Spielbeurteilung

StarCraft II: Legacy of the Void

27.11.2015
Mit StarCraft II: Legacy of the Void geht der Kampf der drei Weltraumfraktionen – Protoss, Terraner und Zerg – in die letzte Runde. Seinem bewährten Spielprinzip bleibt das Echtzeit-Strategiespiel treu und bietet damit Spielspaß für E-Sport-Profis sowie Neulinge der StarCraft-Reihe gleichermaßen.

Bei StarCraft II: Legacy of the Void handelt es sich um den letzten Teil der Strategiespiel-Triologie, die sich um drei verfeindete Weltraumrassen dreht. Während die ersten beiden Teile die Terraner und die Zerg behandelt haben, widmet sich der dritte Teil den Protoss. Diese haben ihren Heimatplaneten an die Zerg verloren und wollen ihn nun mit einer gewaltigen Flotte, der Goldenen Armada, zurückerobern. Aber dann erscheint ein weiterer Feind, mit dem weder die Protoss noch die Zerg oder Terraner gerechnet haben.

Das Tutorial in StarCraft II: Legacy of the Void zeigt Anfängern Schritt für Schritt das Spielprinzip.
Das Universum um StarCraft begeistert bereits seit 1998 Strategiespiel-Fans auf der ganzen Welt. Seinem bewährten Spielprinzip bleibt die Reihe treu: Ressourcen verwalten, Basen aufbauen, eine Armee ausbilden und erfolgreiche Schlachten führen. Da es sich bei StarCraft II: Legacy of the Void genauso wie bei seinen Vorgängern um ein Echtzeit-Strategiespiel handelt, müssen diese Aufgaben alle zeitgleich bewältigt werden. Das Geschehen verfolgt man dabei aus der Vogelperspektive, gesteuert wird mit der Maus und mittels Shortcuts, also Schnellbefehlstasten.

Die Kämpfe erfordern hohe Konzentration und viel Geschick. Häufig müssen sich die Spielenden auf mehrere Abschnitte gleichzeitig konzentrieren.
In der Kampagne von StarCraft II: Legacy of the Void treibt man die Geschichte der Protoss Abschnitt für Abschnitt weiter voran. In jedem Abschnitt gilt es dann eine oder mehrere Missionen zu erfüllen. Beispielsweise muss man Gefangene befreien oder festgelegte Bereiche einnehmen. Meist ist man dabei unter Zeitdruck gesetzt, zum Beispiel soll man das Missionsziel erfüllen, bevor der Gegner einen bestimmten Punkt erreicht – ansonsten gilt der Abschnitt als gescheitert und man muss von vorne beziehungsweise vom letzten Speicherpunkt aus erneut beginnen.

Neben einer Infanterie unterstützen in StarCraft II: Legacy of the Void auch Kampfschiffe die eigenen Streitkräfte.
StarCraft II: Legacy of the Void bietet außerdem mehrere Mehrspielermodi an, die über eine Onlineverbindung laufen. Im Koop-Modus kann man zu zweit gegen einen computergesteuerten Gegner antreten und verschiedene Missionen erfüllen. Im normalen Mehrspielermodus wird dann das eigene Können im Kampf gegen bis zu acht andere Spielende auf die Probe gestellt. Meist gilt es als erste/r mit einer schlagkräftigen Armee die Gegner zu besiegen – bevor diese einem zuvor kommen. Man kann entweder gegen Freunde spielen oder bekommt Gegner, die sich ungefähr auf demselben Niveau befinden, zugewiesen. Um StarCraft II: Legacy of the Void zu spielen, wird ein Account bei Battle.net, der Onlineplattform von Spielehersteller Blizzard, vorausgesetzt. Das Spiel enthält eine deutsche Sprachausgabe.

Pädagogische Beurteilung:

StarCraft II gehört mittlerweile zum festen Kanon des E-Sports. Die Besten der Rankingliste genießen in der Szene Star-Status und werden für ihr Können bewundert. StarCraft II bietet viel Raum, die eigene Spielweise zu perfektionieren. Zum einen geben Statistiken und High-Score-Listen nach jedem Spiel Auskunft über die eigene Leistung, die man so immer im Blick behält. Andererseits lässt sich das Spiel flexibel auf die eigene Spielweise anpassen. Beispielweise kann jeder Befehl mit einem individuellen Shortcut belegt werden, um so noch schneller zu handeln.

Trotz seiner Professionalisierung ist StarCraft II: Legacy of the Void erstaunlich einsteigerfreundlich. In einem mehrstufigen Tutorial lernt man Schritt für Schritt die Funktionsweise des Spiels und die verschiedenen Rassen kennen. Möchte man mit der Kampagne starten, erzählen Videos die Geschichte der ersten beiden StarCraft II Teile spannend inszeniert nach. Auch wenn viele Namen erst einmal weiterhin fremd klingen und die Wendungen der Geschichte komplex sind, erhält man so zumindest einen guten Überblick über die Geschehnisse. Die verschiedenen Schwierigkeitsstufen – moderat, normal, schwer und brutal – sorgen ebenfalls dafür, dass der richtige Grad zwischen herausfordernd, aber nicht überfordernd, erreicht wird.

Man hat in StarCraft II: Legacy of the Void immer etwas zu tun. Zum einen müssen sich die Spielenden um die Produktion von Ressourcen kümmern, zum anderen müssen sie eine Armee aufbauen, den Feind ausspionieren und sich in Gefechten behaupten. Hier einen Überblick zu bewahren kostet viel Konzentration. Dafür kommt selten Langeweile auf. Um Erfolg zu haben, ist auch strategisches Denken sowie taktisches Geschick gefordert. Es macht dabei Spaß, seiner eigenen Kolonie beim Wachsen zuzusehen und Gefechte erfolgreich für sich zu entscheiden. Dennoch können Niederlagen für den einen oder anderen Frustmoment sorgen, insbesondere wenn ein fehlgeschlagener Angriff zuvor langwierig vorbereitet wurde. Hier gilt es aus den Fehlern zu lernen und an der eigenen Spielweise zu feilen.

Bei StarCraft II: Legacy of the Void handelt es sich um ein kampforientiertes Spiel. Der Aufbau der eigenen Kolonie dient in erster Linie dem Ausbau der Streitkräfte. Die Kämpfe sind aufgrund der Distanz schaffenden Vogelperspektive sehr abstrakt dargestellt. Bei besiegten Einheiten ist allerdings stellenweise Blut zu sehen. Das realitätsferne Science-Fiction-Szenario bietet trotzdem genügend Möglichkeiten zur Distanzierung vom Spielinhalt.

Fazit:

Ob E-Sport-Profi oder Strategiespielneuling – StarCraft II: Legacy of the Void bietet langfristigen Spaß für eine breite Zielgruppe. Kampforientierte Handlungen spielen eine zentrale Rolle, zudem ist die Geschichte um Protoss, Zerg und Terraner komplex und zeitweilig düster. Daher spricht StarCraft II: Legacy of the Void Strategiespielfans und solche, die es werden wollen, ab einem Alter von 14 Jahren an.
Sarah Pützer
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Bildnachweise

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