Spielbeurteilung
Monaco: What’s yours is mine
31.03.2014
Eine Bank auszurauben, braucht nicht nur gute Planung, sondern vor allem Improvisationstalent. In Monaco kann man allein oder mit bis zu drei Freunden auf Raubzug und online auf Highscorejagd gehen. Ein empfehlenswertes Gauner-Action-Game mit Retro-Pixel-Charme.- Genre:
- Herausgeber:Pocketwatch Games
- Plattform:
- Erscheinungsdatum:April 2013
- USK:
- spielbar:
Der Hacker kann Viren (dargestellt durch die grünen Quadrate) in Sicherheitssysteme einschleusen. Die digitalen Schädlinge bewegen sich durch das Gebäude und schalten Lichtschranken oder andere Alarmanlagen aus.
Der Sichtbereich ist immer vom eigenen Standpunkt abhängig. Was in den ausgegrauten Bereichen vor sich geht, kann man nur erahnen. Die Späherin hier spürt allerdings Feinde (die roten Symbole) auch durch Mauern hindurch.
In der Lobby vor dem Spiel wird die Geschichte in Dialogform erzählt. Hier kann (und sollte) man auch erste Absprachen zur gemeinsamen Vorgehensweise machen.
Monaco kann on- wie offline im Ko-op-Modus mit bis zu vier Spielenden gemeinsam gespielt werden. Um sich abzusprechen, stellt das Spiel einen Text- und einen Sprachchat zur Verfügung. Zu Beginn kann man aus vier Charakteren wählen, vier weitere werden im Laufe der Geschichte freigeschaltet.
Pädagogische Beurteilung:
Monaco setzt, wie viele Indiegames, weniger auf fotorealistische Grafik als auf eine interessante und stimmige Spielidee. Die eingängig klimpernde Klaviermusik erinnert an alte Stummfilme und die verschrobenen Pixel-Charaktere bringen einen in den kurzen Zwischensequenzen zum Schmunzeln. Die Geschichte dieses Gauner-Action-Games ist allerdings eher schmückendes Beiwerk. Das Besondere an Monaco ist seine Mischung aus kooperativem Schleich- und Actionspiel im Retro-Stil.Die einfache Steuerung wird in einem Tutorial im ersten Level schnell erklärt. Der Ausbruch aus dem Gefängnis ist anfängerfreundlich und schnell erledigt. Doch der Schwierigkeitsgrad zieht schnell an. Um im späteren Spiel erfolgreich zu sein, braucht es einerseits eine gute Planung und Übersicht (Welchen Weg nehme ich und welche Fluchtmöglichkeiten gibt es?), andererseits aber auch schnelle Reaktionen und Improvisationsvermögen, wenn der Ein- oder Ausbruch nicht wie geplant verläuft. Auf der anderen Seite sorgt genau diese Unsicherheit für durchgehende Spannung.
Die späteren Level sind allein kaum mehr zu meistern. Im Vierer-Gauner-Team dagegen lassen sich mit Teamwork Lichtschranken und Überwachungskameras viel einfacher überwinden. Dabei kommen auch die unterschiedlichen Team-Fähigkeiten ins Spiel: Der Locksmith öffnet Türen und Safes viel schneller als Andere, der Hacker knackt feindliche Sicherheitssysteme viel effektiver. Der Gentleman schlüpft hingegen in Windeseile in neue Verkleidungen und bleibt so länger unentdeckt, während der Maulwurf durch Wände brechen kann und so auch neue Fluchtwege mit seinem Vorschlaghammer ebnet.
Die effektive Zusammenarbeit will daher gelernt sein. Da ein Level nur beendet werden kann, wenn alle gleichzeitig am Fluchtpunkt stehen, führen Alleingänge nicht zum Erfolg. Da man sich auf seine Teamkollegen verlassen muss, um eine gute Punktzahl zu erreichen, kann es teilweise frustrieren, mit zufällig zusammengewürfelten Fremden zu spielen. Hier gleicht das Spiel manchmal eher dem Schulhof einer Grundschule zur Hofpause – jeder rennt in eine andere Richtung und keiner hört wirklich zu. Mit Freunden zu spielen, sorgt für deutlich mehr Spielspaß!
Fazit:
Monaco ist zwar ein relativ kleines Spiel, bietet dafür aber viele Stunden Spielspaß. Besonders im Mehrspielermodus zusammen mit Freunden kann man sich herrlich mit einander ärgern und diebisch freuen. Je nachdem, wie gern man auf Highscorejagd geht, kann man so auch nach dem Durchspielen weiter Spaß haben. Monaco kann prinzipiell ohne Waffeneinsatz durchgespielt werden. Nichts desto trotz sind Gewalt – wenn auch comichaft - und Verbrechen elementarer Bestandteil des Spiels und nichts, was man sich zum Vorbild nehmen sollte. Deshalb ist Monaco erst etwas für Spielende ab 16 Jahren.Siehe auch
Spielbeurteilung
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