Spielbeurteilung

The Crew

20.01.2015
Einmal quer durch die USA rasen? In The Crew wird dies möglich. Das Rennspiel verbindet klassische Autorennen mit reichlich Action aus dem Gangster-Milieu und Rollenspiel-Elementen. Dafür haben die Entwickler nicht nur die Fahrzeuge und Bauteile, sondern auch die USA bis ins kleinste Detail nachgebildet.

Nach fünf Jahren unschuldig in Haft geht Alex Taylor auf einen Deal mit dem FBI ein. Um einen korrupten Polizisten namens Coburn zu fassen, wird er in eine Street-Racing-Gang namens 5-10 eingeschleust. Deren Vertrauen kann er jedoch nur gewinnen, indem er verschiedene Aufträge erledigt, die ihn quer durch die USA führen.

Während der Rennen finden manchmal auch wichtige Dialoge statt. Hier muss man sich auf beides gleichzeitig konzentrieren.
The Crew verbindet Rennspiel mit Action-Adventure und Rollenspiel-Elementen. In den Hauptmissionen, die als roter Faden für die Geschichte dienen, warten neben klassischen Straßenrennen und Fahren auf Zeit auch Verfolgungsjagden oder Transporte bestimmter Personen. Jede absolvierte Mission bringt Erfahrungspunkte und steigert so das Level der Hauptfigur. Je nach Erfolg erhält man auch ein bronzenes, silbernes oder goldenes Bauteil für das eigene Auto, die dessen Rang und Fähigkeiten erhöhen. Ziel ist es, sein Fahrzeug mit neuen Fahrzeugteilen zu verbessern und aufzuleveln. Insgesamt kann man in The Crew ungefähr 40 verschiedenen Fahrzeuge freischalten.

Die Spielwelt ist riesig. Um von der Ost- bis zur Westküste zu kommen, benötigt man zum Beispiel einige Stunden. Hat man einen Ort schon einmal betreten, kann man sich per Schnellreise dorthin teleportieren.
Eine Karte der USA gibt einen Überblick über die spielbaren Missionen. Auf ihr findet man neben den Hauptmissionen auch kleinere Herausforderungen, die in der ganzen Spielwelt verteilt sind. Hier muss man zum Beispiel möglichst viele Ziele zerstören oder einer vorgegebenen Fahrbahnlinie exakt folgen. Dadurch gewinnt man weitere „Bucks“, die spieleigene Währung, mit der man wiederum neue Bauteile erstehen kann.

Zwischendurch trifft man immer wieder auf kleinere Herausforderungen. Hier muss man zum Beispiel so schnell wie möglich über die Brücke fahren.
Um The Crew spielen zu können, benötigt man eine permanente Verbindung zum Internet. In der eigenen Spielwelt befinden sich auch weitere Spielende. Man kann sich mit Freunden in sogenannten „Crews“ zusammentun und gemeinsam die Hauptmissionen absolvieren. Oder man spielt in einer der PvP-Arenen gezielt gegen andere Personen.

Pädagogische Beurteilung:

Wem einfache Rennspiele zu langweilig sind, findet mit The Crew eine actiongeladene Alternative. Statt mit einem ruhigen Tutorial zu beginnen, wirft The Crew die Spielenden ins kalte Wasser: Nach einem kurzen Intro mit einer rasanten Verfolgungsjagd sitzt man plötzlich selbst am Steuer und übernimmt die Kontrolle über das Fahrzeug. Erst nachdem man den ersten Checkpoint erreicht hat, meldet sich ein Freund namens Harry per Funkspruch zu Wort und gibt Hilfestellung.

Anders als bei den meisten anderen Rennspielen sind in The Crew die Rennen und Missionen mit einer Geschichte sowie einer offenen Spielwelt verknüpft. The Crew ist daher kein einfaches Rennspiel. Für die Missionen in benötigt man einiges an Geschicklichkeit und Präzision, denn häufig steht man zeitlich unter Druck. Auch Konzentration ist wichtig, um Erfolg zu haben. Schafft man einmal eine Aufgabe nicht, kann man sie so oft wiederholen, wie man möchte. Dies gibt Zeit, um sich gerade als Rennspiel-Neuling an die ungewohnte Steuerung und die realistisch gehaltene Physik der Fahrzeuge zu gewöhnen. Muss man jedoch zum wiederholten Male dieselbe Mission beschreiten, kann dies auch mal zu Frust führen. Zusätzlich befinden sich in The Crew bis zu acht Spielende auf dem gleichen Server. In Anbetracht der Größe der Map trifft man nur mit viel Glück auf andere Personen, sodass die erforderliche permanente Internetverbindung eigentlich überflüssig ist.

Die Geschichte selbst hinter dem Rennspiel bleibt in The Crew leider sehr blass. Mit dem Konflikt um Alex und der Motorgang 5-10 erinnert die Story stark an andere Spiele aus dem Gangster-Milieu wie GTA und bedient sich ebenfalls verschiedener Klischees. Gewalt und Verbrechen spielen dabei eine eher untergeordnete Rolle. Zwar kann man gegen andere Autos oder auch Passanten fahren, allerdings werden diese dabei im Gegensatz zu den GTA-Spielen nicht verletzt. Nur das Fahrzeug selbst lässt sich durch solche Unfälle schwerer lenken, sodass man eher dazu geneigt ist, Hindernissen auszuweichen, anstatt sie umzufahren.

Ein weiterer Wehmutstropfen: Auch in The Crew zeigt sich ein Trend zum Micropayment. Statt mit erfolgreichen Missionen auf lange Zeit hin „Bucks“ zu sammeln, kann man mit realem Geld sogenannte „Crew Credits“ erwerben und sofort die neusten Fahrzeuge und Bauteile für sein Auto kaufen.

Fazit:

The Crew überzeugt mit einer detaillierten, beeindruckenden Spielwelt und neuen Ideen, die frischen Wind in das Rennspiel-Genre bringen. Die Autos sind detailgetreu nachgebaut und können individuell aufgerüstet werden, sodass auch Autobegeisterte auf ihre Kosten kommen. Die Story greift dabei leider viele Gangster-Klischees auf, die man aus anderen Spielen schon kennt. Aufgrund der ernsten Thematik und realistischen Darstellung eignet sich The Crew für Jugendliche ab einem Alter von 14 Jahren.
Sarah Pützer
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Siehe auch

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Bildnachweise

[1]Spielbar.de[2]The Crew[3]The Crew[4]The Crew[5]Screenshot aus Real Racing 3[6]Microsoft

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