Spielbeurteilung
Human Resource Machine
05.11.2015
Als kleine Arbeiterin oder kleiner Arbeiter muss man in Human Resource Machine knifflige Puzzle lösen und schreibt mit realen Befehlen ein Programm für den Arbeitsablauf. Das funktioniert dank Baukasten ganz ohne Nullen und Einsen – ein optimaler Einstieg für Hobbyprogrammierer!- Genre:
- Herausgeber:Tomorrow Corporation
- Plattform:
- Erscheinungsdatum:Oktober 2015
- USK:ab 0 Jahren (Wii U-Version)
- spielbar:
Zunächst beginnt Human Resource Machine noch ganz leicht. Mit nur drei Befehlen kann man nicht viel falsch machen.
Danach werden die Aufgaben kniffliger. Die Zahlen auf den Boxen müssen beispielsweise addiert oder subtrahiert werden.
In den Kaffeepausen wird die Geschichte vorangetrieben.
Pädagogische Beurteilung:
Spielend leicht programmieren lernen – so das Versprechen des Entwicklerstudios hinter Human Resource Machine. Die ersten Level gehen auch leicht von der Hand und geben so Zeit, sich an das Spielprinzip zu gewöhnen. Danach wird es knifflig. Zwar gibt es Hilfestellung vom Abteilungsleiter beziehungsweise von der Abteilungsleiterin – steht man aber komplett auf dem Schlauch, hilft diese nur bedingt weiter.Um in den höheren Leveln Erfolg zu haben, muss man sich stark konzentrieren und den Überblick über die eigene Befehlskette behalten. Hier hilft ein Kommentiersystem innerhalb des Spiels weiter, mit dem man bestimmten Abschnitten einen Namen geben kann. An dieser Stelle besitzt Human Resource Machine das Potential, Informatik- und Programmierbeginnern spielerisch Praxiserfahrung näherzubringen. Man hat weder eine Platz- noch eine Zeitbeschränkung und kann in Ruhe seine Ideen ausprobieren. Falls man zwischendurch von vorne beginnen möchte, ohne seinen alten Ansatz zu verlieren, kann man im Baukasten zwischen drei verschiedenen Registern wechseln. Tüftelt man lange an einem Programm und findet schließlich eine Lösung, ist das Erfolgserlebnis groß. Wer sich dagegen für Logikaufgaben nicht begeistern kann, wird mit Human Resource Machine nicht viel anfangen können – dafür bieten die Aufgaben zu wenig Abwechslung.
Eingebettet in eine liebevoll inszenierte Geschichte überzeugt Human Resource Machine wie bereits die Vorgänger Little Inferno und World of Goo durch seinen schwarzen Humor. Da gibt es einerseits die drei Kolleginnen, die sich in ihrer Kaffeepause über oberflächliches Geplänkel unterhalten, während um sie herum die Welt untergeht. Andererseits wird die Sinnlosigkeit des eigenen Tuns unterstrichen. Immerhin trägt man 40 Jahre lang (jedes Level entspricht einem Jahr) Boxen von links nach rechts, ohne zu wissen warum. Der düstere, trotzdem kindlich wirkende Comicstil trägt sein Übriges zum sarkastischen Unterton bei. Schade nur, dass die Story insgesamt etwas zu kurz kommt. Im gesamten Spiel sind nur sechs der Plot voranbringenden „Kaffeepausen“ verteilt.
Fazit:
Wer vor kniffligen Denkaufgaben nicht zurückschreckt, wird mit dem dunklen Humor hinter Human Resource Machine viel Spaß haben und nebenbei die Grundlagen des Programmierens kennenlernen. Dafür muss allerdings ein prinzipielles Interesse am Fach vorhanden sein. Die düsteren Untertöne und der hohe Schwierigkeitsgrad eignen sich erst für Hobbyprogrammierer ab 12 Jahren.Siehe auch
Spielbeurteilung
Little Inferno
Feuer ist gefährlich und faszinierend zugleich. Das hat auch das Entwicklerstudio hinter dem Indie Game Little Inferno erkannt. Aufgabe im Spiel: Verbrenne alle möglichen Gegenstände. Das Denkspiel überzeugt mit düsterem Humor und einer spannenden Story, die eher für Jugendliche und Erwachsene geeignet ist.
Spielbeurteilung
World of Goo
Independent Games - ein Geheimtipp? Schon lange nicht mehr! Die ausgefallenen Spielideen gewinnen ein immer breiteres Publikum für sich und sind kommerziell erfolgreich. Jüngstes Beispiel: „World of Goo“. Die kleinen Klebebälle machen richtig viel Spaß und regen nebenbei noch die grauen Zellen an.
Bildnachweise
[1]Spielbar.de[2]Human Resource Machine[3]Human Resource Machine[4]Human Resource Machine[5]Little Inferno[6]World of Goo / 2DBoy / gog.com