Spielbeurteilung

Mafia

15.03.2011
Lost Heaven 1933. Korruption und Gewalt sind der Alltag der Mafia. Tom, Held der Geschichte und anfangs noch einfacher Taxifahrer, muss verschiedene Aufträge für seinen Mafiaboss erledigen. Eine Reise in die Vergangenheit mit hohem Gewaltanteil.
Bei „Mafia" schlüpfen die Spielenden in die Rolle von Tom, einem Bürger von Lost Heaven. Lost Heaven ist eine Großstadt in den 30er Jahren, und keine ganz einfache Gegend. Der Held Tom schlägt sich auf ehrliche Weise als Taxifahrer durchs Leben. Als Tom sich in einer kurzen Pause bei einer Zigarette von dem stressigen Taxifahrer-Job erholt, wird er von Reifenquietschen, Schüssen und einem lauten Krach aus seinen Gedanken gerissen. Zwei Männer kommen um eine Hausecke gerannt, der eine sichtlich verletzt und beide mit gezückter Waffe. Bei vorgehaltener Pistole entschließt sich Tom schnell zur Kooperation. „Fahr los" ist die einfache Aufforderung des einen. Es beginnt eine wilde Verfolgungsjagd. Wenn ein Reifen getroffen wird, verlangsamt der „Plattfuß" den Wagen und erschwert die Steuerung. Aber wenn einer der Mitfahrer, oder gar Tom selbst tödlich getroffen werden, ist das Spiel vorbei.
Protagonist und Taxifahrer Tom wird durch Zufälle in die Machenschaften von Mafiosis verstrickt.

Wer die beiden Mafiosi vor den Verfolgern in Sicherheit bringen kann, ist herzlich eingeladen, sich bei jeglichen Problemen an den dankbaren Salieri zu wenden. Salieri herrscht als Mafiboss über einen großen Teil von Lost Heaven. Mit allem was dazu gehört. Korruption, Schutzgeld, Alkoholschmuggel und, und, und... Nach und nach werden die Spielenden in der Rolle von Tom immer weiter in die Machenschaften von Salieri verstrickt.
Die Aufträge führen den Protagonisten durch die frei erkundbare Großstadt.

Die grafische Gestaltung und die Musikstücke fangen gekonnt den Stil der Dreißigerjahre in den USA ein.

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Dieses Spiel wurde getestet von:

Pädagogische Beurteilung:

Die folgende pädagogische Beurteilung entstand im Rahmen eines Hochschulseminars und wurde von der Redaktion spielbar.de überarbeitet.

Grundsätzlich möchte ich vorweg anmerken, dass ich mich hier auf "Mafia" in der deutschen Version mit dem "Blutpatch" aus dem Internet beziehe. Die entschärfte deutsche Version wird dadurch wieder in den Originalzustand versetzt. Da die meisten Jugendlichen nur etwa fünf Maus-Klicks benötigen, um so einen Patch aus dem Netz zu laden, beziehe ich diese Möglichkeit in meinem Urteil auf diese Weise mit ein.

Bei Mafia handelt es sich um ein ausgesprochenes Einzelspieler-Spiel, das besonders durch seine spannende Spielgeschichte begeistert. Dies wäre im Multiplayer-Spiel so nicht möglich. So finde ich es auch nicht bedauerlich, dass es keinen Multiplayer-Modus gibt, der gelöst von der Spielgeschichte, kaum reizvoller wäre, als bei jedem anderen Shooter auch.

Durch das Leben und Agieren als Mafiosi und die Gepflogenheiten der Mafia wird der Spieler mit Gewalt und Kriminalität konfrontiert und dazu angehalten, zu verletzen, zu stehlen und nicht zuletzt auch reichlich zu töten, um die Ziele der Mafia zu erreichen. Gewalt wird als legitimes Mittel zur Erreichung der Ziele dargestellt. Das dargestellte Verhältnis zu Gewalt und Kriminalität, was zentrale Inhalte dieses Spiels sind, sehe ich als sehr problematisch an. Besonders, dass unschuldige Opfer billigend in Kauf genommen werden. Es gibt für den Spieler auch keine Handlungsalternativen. Meist lautet der Auftrag an sich "töte!". Weitestgehend unbedenklich finde ich dies, sofern es sich um Spieler mit gefestigter Persönlichkeit und differenzierter Wahrnehmung handelt. Bei Jugendlichen, oder aber auch Erwachsenen, bei denen man nicht von diesem Entwicklungsstand ausgehen darf, sehe ich es jedoch als problematisch an, sie Mafia spielen zu lassen.

Mafia birgt einen sehr spannende und gut gemachte Spielgeschichte und ist auch technisch sehr gut umgesetzt. Für Action-Adventure Freunde ein ideales Spiel. Nur scheint es mir sinnvoll aufgrund der genannten Inhalte und der vermittelten Werte das Spiel nicht für Jugendliche unter 18 Jahren zu empfehlen. Die Darstellungen könnten zu leicht unangemessen aufgenommen werden oder gewaltverherrlichend wirken.
Vorstellbar wäre eine pädagogische Nutzung mit einer Fragestellung zu "Rechts- und Unrechtsempfinden", sowie zur Thematisierung von Gewalt.

Geübte Spieler finden sich leicht mit der Steuerung zurecht. Die Steuerung entspricht der gängigen Tastaturbelegung von derzeitigen Actionspielen. So wird die Spielfigur mit Maus und Tastatur gespielt, der Wagen nur mit den Tasten gesteuert. Besonders schwierig wird es allerdings, wenn es den Wagen zu steuern und gleichzeitig aus dem Fenster heraus zu schießen gilt.

Gutes Reaktionsvermögen und spielerisches Geschick sollten reichlich vorhanden sein, um nicht frustriert an einer Mission hängen zu bleiben. Der von vorn herein hohe Schwierigkeitsgrad fordert den Ehrgeiz des Spieler bis aufs Letzte. Die Karte, auf der man sich bewegen kann ist recht groß. Sie umfasst das Stadtgebiet von Lost Heaven, was alleine schon riesig ist, und mehrere Stadtteile, sowie umliegende Landschaften.
Das Spiel ist mit zeitgemäßer Musik aus den 30er Jahren unterlegt und vermittelt so eine noch dichtere Spielatmosphäre. Die Videosequenzen sind ins Spiel eingebettet und führen die Geschichte fließend weiter.

Die gesamte Spielgeschichte wird kontinuierlich fortgeführt und die einzelnen, vom Spieler zu bestreitenden Aufgaben sind spannend und richtig Mafiosi-mäßig. Mir hat besonders die Schießerei im Parkhaus gefallen. Bei der Übergabe einer Wagenladung Whiskey kommen ein paar ungebetene Besucher hinzu. Das Szenario sieht nicht zuletzt wegen der wahnsinnig guten Grafik aus wie aus einem Gangsterfilm. Neben der Spielgeschichte gibt es noch die Möglichkeit, frei in Lost Heaven herumzufahren, Gangster zu erschießen und damit Geld zu verdienen.

Fazit:

Grafik, Sound und Spielgeschichte sind überragend gut und erzeugen eine dichte Atmosphäre, die einen Hauch der 30er und den Morast von Korruption, Mord und schmutzigen Geschäften der Mafiosi erleben lässt. Mafia ist auf jeden Fall nur was für fortgeschrittene Spieler, am besten nicht zu jung, vieleicht ab 16, besser noch ab 18 Jahren.
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Siehe auch

Spielbeurteilung

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Nach dem Mord an seiner Mutter kehrt ein mittelloser Mann in seine Heimatstadt zurück – und gerät zwischen die Fronten der Gangs und korrupter Polizisten. Ein Genre-Mix aus Actionadventure-, Rollen- und Geschicklichkeitsspiel.

Bildnachweise

[1]Spielbar.de[2]Mafia / Take 2 / 2k.com[3]Mafia / Take 2 / 2k.com[4]Mafia / Take 2 / 2k.com[5]Grand Theft Auto: San Andreas / Rockstar Games

2 Kommentare

Sebastian Wiken, 25 schreibt:

Die folgende pädagogische Beurteilung entstand im Rahmen eines Hochschulseminars und wurde von der Redaktion spielbar.de überarbeitet.

Grundsätzlich möchte ich vorweg anmerken, dass ich mich hier auf "Mafia" in der deutschen Version mit dem "Blutpatch" aus dem Internet beziehe. Die entschärfte deutsche Version wird dadurch wieder in den Originalzustand versetzt. Da die meisten Jugendlichen nur etwa fünf Maus-Klicks benötigen, um so einen Patch aus dem Netz zu laden, beziehe ich diese Möglichkeit in meinem Urteil auf diese Weise mit ein.

Bei Mafia handelt es sich um ein ausgesprochenes Einzelspieler-Spiel, das besonders durch seine spannende Spielgeschichte begeistert. Dies wäre im Multiplayer-Spiel so nicht möglich. So finde ich es auch nicht bedauerlich, dass es keinen Multiplayer-Modus gibt, der gelöst von der Spielgeschichte, kaum reizvoller wäre, als bei jedem anderen Shooter auch.

Durch das Leben und Agieren als Mafiosi und die Gepflogenheiten der Mafia wird der Spieler mit Gewalt und Kriminalität konfrontiert und dazu angehalten, zu verletzen, zu stehlen und nicht zuletzt auch reichlich zu töten, um die Ziele der Mafia zu erreichen. Gewalt wird als legitimes Mittel zur Erreichung der Ziele dargestellt. Das dargestellte Verhältnis zu Gewalt und Kriminalität, was zentrale Inhalte dieses Spiels sind, sehe ich als sehr problematisch an. Besonders, dass unschuldige Opfer billigend in Kauf genommen werden. Es gibt für den Spieler auch keine Handlungsalternativen. Meist lautet der Auftrag an sich "töte!". Weitestgehend unbedenklich finde ich dies, sofern es sich um Spieler mit gefestigter Persönlichkeit und differenzierter Wahrnehmung handelt. Bei Jugendlichen, oder aber auch Erwachsenen, bei denen man nicht von diesem Entwicklungsstand ausgehen darf, sehe ich es jedoch als problematisch an, sie Mafia spielen zu lassen.

Mafia birgt einen sehr spannende und gut gemachte Spielgeschichte und ist auch technisch sehr gut umgesetzt. Für Action-Adventure Freunde ein ideales Spiel. Nur scheint es mir sinnvoll aufgrund der genannten Inhalte und der vermittelten Werte das Spiel nicht für Jugendliche unter 18 Jahren zu empfehlen. Die Darstellungen könnten zu leicht unangemessen aufgenommen werden oder gewaltverherrlichend wirken.
Vorstellbar wäre eine pädagogische Nutzung mit einer Fragestellung zu "Rechts- und Unrechtsempfinden", sowie zur Thematisierung von Gewalt.

01.12.2002 um 18:11
Sebastian Wilken, 25 schreibt:

Persönliche Beurteilung:

Geübte Spieler finden sich leicht mit der Steuerung zurecht. Die Steuerung entspricht der gängigen Tastaturbelegung von derzeitigen Actionspielen. So wird die Spielfigur mit Maus und Tastatur gespielt, der Wagen nur mit den Tasten gesteuert. Besonders schwierig wird es allerdings, wenn es den Wagen zu steuern und gleichzeitig aus dem Fenster heraus zu schießen gilt.

Gutes Reaktionsvermögen und spielerisches Geschick sollten reichlich vorhanden sein, um nicht frustriert an einer Mission hängen zu bleiben. Der von vorn herein hohe Schwierigkeitsgrad fordert den Ehrgeiz des Spieler bis aufs Letzte.
Die Karte, auf der man sich bewegen kann ist recht groß. Sie umfasst das Stadtgebiet von Lost Heaven, was alleine schon riesig ist, und mehrere Stadtteile, sowie umliegende Landschaften.
Das Spiel ist mit zeitgemäßer Musik aus den 30er Jahren unterlegt und vermittelt so eine noch dichtere Spielatmosphäre. Die Videosequenzen sind ins Spiel eingebettet und führen die Geschichte fließend weiter.
Die gesamte Spielgeschichte wird kontinuierlich fortgeführt und die einzelnen, vom Spieler zu bestreitenden Aufgaben sind spannend und richtig Mafiosi-mäßig.
Mir hat besonders die Schießerei im Parkhaus gefallen. Bei der Übergabe einer Wagenladung Whiskey kommen ein paar ungebetene Besucher hinzu. Das Szenario sieht nicht zuletzt wegen der wahnsinnig guten Grafik aus wie aus einem Gangsterfilm.
Neben der Spielgeschichte gibt es noch die Möglichkeit, frei in Lost Heaven herumzufahren, Gangster zu erschießen und damit Geld zu verdienen.

Mein Fazit: Grafik, Sound und Spielgeschichte sind überragend gut und erzeugen eine dichte Atmosphäre, die einen Hauch der 30er und den Morast von Korruption, Mord und schmutzigen Geschäften der Mafiosi erleben lässt. Mafia ist auf jeden Fall nur was für fortgeschrittene Spieler, am besten nicht zu jung, vieleicht ab 16, besser noch ab 18 Jahren.

01.12.2002 um 18:12