Spielbeurteilung
Duelyst
30.08.2016
Das als Kickstarter-Projekt gestartete Onlinespiel Duelyst erfindet das Prinzip der Sammelkartenspiele neu. Statt Karten auf den digitalen Tisch zu legen, werden Figuren auf einem Spielbrett positioniert. Der neue Twist sorgt für viel Spannung bei jeder Partie. Vorsicht aber vor Micropayment-Angeboten.- Genre:
- Herausgeber:CounterPlay Games
- Plattform:
- Erscheinungsdatum:Juni 2016
- USK:
- spielbar:
Zwei Faktionen stehen sich zum Duell gegenüber. Am unteren Bildschirmrand werden die Karten angezeigt, die die Spielenden momentan auf der Hand haben.
Durch die Minion-Karten beschwört man weitere Kämpfer/innen auf das Spielfeld. Diese können sich nur innerhalb eines bestimmten Radius bewegen, hier markiert durch die leuchtenden Felder.
Um Gegner anzugreifen, muss man in der Regel auf einem benachbarten Feld stehen. Es gibt aber auch Ausnahmen: Einige Minions können Fernangriffe ausführen.
Pädagogische Beurteilung:
Duelyst geht als Sammelkartenspiel ungewöhnliche Wege. Die Art, wie die Figuren auf dem Spielbrett bewegt werden, erinnert an strategische Rollenspiele wie Fire Emblem. Allerdings mit einer Zufallskomponente. Das Glück entscheidet in Duelyst darüber, welche Karte (und damit welchen Minion, Zauberspruch oder Boost) man an welcher Stelle der Partie auf die Hand bekommt. Das sorgt für Spannung. Denn auch potentiell übermächtige Gegner können bezwungen werden – hat man nur das gewisse Quäntchen Glück.Zu Beginn hilft ein Tutorial dabei, sich in den Grundprinzipien von Duelyst zu Recht zu finden. Dieses ist in drei Partien mit drei unterschiedlichen Gegnern aufgebaut. Jede Partie folgt dabei demselben Aufbau. Zunächst werden die wichtigsten Schritte für die Lektion erklärt: Wie beschwört man Minions? Wie wendet man Zaubersprüche an? Danach folgt eine „Challenge“ (deutsch: Herausforderung), in der man aufgefordert wird, das Erlernte anzuwenden. Neulinge des Genres werden so nicht überfordert und haben genügend Zeit, das Spielprinzip zu verinnerlichen. Für bereits erfahrende Spielende bietet Duelyst dagegen genügend taktische Möglichkeiten, sich an verschiedenen Spielstilen auszuprobieren und die eigene Strategie zu perfektionieren. Dabei muss nicht nur bedacht werden, welche Karte man wann spielt, sondern auch welche Positionen die einzelnen Figuren einnehmen. Schützt man den eigenen General nicht ausreichend, ist das Duell schnell verloren.
Die Kampfhandlungen in Duelyst werden sehr abstrakt dargestellt. Besiegte Figuren fallen um und lösen sich in Luft auf. Die Mischung aus Comicoptik in den Artworks und Pixeloptik auf dem Spielbrett gibt weitere Distanzierungsmöglichkeiten an die Hand. Problematischer zu bewerten ist das generelle Konzept hinter Free2Play-Spielen, zu denen Duelyst gehört. Diese finanzieren sich hauptsächlich über den Verkauf von digitalen Gütern zu Kleinstbeträgen. Es gibt zwar die Möglichkeit, alle erwerbbaren Karten freizuspielen. Allerdings lockt die Versuchung, diesen langwierigen Weg abzukürzen, indem man Beträge ab 2.99 Euro ausgibt.
Fazit:
Duelyst fördert auf spannende, amüsante Weise das taktische Denken. Jede Entscheidung zählt. Auch Neulinge finden schnell in das Spiel und können sich ohne Vorkenntnisse an den Duellen versuchen. Aufgrund der Möglichkeit zu Kleinbetragszahlungen, dem kampfbetonten Inhalt und den vorausgesetzten Englischkenntnissen, eignet sich Duelyst erst ab einem Alter von 12 Jahren.Siehe auch
Spielbeurteilung
Hearthstone: Heroes of Warcraft
Schnell zu erlernen und gleichzeitig etwas für Strategie-Experten – Hearthstone: Heroes of Warcraft ist ein abwechslungsreiches Sammelkartenspiel für zwischendurch im Warcraft-Universum. Die große Auswahl an Karten bietet etwas für jeden Spielstil und stellt gleichzeitig den Sammeltrieb auf eine harte Probe.