Gamescamp 2013
Der Reiz der Spiele
21.06.2013
Über Computerspiele wird viel diskutiert. Doch nicht immer kommen dabei Jugendliche zu Wort, und das obwohl sie die Experten in dem Thema sind. Anders beim jährlichen Gamescamp. Hier erhalten sie Raum zum Diskutieren, Vernetzen und natürlich Spielen. Auch die dritte Auflage in Würzburg war ein voller Erfolg.„Let there be game“, so lautet das Motto des Gamescamp. Zur dritten Auflage kamen rund 50 junge Menschen zwischen 14 und 21 Jahren. Nach dem Gamescamp 2011 in Hagen und dem Gamescamp 2012 auf Lohra in Thüringen fiel die Ortswahl in diesem Jahr auf Würzburg, genauer gesagt die Jugendbildungsstätte Unterfranken. Zahlreiche medienpädagogische Institutionen hatten vom 14. bis 16. Juni zum Gamescamp 2013 geladen. Die jungen Gamer, übrigens keineswegs nur Jungs, nahmen das Angebot gerne an.
Bild: die Teilnehmenden des Gamescamps 2013 (© Jürgen Sleegers)
Wie bei Barcamps üblich fanden sie kein fertiges Programm vor, sondern wirkten aktiv an der Gestaltung des Tagesablaufs mit. Bis auf das Thema Computerspiele gab es beim Gamescamp 2013 keinen vorgegebenen Rahmen. So konnten die 14- bis 21-Jährigen die Themen ansprechen, die sie interessieren. Je nach Bedarf griffen sie auf das Wissen von Fachleuten, so genannte „Joker“, zurück, die ihnen während des gesamten Barcamps beratend zur Seite standen. Zu den Jokern 2013 zählten Matthias Löwe (Indie Games, Creative Gaming, Gamedesign), Gerrit Neundorf (Jugendschutz, USK, Medienpädagogik), Benjamin Rostalski (Stiftung Digitale Spielkultur, Computerspielpreis, USK), Jan Rössler (Gamedesign) und Franziska Seeberger (Cosplay).
Der Tag, die Sessions
Die kreativen Gamer stellten in diesem Jahr 22 Sessions auf die Beine. Die thematische Vielfalt war groß. Dabei häufig gestellte Fragen: Was reizt uns an Games? Wie wollen wir spielen? Der Gamescamp-Klassiker „Games + Ethik“ hatte genauso seinen Platz wie völlig neue Themen wie „Streetgames“ oder eher Kurioses à la „Tiere in Games“.
Alle Sessions wurden in einem Sessionplan aufgelistet und online via Etherpads dokumentiert.Um darüber hinaus allen Interessierten einen Einblick ins Gamescamp geben zu können, erstellten die Gamescamper dieses Jahr erstmals kurze Videozusammenfassungen ihrer Sessions. Alle Videos sind über den neuen YouTube-Kanal gamescampinfo abrufbar.
Die Sessions im Überblick:
- Characterdesign
- Was ist in Spielen möglich? Warum machen wir scheinbar schwachsinnige Aktionen in Spielen?
- Faszination der Videospiele ohne Konsole -> Cosplay und Co.
- e-Sports - wie kommt man ran?
- Illegale Beschaffung von Spielen z.B. ü18, Reiz von Shootern - Diskussion
- Eigene Geschichte -> wie jeder zum Spielen kam?
- Spieleserver-Aufbau für verschiedene Betriebssysteme
- Warum sind Videospiele schwer? Was reizt uns daran?
- Games + Ethik
- Wie erreichen meine Anregungen Entwickler von (Online-)Games?
- League of Legends
- Studium/Ausbildung Games
- Geschichte der Videospiele
- Streetgames (draußen + drinnen)
- Entwicklung des Survival-Horror
- Moderne Videospiele (DRM etc.)
- Antiaggressionstipps bei Games
- Technische Unterschiede der verschiedenen Spielekonsolen
- Pen & Paper
- Reiz von Shootern
- Streetgames II
- Tiere in Games
Gamescamp by night
Und natürlich kam auch das Spielen nicht zu kurz. Neben der traditionellen LAN-Party am Eröffnungsabend, dieses Mal mit TrackMania Nations Forever und ShootMania Storm, folgte am Samstagabend die lange Nacht der Spielkultur mit Angeboten für jeden Geschmack. Neben verschiedenen Spielstationen gab es die Wettbewerbe „Battle of Bands“ und „Let's Play Karaoke“ sowie als besonderes Highlight „Johann Sebastian Joust“, das Videospiel ohne Video. Ach ja, und wem das alles nicht reichte, der konnte sich – ganz analog – noch bis lang in die Nacht mit klassischen Pen-&-Paper-Rollenspielen die Zeit vertreiben.
Weiterführende Links
Gamescamp 2012 – Bildungsurlaub auf der Burg
Let there be Game – Gamescamp 2011
Weblinks
YouTube-Kanal zur Gamescamp 2013
Offizielle Webseite zum Gamescamp 2013
Barcamp als Methode für die Jugendarbeit
Über das Gamescamp
Das Gamescamp wurde erstmals 2011 durchgeführt. Seitdem findet es jährlich statt. Veranstaltet wird das GamesCamp von verschiedenen medienpädagogischen Institutionen und Initiativen, die sich mit dem Thema Gaming auseinandersetzen. In alphabetischer Reihenfolge sind das: Initiative Creative Gaming (www.creative-gaming.eu), Institut Spielraum/FH Köln (www1.fh-koeln.de/spielraum), JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis (www.jff.de), Mediale Pfade – Agentur für Medienbildung (www.medialepfade.de), medien+bildung.com (www.medienundbildung.com), Medienkulturzentrum Dresden (www.medienkulturzentrum.de), Medienzentrum Rheinland des LVR (www.medienzentrum-rheinland.lvr.de), Spawnpoint – Institut für Computerspiel (www.ics-spawnpoint.de), spielbar.de – die Plattform der bpb zum Thema Computerspiele (www.spielbar.de), Spieleratgeber NRW (www.spieleratgeber-nrw.de).
Das Gamescamp wird von der Bundeszentrale für politische Bildung (www.bpb.de) und jeweils lokalen Institutionen, z.B. Landessozialministerien oder in dem Bayerischen Jugendring, finanziert.
Dieser Artikel wurde verfasst von:
Bildnachweise
[1]Spielbar.de