Spielbeurteilung

Dishonored 2: Das Vermächtnis der Maske

05.01.2017
In Dishonored 2 müssen Spielende sich durch eine düstere Welt voller Feinde schleichen und dabei Aufgaben erfüllen. Zwar ist Gewalt dabei auch ein wichtiges Motiv, doch das Spiel bietet mehr als das. Geduld und Geschick werden ebenfalls verlangt.

Dishonored 2 ist ein Nachfolger des Schleichspiels „Dishonored: Die Maske des Zorns“ und spielt 15 Jahre später in einem Inselreich während der Frühindustrialisierung.

Emily Kaldwin ist nach dem Tod ihrer Mutter zur Thronfolgerin des Kaiserreichs geworden. In Dishonored 2 wird die neue Kaiserin zum Opfer einer Verschwörung. Eine fremde Frau namens Delilah erhebt Anspruch auf die Herrschaft von Emily. Sie sei angeblich die Tante der verstorbenen Kaiserin und somit rechtmäßige Erbin.

Nach dieser Startsequenz können Spielende entscheiden, ob sie Emily selbst spielen oder Corvo Attano, ihren Vater und Schutzbeauftragten. Er war bereits im Vorgänger die Hauptfigur. In jedem Fall finden sich Spielende inmitten eines Staatsstreiches wieder und sind auf sich alleine gestellt.
Spielende befinden sich nach dem Staatsstreich auf der Flucht.

Ab da beginnt die Mission, die Umstände der Verschwörung aufzudecken und die eigene Familienehre wiederherzustellen. In einer Welt voller Feinde und Intriganten gilt es sich unbemerkt durch die Kampagne zu schleichen.

Die erste Herausforderung ist es beispielsweise, aus dem Palast auszubrechen und den Hafen der Stadt zu erreichen. Doch überall stehen Wachen. Wird man vom Gegner bemerkt, versuchen die Wachen einen zu töten. Gelingt ihnen das, muss die Szene wiederholt werden.
Den Wachen im Kampf zu begenen kann gefährlich werden. Besser wäre es, sie zu umschleichen.

Insgesamt müssen Spielende in Dishonored 2 neun Kapitel meistern und dabei Aufgaben erfüllen. Beispielsweise sollen wertvolle Objekte gefunden und wichtige Gegner ausgeschaltet werden. Dabei wird die Verschwörung nach und nach aufgedeckt.

In Dishonored 2 können die Figuren auch Zauberkräfte entdecken. So kann Emily beispielsweise die Fähigkeit ausbilden, sich auf eine bestimmte Distanz von einem Ort zum anderen zu teleportieren. Auch die Gegnerin, Deliah, scheint magische Fähigkeiten zu besitzen.

Die Steuerung kann am Rechner mit Tasten als auch mit einem Xbox Controller erfolgen. Die Texte sowie Dialoge im Spiel sind auf Deutsch. Es gibt keinen Onlinemodus. Die Grafik versucht die Spielwelt realistisch und detailliert darzustellen.
Dishonored 2 spielt zur Zeit der Industrialisierung und die Spielatmosphäre fängt das ein.

David Koch
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Pädagogische Beurteilung:

Das Tutorial in Dishonored 2 ist kurz, aber handelt alle wichtigen Steuerungselemente ab. In der Kampagne später sind jedoch auch Intuition und Erfahrung nötig, um sich unbemerkt von A nach B bewegen zu können.
Dishonored 2 bezeichnet sich selbst als Schleichspiel und dieser Bezeichnung wird es auch gerecht. Denn der Anspruch und die Schwierigkeit entstehen für Spielende durch diese Disziplin. Hier gibt es viele Dinge zu beachten. Deckungsmöglichkeiten müssen gesucht und Wachen mit dem richtigen Timing ausgeschaltet werden, damit niemand etwas mitbekommt. Im Schatten und auf große Entfernungen ist es schwieriger erkannt zu werden. Um Wachen abzulenken, können auch beispielsweise Gasflaschen geworfen werden. Vor allem bei höheren Schwierigkeitsgraden sind die Gegner sehr aufmerksam. Unbemerkt zu bleiben wird dann zu einer echten Herausforderung.

Auch die Spannung wird durch das Schleichen erzeugt. Mit dem Kopf durch die Wand zu laufen ist kein geeignetes Mittel, denn je mehr Wachen auf einen aufmerksam werden, desto schwerer wird es, die Situation zu überleben. Stattdessen will man unbemerkt bleiben und das erfordert Geduld. So sollten Spielende eine Wache beispielsweise erst dann ausschalten, wenn gerade niemand hinguckt oder diese sich von anderen Menschen entfernt hat. Jede Unachtsamkeit im Spiel kann dazu beitragen, dass die Spielenden auffliegen. Diese Spannung macht einen wichtigen Teil des Spielspaßes aus.

Neben dem Schleichaspekt geht es natürlich auch darum, Gegner zu töten. Nur in welchem Maße das geschieht, kann man selbst entscheiden. Wachen können getötet, aber auch nur bewusstlos gemacht werden. Manchmal bietet sich die Gelegenheit, Auseinandersetzungen zu entgehen, indem Spielende beispielsweise über Dächer klettern. Je nachdem für welche Spielweise man sich entschiedet, wird das Geschehen beeinflusst. Das „Chaoslevel“ ist ein Wert, der steigt, je „bösartiger“ man spielt. Somit wird gewaltsames Vorgehen in Dishonored 2 reflektiert und nicht verherrlicht. Dennoch bleibt Gewalt auch ein fester Bestandteil. Alternativen werden aber immerhin angeboten.

Durch Phasen, in denen Spielende lauern oder sich verstecken, wird die Gewalt im Spiel gebremst. Das löst zudem ein wenig den Handlungsdruck für Spielende und sorgt für Ruhepausen . Allerdings ist die Spielwelt sehr düster und so reich an Atmosphäre, dass Dishonored 2 trotzdem ein sehr intensives Spielerlebnis bleibt. Zudem sind die Kampfszenen detailliert und Blut wird gezeigt. Wenn Gewalt vorkommt, ist diese letzlich gräulich.

Fazit:

Handlung, Kampfszenen und Schleichen wechseln sich in Dishonored 2 immer wieder ab. Das sorgt für große Spannung und Spaß. Jedoch bleibt die Spielwelt düster und wird mit detaillierter Grafik sehr atmosphärisch eingefangen. Deshalb ist es schwer, Distanz zum Spiel zu wahren. Aus diesem Grund eignet sich Dishonored 2 grundsätzlich erst ab 18 Jahren.
David Koch
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Siehe auch

Michael Kunczik (2012):

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Bildnachweise

[1]Bild von Bethesda[2]Bild von Bethesda[3]Bild von Bethesda[4]Bild von Bethesda[5]Mad Max[6]Square Enix

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