Spielbeurteilung

Dark Souls 3

19.04.2016
Mittelalterliche Schlösser, dunkle Wälder und übermächtige Gegner - mit Dark Souls 3 kommt die beliebte Action-Rollenspiel-Reihe zu einem Abschluss. Dabei bleibt der dritte Teil dem Grundprinzip treu: hoher Schwierigkeitsgrad trifft auf eine tiefgründige, subtil erzählte Welt.

Im Königreich Lothric erwacht ein toter Körper zum neuen Leben. Als Aschender liegt es an den Spielenden den drohenden Weltuntergang zu verhindern, der durch den andauernden Konflikt zwischen Licht und Dunkelheit ausgelöst wurde. Dafür muss sich der oder die Untote den fünf Aschefürsten stellen, die einst das Königreich schon mal vor dem Untergang bewahrten.

Das Königreich Lothric scheint dem Untergang geweiht. Noch ist nicht klar, welche Rolle die eigene Spielfigur in der Welt von Dark Souls 3 zuteilwird.


Als eine von zehn Klassen bewegt man sich in Dark Souls 3 als Frau oder Mann durch eine düstere, mittelalterlich anmutende Welt, bestehend aus Schlössern, Kathedralen und Wäldern. Gesteuert wird dabei, wie in den Vorgängern, aus der Perspektive der dritten Person. Die Hauptaufgabe im Action-Rollenspiel liegt in der Erforschung der Spielwelt – die Geschichte bleibt zunächst rätselhaft und muss über Itembeschreibungen, mysteriöse Dialoge mit Charakteren und Hinweise in der Umgebung selbst erschlossen werden. Dabei begegnet man einer Vielzahl an Gegnern, die nach einem Sieg, je nach Stärke, Seelen hinterlassen. Diese dienen dazu, die Spielfigur zu stärken, und lassen sich in Levelaufstiege, Ausrüstungsgegenstände oder Zaubersprüche investieren. Stirbt die Figur im Kampf, bleiben die Seelen am Ort des Ablebens zurück. Um sie wiedereinzusammeln, muss man vom letzten Speicherort dorthin zurückkehren – ohne dabei erneut getötet zu werden. Kein leichtes Unterfangen, denn auch alle zuvor besiegten Gegner werden wiederbelebt.

Im Feuerband-Schrein kann man den eigenen Charakter aufleveln. Dafür braucht man die Hilfe der mysteriösen Feuerhüterin.


Dark Souls 3 kann vollständig offline gespielt werden. Mit einer Internetverbindung lassen sich aber verschiedene Multiplayer-Elemente nutzen. Zum Beispiel kann man Nachrichten hinterlassen – und so auf versteckte Gefahren aufmerksam machen. Zudem hat man die Möglichkeit, andere Spielende vor einem schwierigen Kampf zur Hilfe zu rufen – oder man dringt in ihre Spielwelt ein und fordert sie zum Kampf heraus. Dark Souls 3 ist auf Englisch vertont, Bildschirmtexte und Untertitel wurden auf Deutsch übersetzt.

Das Kampfsystem in Dark Souls 3 erlaubt es, verschiedene Items in die linke oder die rechte Hand zu legen. Zum Beispiel hält man auf der rechten seine Nah- und Fernkampfwaffen, auf der linken ein Verteidigungsschild und Heiltränke.

Pädagogische Beurteilung:

Mit Dark Souls 3 wird das dritte Spiel der gleichnamigen Reihe veröffentlicht – und zu einem Abschluss gebracht. Inhaltlich knüpft das Spiel zwar an seine Vorgänger an, dies geschieht aber eher durch subtile Hinweise. Auch Neulinge der sogenannten Souls-Reihe finden in die Spielwelt. Ein erstes, kurzes Areal dient als Tutorial, in dem man sich an die Steuerung gewöhnen kann. Aber auch hier lauern bereits die ersten Herausforderungen und manch schwieriger Gegner.

Wie in den Vorgängern zeichnet sich Dark Souls 3 durch einen hohen Schwierigkeitsgrad aus. Jeder Gegner ist zunächst eine ernstzunehmende Gefahr. Nicht nur Endbosse, auch normale Gegner müssen genau studiert werden und brauchen zum Bezwingen mehrere Anläufe. Wer Spaß an dem Spiel haben möchte, benötigt also Geduld: Immer wieder sterben und den weiten Weg von den rar gesäten Speicherpunkten erneut zurücklegen gehört zum Spielprinzip dazu. Zwar gelingt dies bei jedem neuen Versuch etwas einfacher, allerdings kann sich irgendwann auch Frust einstellen. Andererseits belohnt dafür ein großes Erfolgserlebnis, wenn man eine schwierige Stelle endlich erfolgreich hinter sich gebracht hat.

Neben dem Schwierigkeitsgrad fasziniert Dark Souls 3 mit seiner dichten, tiefgründigen Atmosphäre. Die in Grau- und Erdtönen gehaltene, beeindruckende Kulisse wirkt stimmig und zeigt eine faszinierende Welt, die kurz vor ihrem Untergang steht. Statt alle Details der Geschichte durch lange Zwischensequenzen aufzudröseln, finden sich nur Hinweise auf die Geschehnisse. Die Spielenden sind angehalten, Item-Beschreibungen, Dialoge und die Umgebung genau zu studieren, die einzelnen Puzzleteile zusammenzusetzen und anschließend zu interpretieren. So deutet jede/r das Spiel auf seine eigene Weise – und kann seine Erkenntnisse auf YouTube oder in Foren wie Reddit mit anderen teilen.

Dark Souls 3 ist ein kampforientiertes Spiel – eine Möglichkeit, physische Auseinandersetzungen gänzlich zu umgehen, gibt es nicht. Blut ist bei einem Treffer zu sehen, dafür aber in abstrakter Form. Wunden und andere Verletzungen werden in dem Spiel nicht sichtbar gemacht. Die fantastische Welt von Dark Souls 3 ist eindeutig als Fiktion erkennbar und bietet genügend Möglichkeiten zur Distanzierung für Jugendliche ab 16 Jahren.

Fazit:

Dark Souls 3 fordert die Spielenden auf mehreren Ebenen: Zum einen sorgt der hohe Schwierigkeitsgrad für intensive Spielmomente. Zum anderen muss man sich die Sagenwelt des Action-Rollenspiels selbst erschließen. Durch die ungewöhnliche Spielführung und das anspruchsvolle Gameplay weiß Dark Souls 3 zu überzeugen – und wird zum würdigen Abschluss einer einzigartigen Spielreihe.
Sarah Pützer
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Bildnachweise

[1]Spielbar.de[2]Bandai Namco[3]Bandai Namco[4]Bandai Namco[5]Sony[6]CI Games

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