Spielbeurteilung

Watch Dogs

20.01.2015
Watch Dogs führt die Spielenden in eine offene Spielwelt, in der alles binnen weniger Sekunden gehackt werden kann. Das Action-Adventure bietet zahlreiche Möglichkeiten, den virtuellen Ableger Chicagos zu Fuß oder per Auto zu erkunden, zeigt aber durch Gewalt und Verbrechen die Schattenseiten der Großstadt.

Watch Dogs zeigt ein erdachtes Zukunftsszenario von Chicago, in dem mittels Smartphone die ganze Stadt gehackt werden kann. Nichts ist vor den Augen Dritter sicher, die Stadtbewohner werden zu gläsernen Bürgern. Protagonist Aiden Pearce ist Berufshacker und Profi auf dem Gebiet. Als Folge einer gescheiterten Mission, wird Aidens Auto von zwei Auftragsmördern beschossen. Während er das Attentat überlebt, stirbt seine Nichte Lena, die sich ebenfalls im Auto befand. Mit allen Mitteln, ob legal oder illegal, versucht er nun die Hintermänner hinter dem Mord zu finden und sich an ihnen zu rächen.

Durch schmale weiße Linien wird visuell dargestellt, welche Objekte das Smartphone hacken kann. Hier wird ein Verbrecher durch Manipulation des Stromkastens am Flüchten gehindert.
Watch Dogs ist als Vertreter des Open World Genres in eine Hauptkampagne und zahlreichen Nebenmissionen unterteilt. Zwischen diesen können sich die Spielenden jederzeit frei entscheiden. Die Stadt dient dabei als Spielwelt, in der man sich frei bewegen kann und an bestimmten Punkten auf der Karte die einzelnen Missionen startet. In der Kampagne treibt man die Geschichte um Protagonist Aiden voran, während man in den Nebenmissionen mittels Hacken anderer Mobiltelefone Verbrecher jagt oder an Autorennen teilnimmt.

Begeht Aiden ein Verbrechen, verfolgt ihn die Polizei. Mittels Hacking kann er die Umgebung manipulieren, um sie so aufzuhalten.
Daneben gibt es in Watch Dogs auch viele weitere Spielmodi. In einem Online-Mehrspielermodus können sich andere Personen in die eigene Spielwelt hineinschleichen und diese per Hacking manipulieren. Wie in einer Art Versteckspiel heißt es dann den Eindringling so schnell wie möglich ausfindig zu machen. In einem lokalen Mehrspielermodus kann ein Spielender ein Tablet mit der installierten Companion-App benutzen, um so die Polizei in Watch Dogs zu steuern und die andere Person zu jagen. Durch ins Spiel integrierte, bewusstseinsverändernde Substanzen, sogenannte Halluzinogene, kann man Hauptfigur Aiden auch durch verschiedene kuriose Minispiele steuern, in denen beispielweise mechanische Roboter-Spinnen bekämpft oder riesige Blumen als Trampoline benutzt werden müssen.

Heimlicher Star in Watch Dogs ist die Stadt selbst. Die Spielwelt ist nicht nur riesig, sondern auch detailreich inszeniert.
Zusätzlich besitzt Watch Dogs auch Rollenspiel-Elemente. Hat man eine Mission erfolgreich erledigt, erhält man Erfahrungspunkte, mit denen man verschiedene Fähigkeiten in den Bereichen Hacken, Kämpfen, Autofahren, etc. freischalten kann. In Watch Dogs kann zwischen vier verschiedenen Schwierigkeitsstufen jederzeit gewechselt werden, um die Stärke der Gegner einzustellen.

Pädagogische Beurteilung:

Watch Dogs erinnert durch sein Open World Gamedesign sowie sein kriminelles Großstadt-Setting sehr an die erfolgreiche Spielreihe Grand Theft Auto. Auch Watch Dogs bietet eine riesige Vielfalt an Möglichkeiten, die offene Spielwelt zu erkunden und verbindet Elemente aus Rennspiel, Stealth-Action, Shooter und Adventure zugleich.

Der Einstieg in Watch Dogs fällt leicht und ist spannend inszeniert. Eine Verhörszene dient als Tutorial und stellt die wichtigsten Steuerungsbefehle vor. Anschließend müssen sich die Spielenden aus einem Gebäude schleichen und lernen die Möglichkeiten des Hacking-Tools kennen. Die Schonfrist ist dabei sehr kurz und die Spielenden werden bereits im Tutorial unter Druck gesetzt, da die Mission als gescheitert gilt, sobald sie entdeckt werden.

Die Hauptmissionen laufen in der Regel ähnlich ab. Man muss bestimmte Personen verfolgen, sich an Wachen vorbeischleichen oder Person XY ausfindig machen. Das Smartphone und seine Hackingfunktion sind dabei der Schlüssel zum Gelingen einer Mission. Wird es richtig angewandt, können Überwachungskameras zum Ausspähen benutzt oder Ampelschaltungen manipuliert werden, sodass ein fliehendes Auto aufgehalten wird. Wer clever vorgeht und seine Umgebung nutzt, wird von dem Spiel mit mehr Erfahrungspunkten belohnt. Scheitert man dennoch bei der Mission und wird entdeckt, muss man diese von vorne beginnen und bis zum Erfolg eine andere Taktik ausprobieren. Das Gameplay führt dabei manchmal zu frustrierenden Momenten, wenn zum Beispiel aus der Spielerperspektive nicht eindeutig erkennbar ist, warum eine Mission scheitert.

Da Watch Dogs in einem kriminellen Großstadt-Szenario angelegt ist, sind auch Gewalt und Blut an vielen Stellen präsent. Bereits in der Verhörszene direkt zu Beginn des Spiels wird man beispielsweise aufgefordert, einen Mann zu erschießen. Auch wenn sich später herausstellt, dass die Pistole nicht geladen ist, wissen das die Spielenden in diesem Augenblick nicht und werden aufgefordert aktiv als Täter Gewalt auszuüben. Gewaltlose Alternativen sind im Spielverlauf nicht vorgesehen. Auch in der freien Spielwelt gibt es zahlreiche Möglichkeiten Verbrechen zu verüben, die meist ohne große Konsequenzen bleiben. Stiehlt man Autos und fährt mit diesen Passanten um, verfolgt einen zwar die Polizei. Jedoch reicht es aus, sich in seinem Apartment schlafen zu legen, um von der Fahndungsliste wieder zu verschwinden.

Fazit:

Watch Dogs bietet zahlreiche Möglichkeiten für erwachsene Gamer, sich in einer riesigen Spielwelt stundenlang zu beschäftigen. Dabei benötigt es aufgrund der dargestellten Gewalt mündige Spielende, die sich von dem gezeigten Inhalt distanzieren können. Watch Dogs ist daher nicht für Kinder und Jugendliche geeignet.
Sarah Pützer
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Bildnachweise

[1]Spielbar.de[2]Ubisoft[3]Ubisoft[4]Ubisoft[5]Grand Theft Auto IV / Rockstar Games[6]Grand Theft Auto: San Andreas / Rockstar Games

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