Alice: Madness Returns
- Genre:
- Herausgeber:Electronic Arts
- Plattform:
- Erscheinungsdatum:Juni 2011
- USK:
- spielbar:
Die Spielenden erwartet in Alice: Madness Returns ein Mix aus Jump’n’Run und Actionspiel in einem düsteren Horrorszenario. Wunderliche, teils Angst einflößende Gegner stellen sich den Spielenden in den Weg. Diesen entgegnet Alice mit nicht minder fantasievollen Nah- und Fernkampfwaffen, wie beispielsweise der Pfeffermühle oder der Teekanone, sowie diversen Verteidigungsmitteln. Daneben kann Alice in guter Jump’n’Run-Manier laufen, springen und mithilfe ihres Rockes kurzzeitig schweben, um größere Distanzen zu überwinden. Außerdem besitzt sie die Fähigkeit, sich selbst nach Belieben zu schrumpfen. In ihrem kleinen Ich kann sie durch Schlupflöcher versteckte Räume erreichen. Zudem hat sie in diesem Zustand einen besonderen Blick, der ihr so manches Geheimnis offenbart.
Im Fantasiereich sind zahlreiche Erinnerungsfetzen von Alice verteilt. Nach und nach erfahren die Spielenden so mehr über die Hintergründe des folgenschweren Feuers und wer wirklich dahinter steckt. Daneben sammeln die Spielenden Zähne ein, die sie als Belohnung für besiegten Gegner erhalten beziehungsweise in Truhen oder ähnlichem zu finden sind. Sind die Spielenden im Besitz einer vorgegebenen Anzahl Zähne, können sie damit Alice’ Waffen aufrüsten, wodurch diese effektiver werden.
Alice: Madness Returns verfügt lediglich über einen Einzelspielermodus. Die Spielenden können zwischen vier unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden wählen. Auch während des Spielens lässt sich dieser bei Bedarf noch problemlos ändern.
Pädagogische Beurteilung:
Alice hatte schon in dem 1865 erschienenen Kinderbuch „Alice im Wunderland“ eine blühende Phantasie. So psychisch labil, wie in Alice: Madness Returns, hat man sie jedoch nicht erlebt. Die einstige Kinderbuchgeschichte ist nun verpackt in ein surreales Horrorszenario mit kampfbetontem Grundmuster. Alice’ Halluzinationen sind geprägt von Gewalt und eigenartigen, teils Angst einflößende Gestalten. Die spezielle morbide Atmosphäre wird hier jedoch nicht allein durch blutige Inhalte erzeugt, sondern auch über surreale Charaktere mit unnatürlichen Körperhaltungen, über seltsame Großenverhältnisse und wechselnde Perspektiven. Im Kontrast dazu steht die teils kindliche, farbenfrohe Umgebung im Spiel.Um Alice: Madness Returns spielen zu können, muss man den Vorgänger nicht kennen. Die Einführung erlaubt es auch Neulingen, problemlos einzusteigen. Langsam werden die Spielenden in die Steuerung eingeführt. Erst nach und nach kommen neue Elemente hinzu. Das Spiel verlangt von den Spielenden zum einen Geschicklichkeit und gutes Timing in den Jump’n’Run-Passagen ab. In den actionreichen Kämpfen kommt taktisches Geschick hinzu. Stupides Klicken auf den unterschiedlichen Tasten reicht nur selten. Jeder Gegnertyp hat unterschiedliche Schwächen, die es zu erkennen und auszunutzen gilt. Fliegende Objekte müssen beispielsweise erst mit der Pfeffermühle auf den Boden geholt werden bevor man sie mit dem Dolch, der sogenannten Vorpal-Klinge, effektiv angreifen kann.
Das Spiel speichert automatisch. Wer stirbt startet entsprechend am letzten Speicherpunkt. Das kann zum Teil frustrierend sein, weil die Spielenden im Falle des Todes bereits mühsam durchgespielte, minutenlange Wege wiederholen müssen und auch die schon eingesammelten Gegenstände wieder an ihrer ursprünglichen Position liegen. Die Aufgaben im Spiel beschränken sich zudem meist auf das Betätigen diverser Schalter. Das wirkt sich auf Dauer negativ auf die Abwechslung aus. Nur selten werden kleine Rätsel geboten, bei denen sich die Spielenden Musik einprägen oder Puzzleaufgaben lösen müssen. Für Motivation sorgt dagegen neben der Neugier auf Alice’ vollständige Hintergrundgeschichte auch die Aussicht auf neue, freigeschaltete Outfits für die Protagonistin. Denn in jedem Kapitel, das sie tiefer in ihre Erinnerungen eintauchen lässt, verändert sie ihr Äußeres.
Fazit:
Alice: Madness Returns ist ein sehr atmosphärisches Spiel. Die düstere morbide Stimmung wird durchweg optisch wie akustisch vermittelt. Viele der Charaktere in Alice: Madness Returns, wie beispielsweise der Hutmacher oder die Grinsekatze, sind aus der Buchvorlage bekannt, wirken im Spiel jedoch befremdlich. Auch wenn die Figuren aufgrund ihrer überzeichneten Darstellung deutlich als Fiktion erkennbar sind, wirken sie beängstigend und möglicherweise verstören. Das erfordert die grundlegende Fähigkeit zur kritischen Reflektion der Inhalte. Das Spiel gehört somit nicht in die Hände unter 16-Jähriger.Siehe auch
Dark Void
Mit dem Raketenrucksack von Kampf zu Kampf! Unsere Spieletester von total verpLANt haben den „abgehobenen“ Shooter unter die Lupe genommen. Ihr Urteil: Umfangreiches, ungewöhnliches Actionspiel. Nicht für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren geeignet.
Bayonetta 2
Im zweiten Teil der Actionspielreihe kämpft man sich erneut als Hexe Bayonetta durch Scharen von Engeln und Dämonen, diesmal um eine Freundin aus der Unterwelt zu retten. Die Kämpfe sind bunt und rasant, das Setting voller skurriler Ideen. Bayonetta 2 bietet pures Chaos, in dem aber auch Gewalt präsent ist.
Bloodborne
Bloodborne fordert die Spielenden zu einer harten Probe heraus. Der Schwierigkeitsgrad ist enorm hoch, die Geschichte gut versteckt, die Spielführung ungewöhnlich. Dennoch fasziniert das Action-Rollenspiel mit seiner tiefgründigen mystischen Welt, die an die Horrorgeschichten eines H. P. Lovecraft erinnert.
Bildnachweise
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Alice hatte schon in dem 1865 erschienenen Kinderbuch „Alice im Wunderland“ eine blühende Phantasie. So psychisch labil, wie in Alice: Madness Returns, hat man sie jedoch nicht erlebt. Die einstige Kinderbuchgeschichte ist nun verpackt in ein surreales Horrorszenario mit kampfbetontem Grundmuster. Alice’ Halluzinationen sind geprägt von Gewalt und eigenartigen, teils Angst einflößende Gestalten. Die spezielle morbide Atmosphäre wird hier jedoch nicht allein durch blutige Inhalte erzeugt, sondern auch über surreale Charaktere mit unnatürlichen Körperhaltungen, über seltsame Großenverhältnisse und wechselnde Perspektiven. Im Kontrast dazu steht die teils kindliche, farbenfrohe Umgebung im Spiel.
Um Alice: Madness Returns spielen zu können, muss man den Vorgänger nicht kennen. Die Einführung erlaubt es auch Neulingen, problemlos einzusteigen. Langsam werden die Spielenden in die Steuerung eingeführt. Erst nach und nach kommen neue Elemente hinzu. Das Spiel verlangt von den Spielenden zum einen Geschicklichkeit und gutes Timing in den Jump’n’Run-Passagen ab. In den actionreichen Kämpfen kommt taktisches Geschick hinzu. Stupides Klicken auf den unterschiedlichen Tasten reicht nur selten. Jeder Gegnertyp hat unterschiedliche Schwächen, die es zu erkennen und auszunutzen gilt. Fliegende Objekte müssen beispielsweise erst mit der Pfeffermühle auf den Boden geholt werden bevor man sie mit dem Dolch, der sogenannten Vorpal-Klinge, effektiv angreifen kann.
Das Spiel speichert automatisch. Wer stirbt startet entsprechend am letzten Speicherpunkt. Das kann zum Teil frustrierend sein, weil die Spielenden im Falle des Todes bereits mühsam durchgespielte, minutenlange Wege wiederholen müssen und auch die schon eingesammelten Gegenstände wieder an ihrer ursprünglichen Position liegen. Die Aufgaben im Spiel beschränken sich zudem meist auf das Betätigen diverser Schalter. Das wirkt sich auf Dauer negativ auf die Abwechslung aus. Nur selten werden kleine Rätsel geboten, bei denen sich die Spielenden Musik einprägen oder Puzzleaufgaben lösen müssen. Für Motivation sorgt dagegen neben der Neugier auf Alice’ vollständige Hintergrundgeschichte auch die Aussicht auf neue, freigeschaltete Outfits für die Protagonistin. Denn in jedem Kapitel, das sie tiefer in ihre Erinnerungen eintauchen lässt, verändert sie ihr Äußeres.
Alice: Madness Returns ist ein sehr atmosphärisches Spiel. Die düstere morbide Stimmung wird durchweg optisch wie akustisch vermittelt. Viele der Charaktere in Alice: Madness Returns, wie beispielsweise der Hutmacher oder die Grinsekatze, sind aus der Buchvorlage bekannt, wirken im Spiel jedoch befremdlich. Auch wenn die Figuren aufgrund ihrer überzeichneten Darstellung deutlich als Fiktion erkennbar sind, wirken sie beängstigend und möglicherweise verstören. Das erfordert die grundlegende Fähigkeit zur kritischen Reflektion der Inhalte. Das Spiel gehört somit nicht in die Hände unter 16-Jähriger.