Spielbeurteilung

Subway Surfers

08.08.2019
Surfe mit einem Hoverboard auf den U-Bahnen und Schienennetzen der Großstädte dieser Welt - so die Idee des Mobile Game Subway Surfers. Leider dauern die penetranten Werbevideos fast genauso lang wie eine Runde des eigentlichen Spiels.
Flüchte auf dem Schienennetz vor dem Officer und sammle dabei Münzen ein.

Subway Surfer ist seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2012 einer der erfolgreichsten kostenlosen Endless Runner für Smartphones. Damals eine Neuheit: Das Jump’n’Run läuft im Hochformat anstatt im Querformat. Damit waren neue Steuerungsoptionen und Aktionen möglich.

Bei Subway Surfers (U-Bahn-Surfer) geht es darum, erfolgreich dem Police Officer zu entkommen, der uns auf frischer Tat am Zugwaggon beim Graffiti sprayen erwischt hat. Also Beine in die Hand und losgerannt! Und so rennt man ein endloses Schienennetz entlang, springt über Schranken oder rollt sich darunter hindurch, wechselt zwischen Gleisen und Bahnsteigen hin und her, rennt durch Tunnel oder klettert über Rampen auf Züge, die teilweise auf Abstellgleisen stehen, teilweise fahren und sich bewegen. Die hohe Kunst ist, von Zug zu Zug zu springen, während diese fahren. Bei Aktivierung des Hoverboards gleiten wir wie beim Surfen über Schienen und Züge – daher der Name des Spiels.

Springe von Zug zu Zug oder weiche ihnen aus.

Auf der Flucht sammeln man Münzen ein, mit denen man im Shop Specials oder Zusatzausrüstung zahlt. Sobald wir ein Hindernis verpassen und dagegen rennen, ist das Spiel zu Ende. Durch den Einsatz von Schlüsseln oder das Schauen eines kurzen Werbevideos können wir aber wieder dort weitermachen, wo wir geschnappt wurden.

Im Spiel sind immer wieder kleine Specials versteckt, wie Hoverboards, mit denen wir über die Gleise schweben, anstatt zu rennen, oder Springstöcke, die uns nach oben über die Stromleitungen der Züge katapultieren. So entdeckt man immer wieder neue, versteckte Plätze und das Spiel bleibt spannend.

Eine tolle Idee: Der Graffiti Sprayer bleibt nicht an einem Ort, sondern wechselt regelmäßig die Stadt. Wir rennen mal zwischen den blaugrauen Hochhäusern von Bangkok, durch die Parks von Seoul oder über die Strände von Dubai. Die Grafik im Comic-Stil ist farbenfroh und wurde vom Entwickler Kiloo Games mit viel Liebe zum Detail gestaltet.

Die Spielfigur kann im Laufe der Zeit freigeschaltet und gewechselt werden.

Konzentration und Motorik

Je länger man spielt, desto schneller wird das Spiel, es erfordert also höchste Konzentration und eine feine Motorik. Die Bewegungsabläufe und Aktionen, die wir ausführen können, sind gut an die Abstände zwischen den einzelnen Hindernissen angepasst und passen auch zu der Geschwindigkeit der fahrenden Züge.

Neben der Standard-Spielfigur Jake gibt es 16 weitere Spielfiguren, die wir durch das Sammeln oder den Kauf bestimmter Spielgegenstände freischalten können. Gelenkt wird er mit den gängigen Bewegungen für Mobile Games: rechts und links wischen, um das Gleis zu wechseln, nach oben oder nach unten wischen zum Rollen oder Springen. Extras können durch zweifaches Tippen aktiviert werden.
Carolina Bader
Dieses Spiel wurde getestet von:

Pädagogische Beurteilung:

Das Spielprinzip und -ziel bei Subway Surfers bleiben immer gleich. Damit es nicht langweilig wird, sind viele Anreize zum Weiterspielen eingebaut. Eine Rankingliste vergleicht jede Woche die besten Punktzahlen in Deutschland, oder – falls wir uns mit unseren Facebook-Freundinnen und -Freunden verbinden – mit deren Highscores. Das weckt natürlich Ehrgeiz. Die regelmäßig wechselnden Spielszenarios in den verschiedenen Städten sowie die Sonderangebote im Shop locken immer wieder, die App erneut zu öffnen. Wir könnten schließlich etwas verpassen.

Die berühmte letzte Runde

Da ein Run (Lauf) vergleichsweise kurz dauert, besteht das Risiko, immer sofort eine erneute Runde zu starten, sobald wir geschnappt wurden. Denn diesmal könnten wir es ja schaffen, endlich unseren eigenen Highscore oder den der Rankingliste zu knacken. So wird aus der berühmten „letzten kurzen Runde“ ganz schnell mal eine halbe Stunde.

Tipp für Eltern: Eine verbindliche Absprache der Spielzeiten kann hilfreich sein, um zu verhindern, dass Kinder zu lange beim Spielen die Zeit vergessen.

Kostenloses und Kostenpflichtiges sind im Shop klar getrennt.

Wer die Einführung in das Spiel verpasst, findet im Menü leider keine Anleitung. Eigentlich ist die Bedienung recht intuitiv, aber gerade, um die Specials zu aktivieren, müssen Spielende wissen, wie das geht. Generell kommt das Spiel jedoch ohne viel Text und Sprache aus. Die Spielsprache ist Englisch. Kinder sollten in Englisch zumindest Grundkenntnisse haben, um sich im Menü zurechtzufinden und In-App-Käufe klar als solche erkennen zu können.

Gut ist die klare Trennung zwischen den Menüpunkten „Free Stuff“ und „Shop“. So ist für Kinder klar erkennbar, wo sie die gesammelten Spielmünzen ausgeben können und wo sie reales Geld zahlen müssen.

Werbeunterbrechungen nerven

So bunt und spaßig das Spiel auch ist, die häufigen Werbeunterbrechungen nerven gewaltig. Im Hauptmenü erscheinen ständig Pop-Up-Fenster. Um reale Kosten für Items oder ein zusätzliches Leben zu umgehen, können in der App auch Werbevideos geschaut werden. Grade bei einer guten Runde nimmt man diese Möglichkeit dankend an. Leider dauern die Videos lange, versprechen manchmal eine kurze Testphase eines anderen Mobile Games und leiten dann sofort zum App-Store weiter. Das wird schnell nervig, da die Werbung lange dauert, den Spielflow unterbricht und durch die Weiterleitung auch sehr penetrant und aggressiv ist. Items und Extra-Leben zu kaufen ist die einzige Möglichkeit, diese Unterbrechungen langfristig zu umgehen.

Tipp: Eltern sollten sich am besten vorab ein eigenes Bild der App machen und mit ihren Kindern über ihre Erfahrungen und die Nutzung der App sprechen. Zum einen wegen der In-App-Käufe, zum anderen aber auch, weil durch die Weiterleitungen schnell neue Spiele oder Apps auf dem mobilen Endgerät installiert sind.

Auch wenn die Grafik niedlich und comichaft und die Steuerung sehr einfach ist: Aufgrund der Spielsprache Englisch, der penetranten Werbung und der Möglichkeit von In-App-Käufen ist das Spiel erst für Kinder ab etwa 11 Jahren geeignet.

Fazit:

Das kurzweilige, bunte Jump’n’Run garantiert jede Menge Spaß und bleibt durch die eingebauten Städtewechsel spannend. In-App-Käufe sind weniger problematisch, da diese klar gekennzeichnet sind. Vielmehr ärgern die langen Werbeunterbrechungen im Spiel.
Carolina Bader
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Bildnachweise

[1]Subway Surfers / Kiloo Games / Collage und Screenshots by spielbar.de[2]Subway Surfers / Kiloo Games / Screenshot by spielbar.de[3]Subway Surfers / Kiloo Games / Screenshot by spielbar.de[4]Subway Surfers / Kiloo Games / Screenshot by spielbar.de[5]Subway Surfers / Kiloo Games / Screenshot by spielbar.de[6]Hay Day / Supercell / Screenshot by spielbar.de[7]Die Sims Mobile / Electronic Arts / Screenshot by spielbar.de[8]Supercell Oy (Screenshot der Verbraucherzentrale NRW vom 26.01.2017 aus dem Spiel „Hay Day“)[9]Spielbar.de[10]Harry Potter: Hogwarts Mystery / Jam City, Inc. / play.google.com[11]Ankora Pressematerial, CHIBIG

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