LEVEL 1: Was sind Games? – Einführung und Grundlagen

Technik, Systeme und Plattformen

Digitale Spiele werden auf verschiedenen Plattformen gespielt und können auf unterschiedliche Weise erworben werden. Dieser Artikel zeigt, wie das funktioniert.

Spielen auf dem Sofa: Konsolen


Eine einfache Möglichkeit, digitale Spiele zu spielen, sind stationäre Videospielkonsolen. Die Sony Playstation 5, die Nintendo Switch und die Microsoft Xbox Series sind die Marktführer, wenn es um Videospiele vorm heimischen Fernsehgerät geht.

Sowohl Microsoft als auch Sony bieten ihre Konsolen in verschiedenen Varianten an.
Während Microsofts Xbox Series X ein Blu-Ray-Laufwerk besitzt, verfügt die preiswertere Xbox Series S über keines und ist etwas leistungsschwächer, sodass Spiele nicht in 4K-Auflösung wiedergegeben werden können. Sony vertreibt die Playstation 5 sowohl mit als auch ohne Blu-Ray-Laufwerk. Die Spiele für die Konsolen ohne Laufwerk müssen online gekauft werden.

Mit der Switch brachte Nintendo 2017 eine Hybridkonsole auf den Markt. Das heißt, mit ihr können Spielende sowohl stationär am Fernseher als auch unterwegs spielen, wie mit dem altbekannten Gameboy. Mittlerweile tauchen regelmäßig PCs im Handheldformat auf. Diese Konsolen sehen der Switch ähnlich, sind aber in der Lage PC Games abzuspielen. Der bekannteste Vertreter dieser Art ist das “Steam Deck” von Valve.

Die Nintendo Switch kann sowohl als Handheld, als auch im Docking Modus an einem Bildschirm betrieben werden.


Für alle Konsolen existieren sogenannte Exklusivtitel, also Spiele, die nur für diese Konsole erscheinen. Ein Beispiel dafür sind Nintendos Super Mario (seit 1985) oder die Pokémon-Spiele (seit 1996), die nur auf Konsolen von Nintendo erscheinen. Meistens ist dies ein wichtiger Faktor, wenn es darum geht, sich für eine bestimmte Konsole zu entscheiden.

Der PC als Gaming-Plattform


Seit Mitte der 80er-Jahre ist der Heimcomputer als Spieleplattform populär. Aufgrund der immer höheren technischen Anforderungen moderner Spiele müssen Computer regelmäßig mit leistungsfähigerer Hardware aufgerüstet werden.

Eine Ausnahme und Besonderheit stellt das “Cloud-Gaming” dar. Hierbei werden die Spielinhalte nicht auf dem eigenen Computer berechnet, sondern auf einem externen Server von wo aus die Inhalte dann über das Internet auf das eigene Gerät gestreamt werden. So können auch Spielende in den Genuss von Spielen kommen, für die sie eigentlich nicht die Hardware-Voraussetzungen erfüllen.

Steam, Nintendo eShop und andere – mehr als nur Onlineshops


Natürlich kann man Spiele auch heute noch in physischer Form – als sogenannte Retail-Spiele – im Laden erwerben. Immer häufiger werden Videospiele mittlerweile jedoch digital erworben. Die Guthabenkarten, die an der Supermarktkasse ins Auge fallen, geben einen ersten Eindruck über die Vielzahl der verschiedenen Online-Einkaufsplattformen.

Die großen Konsolenhersteller betreiben hauseigene Online-Stores (Playstation Store, Microsoft Store und Nintendo eShop). Hier können Spiele – unter anderem durch die zuvor genannten Guthabenkarten – erworben und auf das jeweilige Endgerät heruntergeladen werden. Alle drei Anbieter bieten darüber hinaus eine Art Spieleflatrate an (Xbox Gamepass, Playstation Plus und Nintendo Switch Online), über die den Spielenden für einen gewissen Zeitraum eine Auswahl an Spielen zur Verfügung gestellt wird. Meist sind diese Services mit weiteren Onlinefunktionen – zum Beispiel Online-Multiplayer – verbunden. Beendet man die Flatrate, geht auch der Zugriff auf die Spiele verloren, bis das Abonnement erneuert wird.

Für Spiele auf dem PC hat sich insbesondere die Plattform Steam durch ihre große Auswahl und regelmäßige Rabattaktionen in den Vordergrund gespielt. Steam fungiert sowohl als Onlineshop als auch als Bibliothek für erworbene Spiele und muss auf einem PC installiert werden, um gekaufte Spiele zu starten. Außerdem bietet Steam viele weitere Funktionen, wie etwa Kontaktlisten, Chats, Foren, usw. an.

Neben Steam existieren noch weitere Plattformen anderer Anbieter, die alle einen ähnlichen Funktionsumfang haben. Beispiele sind der Epic Games Store oder die Website Gog.com. Je nach Spiel, kann es sein, dass eine bestimmte dieser Plattformen zuvor installiert werden muss, um das Spiel zu starten.

Unterwegs mit Smartphones, Tablets und Co.


Zwar denkt man im Zusammenhang mit digitalen Spielen als erstes oft an den PC oder Konsolen, doch sind Smartphones die am häufigsten genutzte Videospielhardware von Heranwachsenden[1][2].
Spiele für Smartphones können über Apples App Store oder den Google Play Store erworben werden. Häufig sind es recht einfach gestaltete Spiele, die für wenig Geld erworben oder kostenlos heruntergeladen werden können. Diese Spiele enthalten meist viele Werbeanzeigen oder Kosten(fallen).

Das Mobile Pokémon Go! ist ein großer Erfolg und ein Beispiel für Augmented Reality.


Zwischen Realitäten: Augmented und Virtual Reality


“Augmented Reality” (AR) beschreibt eine Technik, bei der digitale Inhalte als Erweiterung der analogen Welt dienen. Ein typisches Beispiel sind Foto- bzw. Videofilter in Kamera-Apps auf dem Smartphone, mithilfe derer digital erzeugte Bilder oder Effekte in die Fotos und Videos hineinmontiert werden können.

Zum Erleben der “Virtual Reality” (VR) tragen Spielende wiederum spezielle, mit Sensoren ausgestattete Brillen, durch die der Eindruck entsteht, sich selbst in der Spielwelt zu befinden. Gesteuert werden VR-Spiele durch Kopfbewegungen und spezielle Controller.

Manche VR-Brillen lassen sich durch spezielle Eingabegeräte steuern, so dass etwa der Eindruck erweckt wird, man könne fliegen.


Zwar gab es bereits früher Versuche, die Grenzen zwischen materieller Realität und digitaler Spielrealität aufzubrechen, doch hat erst der technische Fortschritt in den letzten Jahren dazu geführt, dass VR-Brillen wie die “Playstation VR”, die “HTC Vive” oder die “Meta Quest” populärer werden. Dennoch sind sie auch heute noch Nischenprodukte, da der Anschaffungspreis recht hoch und die Auswahl an kompatiblen Spielen noch eher überschaubar ist.

Vertiefende Informationen zum Thema Technologien und Informationen finden Sie im Dossier "Digitale Spiele" der Bundeszentrale für politische Bildung.
Arne Goldmann
Dieser Artikel wurde verfasst von:

Anmerkungen

[1]https://www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/KIM/2022/KIM-Studie2022_website_final.pdf[2]https://www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/JIM/2022/JIM_2022_Web_final.pdf

Siehe auch

LEVEL 1: Was sind Games? – Einführung und Grundlagen

Einführung und Geschichte

Seit der Erfindung des ersten Videospiels in den späten 1950er Jahren hat sich das Medium stetig gewandelt. Der Artikel beschreibt die wichtigsten Stationen in der Entwicklung zum heutigen Massenphänomen.

Medienerziehung

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Worauf sollten Eltern achten, was müssen Eltern wissen? Hier finden Sie das Wichtigste zum pädagogischen Umgang mit digitalen Spielen.

LEVEL 2: Warum spielt mein Kind? – Faszination und Erlebnis

Wie kommt der Spaß ins Spiel?

Es gibt vieles, was uns zum Spielen motiviert. Wir wollen immer bessere Ergebnisse erzielen, unsere Kreativität ausleben oder einfach in spannende Welten eintauchen. Aber es gibt noch viel Faktoren, die Spaß ins Videospiel bringen.

Bildnachweise

[1]Annabell Koenen-Rindfrey für spielbar.de/ bpb.de[2]Sinchen.Lin / https://flic.kr/p/23hPe6o / https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/[3]Paul Hanoaka / https://unsplash.com/de/fotos/5YL7GLRUXrc /[4]Flo Hagena / Hubert Burda Media / https://flic.kr/p/2g9iBRu / https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/2.0/[5]Annabell Koenen-Rindfrey für spielbar.de/ bpb.de[6]Annabell Koenen-Rindfrey für spielbar.de/ bpb.de[7]Annabell Koenen-Rindfrey für spielbar.de/ bpb.de