Spielbeurteilung

Lemmings (1991)

07.03.2011
Lemmings ist ein Klassiker unter den Denkspielen. Pro Level muss eine Mindestanzahl an niedliche Lebewesen ins Ziel gebracht werden. Ohne Hilfe sind die Tierchen aufgeschmissen.
Lemmings ist ein Strategiespiel, bei dem es darum geht, pro Level – es gibt insgesamt 120 in vier verschiedenen Schwierigkeitsstufen – eine Mindestanzahl der Nagetier-ähnlichen Lebewesen ins Ziel zu bringen. Da die Zeit begrenzt ist, kann man zu Beginn eines jeden Levels das Pausen–Icon anklicken, um sich in Ruhe die Landschaft anzuschauen und zu überlegen, an welchen Stellen welche Fertigkeiten benötigt werden. Da Lemminge ohne Hilfe niemals ins Ziel kommen würden, muss man einzelnen Tierchen spezielle Fertigkeiten zuordnen, damit sie Aufträge ausführen können.

Die Lemminge können klettern, graben, andere stoppen und sogar explodieren.

In jedem Level steht nur eine bestimmte Anzahl von Fertigkeiten zur Verfügung. So kann ein Lemming, der die Fertigkeit eines Kletterers (climber) erhält, alle senkrechten Hindernisse überwinden, ein Fallschirmspringer (floater) von großen Höhen herunterspringen. Der Brückenbauer (builder) legt solange Stein auf Stein, bis seine zwölf Steine verbraucht sind, er sich den Kopf stößt oder die Brücke ein festes Hindernis berührt. Die Buddler können den Weg durch Hindernisse waagerecht (basher), diagonal (miner) oder senkrecht (digger) freischaufeln. Es gibt außerdem noch die Bombe, mit der man ein Hindernis entfernen kann.

Im Zwei-Spieler-Modus hat jeder ein eigenes Zieltor und eigene Lemminge. Wer mehr Lemminge (auch gegnerische) ins eigene Ziel steuert, gewinnt.

Hat man die erforderliche Anzahl von Lemmingen (in Prozent vor Beginn jedes Levels angegeben) ins Ziel gebracht, erhält man einen Zugangscode für den nächsten Level.

Anmerkung der spielbar Redaktion: Neuauflagen von Lemmings gab und gibt es unter anderem für den PC, die PlayStation 2 & 3 und PlayStation Portable. Das Originalspiel von 1991 ist als Browserspiel im Internet zu finden.
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Dieses Spiel wurde getestet von:
Landesinstitut für Schule und Weiterbildung Soest

Pädagogische Beurteilung:

Lemmings ist ein Spiel, dass sich hervorragend eignet, gerade Kindern die Wichtigkeit von Planung und Ausführung nahezubringen. Zunächst einmal müssen die Spielenden erkennen, welches Verhalten Lemminge in welchen Situationen zeigen, um entsprechend sinnvoll die zum Teil knappen nützlichen Fertigkeiten zuordnen zu können. Die Spielenden lernen, dass es in einer Situationen oft mehrere Lösungsmöglichkeiten gibt. In der Regel wird man sich für diejenige Lösung entscheiden, die entweder am einfachsten durchzuführen ist oder die am schnellsten zum Erfolg führt. Man lernt aber auch, dass man gelegentlich Umwege in Kauf nehmen muss, um ans Ziel zu kommen, dass Fehler zum Teil noch korrigiert werden können, wenn man nur schnell genug eine Alternativlösung zu realisieren versucht.

Obwohl Lemmings ursprünglich für MS–DOS–Rechner als Einzelspiel konzipiert wurde, schließt dieses aber nicht aus, dass mehrere Spielenden am Computer sitzen und sich über Lösungsstrategien beraten und diese wechselweise ausführen. Hier könnte ein doppelter Lerneffekt entstehen, denn man kann erkennen, dass nicht nur die Teamarbeit unter den Lemmingen von allerhöchster Wichtigkeit ist, auch das eigene Team bekommt für das Erreichen des Ziels entscheidende Bedeutung.

Lemmings hat sehr viel mit unserer eigenen Wirklichkeit zu tun, denn auch im menschlichen Zusammenleben ist das Arbeiten im Team oft nötig und wünschenswert. In einer Welt, in der die Menschen immer mehr zum Einzelkämpfer (gemacht) werden, erscheint es besonders wichtig, dass auch einmal andere Qualitäten Berücksichtigung finden – und wenn es nur im Spiel ist. Ein Kritikpunkt sei aber noch angeführt: speziell Kindern widerstrebt es, diese niedlichen Nager in die Luft zu sprengen, um im Level weiterzukommen. Hier hätte sich der Programmierer ruhig etwas anderes einfallen lassen können, denn das Spiel wäre ohne dieses unnötige Zerstören rundherum gelungen.

Fazit:

• vermittelt Gedanken der Teamarbeit
• flexible Problemlösung gefragt
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Dieses Spiel wurde beurteilt von:
Landesinstitut für Schule und Weiterbildung Soest

Siehe auch

Spielbeurteilung

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Bildnachweise

[1]Spielbar.de[2]Lemmings / Psygnosis / wikipedia.org[3]Lemmings / Psygnosis / wikipedia.org[4]Loco Roco / Sony /playstation.com[5]World of Goo / 2DBoy / gog.com

2 Kommentare

Landesinstitut für Schule und Weiterbildung Soest schreibt:

Lemmings ist ein Spiel, dass sich hervorragend eignet, gerade Kindern die Wichtigkeit von Planung und Ausführung nahezubringen. Zunächst einmal müssen die Spielenden erkennen, welches Verhalten Lemminge in welchen Situationen zeigen, um entsprechend sinnvoll die zum Teil knappen nützlichen Fertigkeiten zuordnen zu können. Die Spielenden lernen, dass es in einer Situationen oft mehrere Lösungsmöglichkeiten gibt. In der Regel wird man sich für diejenige Lösung entscheiden, die entweder am einfachsten durchzuführen ist oder die am schnellsten zum Erfolg führt. Man lernt aber auch, dass man gelegentlich Umwege in Kauf nehmen muss, um ans Ziel zu kommen, dass Fehler zum Teil noch korrigiert werden können, wenn man nur schnell genug eine Alternativlösung zu realisieren versucht.

Obwohl Lemmings ursprünglich für MS–DOS–Rechner als Einzelspiel konzipiert wurde, schließt dieses aber nicht aus, dass mehrere Spielenden am Computer sitzen und sich über Lösungsstrategien beraten und diese wechselweise ausführen. Hier könnte ein doppelter Lerneffekt entstehen, denn man kann erkennen, dass nicht nur die Teamarbeit unter den Lemmingen von allerhöchster Wichtigkeit ist, auch das eigene Team bekommt für das Erreichen des Ziels entscheidende Bedeutung.

Lemmings hat sehr viel mit unserer eigenen Wirklichkeit zu tun, denn auch im menschlichen Zusammenleben ist das Arbeiten im Team oft nötig und wünschenswert. In einer Welt, in der die Menschen immer mehr zum Einzelkämpfer (gemacht) werden, erscheint es besonders wichtig, dass auch einmal andere Qualitäten Berücksichtigung finden – und wenn es nur im Spiel ist. Ein Kritikpunkt sei aber noch angeführt: speziell Kindern widerstrebt es, diese niedlichen Nager in die Luft zu sprengen, um im Level weiterzukommen. Hier hätte sich der Programmierer ruhig etwas anderes einfallen lassen können, denn das Spiel wäre ohne dieses unnötige Zerstören rundherum gelungen.

Das Wichtigste in Kürze:
• vermittelt Gedanken der Teamarbeit
• flexible Problemlösung gefragt

20.11.1996 um 15:56
Nils Meißner, 13 schreibt:

LEMMINGS – cool und witzig!! Ich könnte mich totlachen, wenn die kleinen Lemminge zerplatzen, ertrinken und explodieren. Zum Glück wird einem bei so vielen Leveln nie langweilig. Wenn man Probleme hat, dann fängt man eben einfach im Übungsmodus an. Grafik, Sounds und Animationen sind spitzenmäßig. Man muss schnell und gezielt mit der Maus umgehen können, denn die Lemminge sind etwas zu klein geraten. Ein Spiel sogar für Omas, Opas, Tanten, Onkel – einfach für alle!

20.11.1996 um 16:57


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