Spielbeurteilung

Ragnarok Online

18.06.2012
Millionen Spielerinnen und Spieler weltweit tummeln sich in der bunten Welt von Ragnarok. Das Online-Rollenspiel im Anime-Stil grenzt sich vor allem durch die komplett in 2D gehaltenen Charaktere und Monster von anderen MMORPGs ab. Die Landschaft dagegen ist verspielt und detailliert in 3D gehalten.






Nach tausend Jahren Ruhe und Frieden im Land Midgards wurden die Menschen eingebildet, egoistisch und ignorierten ihre Fehler aus der Vergangenheit. Plötzlich wurden vermehrt seltsame Wesen in Midgard gesichtet, ehemals friedliche Tiere griffen unerwartet ganze Städte an und die Welt wurde immer wieder von verheerenden Naturkatastrophen heimgesucht. Zu jener Zeit, in der Frieden und Ruhe gestört zu sein schienen, erinnerte man sich an die Legende „Die Teile von Ymir“. Angetrieben von der Macht, die aus diesen Teilen hervor geht, machen sich zahlreiche Abenteurer auf die Suche danach. Der/die Spielende schlüpft in die Rolle einer dieser Abenteurer.

Als Novize beginnt man seine Reise in der abenteuerlichen Welt Midgards. Allerdings muss er sich hier noch nicht, wie sonst in diesem Genre üblich, für eine Klasse oder einen Beruf entscheiden. Das geschieht erst im Verlauf des Spiels. Nach und nach erhält der Charakter spezielle Fähigkeiten und kann Zaubersprüche ausbilden. Auf dem Weg nach Ruhm und Ehre gilt es neue Gebiete zu erkunden, Ausrüstungsgegenstände zu sammeln und die stärksten Gegner zu besiegen. Als Teil einer mächtigen Gilde kann man sich im regelmäßigen Gildenkampf (War of Emperium) gegen andere Gilden behaupten und Schlösser besetzen, in denen unglaubliche Schätze warten.

Screenshots

Im Gegensatz zu anderen Online-Spielen orientiert sich Ragnarok sehr stark an Windows. Es wurde so gestaltet, dass die meisten Funktionen einfach per Mausklick zur Verfügung stehen. So können das Inventar oder die Fähigkeiten unkompliziert über das Interface mittels Mausklick bedient werden. Gleiches gilt für die Steuerung des Charakters und der Kämpfe. Die Eingabe von Text zur Kommunikation erfolgt per Tastatur.

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1 Kommentar

Anne Sauer (Redaktion spielbar.de) schreibt:

Ragnarok basiert auf dem Prinzip von Leistung und Erfolg. Der Spieler/die Spielerin tritt gegen „Monster“ an und versucht dadurch stärker zu werden und neue Fähigkeiten/Skills zu erhalten.

Es gibt zwei Phasen im Spiel. Die erste Phase beinhaltet das Trainieren des eigenen Charakters, um ein möglichst hohes Level zu erreichen (Maximum-Level ist 99). Die Handlungsmuster beschränken sich dabei lediglich auf den „Kampf“ und das Erledigen von Quests (Aufgaben). Ist der eigene Charakter dann stark genug, kann er in die zweite Phase übergehen und sich einer Gilde anschließen. Durch das Gildensystem verbindet Ragnarok die Spielenden miteinander, fördert die Kommunikation und gibt ihnen auch ein gemeinsames Ziel. Die Gruppe motiviert sich dabei gegenseitig.
Generell kann man sich in Ragnarok zwar auch als Einzelgänger durchschlagen. Auf lange Sicht gesehen führt das jedoch nicht zum Erfolg. Die Stärken und Schwächen jeder Charakterklasse können nur in einer Gruppe optimal ausgeglichen und genutzt werden. Dies fördert unter anderem die Kooperationsfähigkeit und das soziale Verhalten, ein Lernaspekt, der auf viele MMORPGs zutrifft.

Die Trainingsakademie, in der eine neu erschaffene Figur startet, vereinfacht Neulingen den Einstieg in das Spiel. Falls unerwünscht kann man diese aber auch problemlos umgehen. Zahlreiche Kommunikationsmöglichkeiten stellen gleichermaßen eine Starthilfe dar, wie die zahlreichen FAQs und Informationen, die auf der Internetseite von Ragnarok Online zu finden sind. Auch nach längerem Spiel verlieren letztere nicht an Nützlichkeit. Hier werden neben Tipps zu Charakteren und ihren Fähigkeiten auch anstehende Events veröffentlicht, die immer wieder für Abwechslung sorgen. Damit im Spiel selbst eine gewisse Ordnung herrscht, wurden Werte und Normen ebenfalls von den Betreibern festgelegt. Bei Verstößen drohen Bestrafungen wie das Einsperren der Charaktere ins „Gefängnis“ (innerhalb des Spiels) oder aber sogar das Verbannen aus dem Spiel.

Ragnarok ist durch seine übersichtliche Bedienung und einfache Geschichte vor allem für den Einstieg in das Genre der MMORPG geeignet. Das Spiel erhält seine Faszinationskraft durch die detaillierte und umfangreiche Spielwelt, die stetig durch die Betreiber erweitert wird. In dieser virtuellen Spielwelt können Menschen Anerkennung finden, die ihnen im realen Leben versagt bleibt. Eine starke Spielfigur wird von den Anderen respektiert und auch bewundert. Ist diese Bestätigung einmal da, gilt es sie beizubehalten. Es resultiert ein ständiger Wettlauf mit den vielen Mitspielenden, der unter Umständen zu exzessivem Spielverhalten führen kann. Eltern sollten hier auf die Spieldauer ihrer Kinder achten.

Positiv hervorzuheben ist die grundsätzliche Vermeidung von brutalen Gewaltdarstellungen wie Blutspritzer oder abfallende Körperteile sowie Schock-Momenten. Zu beachten ist an der Stelle jedoch die Tatsache, dass dadurch auch gleichzeitig eine Verharmlosung der Kämpfe stattfindet. Die Welt von Ragnarok scheint süß, niedlich und farbenfroh, auch wenn das Besiegen eines Gegners, egal ob Mensch oder „Monster“, im Vordergrund steht.

Eine Abgrenzung zu anderen Spielen desselben Genres gelingt Ragnarok zwar nur durch seine Optik, den Mix aus niedlichen 2D-Charakteren und farbenfroher 3D-Umgebung, und die große Verbreitung in der medialen Welt (Comics, Anime). Millionen Gamer weltweit seit der Veröffentlichung von Ragnarok-Online im August 2002 sprechen jedoch für sich.
Der Spaß ist mit einer monatlichen Gebühr verbunden, die je nach Abonnement und Land variiert und welche die Erreichbarkeit der Server gewährleistet. Der kostenlose Test lohnt sich aber allemal.

28.09.2009 um 14:55