jahren in Portugal). Auch auf Gewalthandlungen im Spiel wird durch die PEGI-Kennzeichnung nicht hingewiesen. Diese Diskrepanz verdeutlicht, wie schwer sich die Spielinhalte aus Sicht des Jugendmedienschutzes bewerten lassen. Die USK, deren Einstufung in Deutschland rechtlich bindend ist, geht in diesem Fall auf Nummer sicher. Damit ist klar, dass das Spiel in Kinderzimmern nichts verloren hat.Siehe auch
First Strike
Das abstrakte Strategiespiel First Strike zeigt das erschreckende Szenario eines globalen Atomkriegs ohne Auswegmöglichkeiten. Gewalt ist einziges Konfliktlösungsmittel. Nicht zuletzt die nüchterne Darstellung der Opferzahlen bei Bombeneinschlägen sorgt für Diskussionsstoff.
Call of Duty: Black Ops Cold War
Die Jagd auf den russischen Terroristen Perseus führt „Bell“ und seine CIA-Gefährten rund um den Globus. In Gefechten, Schleichmissionen und Rätseln rettet die Spezialeinheit die Menschheit. Im Spiel wird der Kalte Krieg hautnah erlebbar.
Plague Inc.
Plague Inc. bietet einen komplexen Mix aus Strategie und Simulation aus einer ungewohnten Perspektive. Als Krankheitserreger breitet man sich über die Welt aus und versucht die Menschheit auszulöschen. Ist die Epidemie-Simulation moralisch fragwürdig?
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„Defcon“ ist ein sehr forderndes Strategiespiel mit militärischer Ausrichtung. Es verlangt gleichermaßen vorausschauendes Planen und taktisches Geschick sowie grundlegende Kenntnisse über Waffensysteme. Da die Ereignisse im Spiel sehr rasch aufeinander folgen, setzt der Spielerfolg eine gewisse Einarbeitungszeit und Übung voraus. Zum erlernen des Grundablaufs des Spiels leistet das Tutorial aber wertvolle Dienste. Die rasche Abfolge der Ereignisse lässt im Spiel darüber hinaus keine Langeweile aufkommen. Ein Countdown, der fortwährend im Hintergrund läuft und die nächste Defcon-Stufe ankündigt, verleiht dem Spiel eine ganz besondere Dynamik. Die Spieldauer ist mit etwa einer Stunde vergleichsweise kurz, wodurch sich das Spiel auch für kürzere Spielphasen eignet.
Gewöhnungsbedürftig ist sicherlich das Szenario des Spiels. Auch wenn die Darstellung der Gewalt aufgrund der einfachen Grafik sehr abstrakt bleibt, vermag sie doch zu schockieren, schon durch nackte Zahlen. Nach jedem „erfolgreichen“ Angriff auf eine Stadt verrät eine kurze Einblendung die Anzahl der Opfer. Und diese bewegt sich in der Regel im Millionenbereich. Das Spiel vermittelt, auch unterstützt durch die melancholische Hintergrundmusik, eine eher depressive Grundstimmung.
Einiges an Diskussionspotential steckt entsprechend in der Beurteilung der Alterseignung von „Defcon“. Einerseits ist Gewalt das gängige Konfliktlösungsmittel im Spiel, andererseits bleiben die Gewaltdarstellungen sehr abstrakt. Entsprechend unterschiedlich wird das Spiel auch bewertet. Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) gibt das Spiel – aufgrund der Gewalthandlungen – ab 16 Jahren frei. Der europäische Herstellerverband PEGI kommt dagegen zu der Selbsteinschätzung, dass das Spiel schon ab einem Alter von 7 Jahren genutzt werden kann (bzw. ab 6 Jahren in Portugal). Auch auf Gewalthandlungen im Spiel wird durch die PEGI-Kennzeichnung nicht hingewiesen. Diese Diskrepanz verdeutlicht, wie schwer sich die Spielinhalte aus Sicht des Jugendmedienschutzes bewerten lassen. Die USK, deren Einstufung in Deutschland rechtlich bindend ist, geht in diesem Fall auf Nummer sicher. Damit ist klar, dass das Spiel in Kinderzimmern nichts verloren hat.