Spielbeurteilung

Opera Maker

03.08.2015
Mit dem Opera Maker tritt man kinderleicht in die Fußstapfen von Verdi, Puccini und Co. und erstellt im Handumdrehen sein eigenes Opernstück. Kinder entdecken so spielerisch die Welt der klassischen Musik - der Opera Maker eignet sich daher auch als Einstieg für den Musikunterricht.

Im Opera Maker stellt man mithilfe des Komponisten Maestro Pingo di Lorenzo (kurz: Pingo) eine eigene Oper zusammen. Die Spielenden übernehmen dabei nicht nur die Rolle des Regisseurs, sondern auch die des Kostümbildners, Bühnenbildners, Komponisten und Sängers zugleich.

In der Drehbuchansicht kann man die einzelnen Szenen auswählen und anschließend bearbeiten. Schritt für Schritt entsteht so eine eigene Oper.
Anhand eines Drehbuchs hangelt man sich im Opera Maker an den einzelnen Stationen einer Opernaufführung entlang. Den Anfang macht die Besetzung der Hauptrollen. Dafür hat man eine Auswahl an verschiedenen Köpfen und Körpern und kann sie beliebig miteinander kombinieren. Wer möchte, hat hier auch die Möglichkeit ein Foto aufzunehmen und sich selbst zum Star seiner Oper zu machen. Danach beginnt die Arbeit am eigentlichen Stück. Zunächst benötigt man die Ouvertüre, also das Anfangslied einer Oper. Hier kann man sich aus einer Auswahl bekannter Stücke bedienen. Dann öffnet sich der Vorhang. Jede Szene wird mit einem kurzen Satz zur Handlung eingeleitet, beispielsweise „Hexe Matilda entführt Prinz Taugenichts“. Anhand dieses Satzes setzt man nun das Szenenbild zusammen. Für die Figuren verändert man Pose und Gesichtsausdruck, für das Bühnenbild hat man einen Baukasten an Hintergründen und Requisiten zur Verfügung.

Zu dem Text am unteren Bildschirmrand muss nun die passende Szene zusammengestellt werden. Für die Figuren benötigt man dann einen Gesichtsausdruck, eine Pose und eine Position im Szenenbild.
Ihre musikalische Untermalung erhält eine Szene, indem man sich erneut ein bereits bestehendes Opernstück aus einer vorgegebenen Auswahl aussucht. Zusätzlich kann man sich einen Text zu dem Stück ausdenken und den eigenen Gesang aufnehmen. Dafür benötigt man allerdings ein Mikrofon, das an den Computer angeschlossen wird. Hat man so Szene für Szene seine Oper fertiggestellt, kann man sich die fertige Inszenierung anschauen. Es gibt beim Opera Maker auch die Möglichkeit, berühmte Opern, wie Hänsel und Gretel, die Zauberflöte oder Wilhelm Tell nach eigenen Wünschen anzupassen.

Mit welchem Gegenstand wurde Peter verzaubert? Ob ein verwunschenes Amulett oder eine magische Flöte liegt ganz in der Hand der Spielenden.
Opera Maker kann man entweder kostenlos als App für iOS herunterladen oder auf der offiziellen Webseite im Browser spielen. In der App-Version gibt es zusätzlich die Möglichkeit, die eigene Oper als Video abzuspeichern und mit Freunden oder Familie zu teilen.

Weiterführender Link

Musikspiel-Feature: Spielen, Singen, Tanzen, … auch in der Schule?

Pädagogische Beurteilung:

Dank Komponist Pingo fällt der Einstieg in den Opera Maker sehr leicht. Der musikalische Pinguin begleitet die Spielenden bei jedem Schritt und hat immer die passenden Erklärungen parat. Er zeigt auch, wie eine Oper aufgebaut ist. Was hat es beispielsweise mit den Begriffen „Ouvertüre“ oder „Arie“ auf sich? Mit einfachen Worten führt Pingo in Fachtermini ein.

Das Spiel eignet sich daher prima für den medienpädagogischen Einsatz in der Grundschule. Beschäftigen sich die Kinder im Musikunterricht mit der Oper, bietet der Opera Maker einen spielerischen Einstieg in das Thema und erste Diskussionsanreize. Welche Musik passt zu einer Szene, in der ein Drache das Königreich bedroht? Welches Stück drückt Spannung oder Aufregung aus – und warum? Kinder lernen nicht nur bekannte Opern-Arien kennen, sondern können auch beobachten, wie klassische Musik auf sie wirkt und dies anschließend reflektieren. Auch ein Vergleich zwischen den gesammelten Erfahrungen aus dem Spiel und dem Besuch eines realen Opernstücks kann spannend sein.

Opera Maker bietet kurzfristig viel Spielspaß. Da es bei dem Spiel weder ein Richtig noch ein Falsch gibt, kann man der Kreativität freien Lauf lassen und nach Herzenslust experimentieren. Um längerfristig zu unterhalten, fehlt es dem Opera Maker allerdings an Umfang. Die Figuren oder Opernstücke besitzen nur ein begrenztes Repertoire, das sich irgendwann erschöpft. Auch bei der Story kann man nur aus drei Vorschlägen auswählen, bei denen der Text bereits – bis auf die Namen der Figuren – feststeht. Weitere Modifizierungen, die den Spielenden mehr Handlungsraum geben würden, sind nur beim Gesang möglich, da man sich hier eigene Texte ausdenken und anschließend aufnehmen kann.

Fazit:

Der Opera Maker lässt sich ganz leicht als spielerischen Einstieg in den Musikunterricht einbinden. Um als Spiel längerfristig zu motivieren, fehlt es allerdings an Umfang. Mit seinem bunten Design und der leicht verständlichen Steuerung spricht er eine junge Zielgruppe an. Trotzdem werden Lesekenntnisse vorausgesetzt, da Pingos Erklärungen nicht vertont sind. Unterstützen aber die Eltern das Kind beim Spielen, ist Opera Maker bereits ab 4 Jahren spielbar.
Sarah Pützer
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Siehe auch

Onlinespiele

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Bildnachweise

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