Spielbeurteilung

Tom Clancy´s H.A.W.X.

30.04.2009
Mit H.A.W.X. begibt sich die Militärspielreihe erstmalig in die Luft. Die Spielenden müssen in der Rolle eines Kampfpiloten diverse Aufträge erfüllen. Natürlich kommt man auch hier nicht ohne eine Menge Munition und eine Prise Patriotismus aus.
Die Hintergrundgeschichte von H.A.W.X. (Abkürzung für ein fiktives Elite-Geschwader) ist einfach: Im Jahr 2014 gestaltet sich die Kriegsführung anders. Anstatt selbst ein Heer zu unterhalten, beauftragen moderne Staaten private Armeen, die an deren Stelle überall in der Welt Gefechte austragen. Der neuste Stand der Technik, die besten Waffen und auch reichlich Kapital - alles liegt in den Händen dieser Elite-Söldnergruppen. Dass derartige Unternehmen aber keineswegs loyal sind, verwundert nicht.
Im neuen Teil der Militärspielreihe müssen sich die Spielenden als Piloten beweisen.

Die Spielenden übernehmen die Rolle von David Crenshaw, einem US-Pilot. Nachdem der erste Auftrag absolviert wurde, wird dessen Geschwader jedoch aufgelöst. David wechselt zum aufstrebenden Unternehmen Artemis, welches ebenfalls Kriegsdienstleistungen anbietet. Die Mitgliedschaft ist allerdings nicht von Dauer. Als das Unternehmen Truppen in Chicago und Washington platziert, kehrt David zur Air Force zurück.
Die Piloten erledigen verschiedene Aufträge, teilweise unter Zeitdruck.

Die Spielenden müssen in den Krisenherden verschiedener Länder Missionen erfüllen. Unter anderem gilt es, mit dem Kampfflugzeug eine Raffinerie zu verteidigen, die Air Force One vor einer Entführung zu bewahren oder den Start eines Raumschiffs zu sichern. Dafür müssen in der Regel feindliche Flugzeuge oder Hubschrauber abgeschossen und nachrückende Armeen bekämpft werden. Für einige Aufträge steht nur begrenzt Zeit zur Verfügung.

Kern des Spieles ist die 19 Missionen umfassende Kampagne. Diese kann allein oder online im Koop-Modus mit bis zu vier Spielern gemeinsam absolviert werden. Hier ist ein nahtloser Ein- und Ausstieg möglich. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, im Luftkampf gegen bis zu 16 Spieler anzutreten. Auch dafür ist ein Internetzugang nötig.
Für die Missionen stehen verschiedene Flugzeugtypen zur Auswahl und jede Mission kann in drei Schwierigkeitsstufen gespielt werden.

Im Laufe des Spieles können über 50 verschiedene Flugzeuge gesteuert werden, die man freilich erst durch beendete Missionen freischaltet. Anfänglich stehen vor allem ältere Typen im Hangar. Für jeden abgeschossenen Gegner und jede erfolgreich beendete Mission gibt es aber Erfahrungspunkte und damit auch bessere Flugzeuge. Allerdings ist nicht jedes Flugzeug für jede Mission geeignet. Um die Wahl zu erleichtern, empfiehlt das Spiel das Richtige.

Zu Beginn jeder Mission kann man zwischen drei Schwierigkeitsstufen wählen. Der Spielfortschritt wird an bestimmten Checkpoints automatisch gespeichert. Zudem sind verschiedene Spielansichten wählbar. Im Standardmodus sieht man das Flugzeug von hinten, im Cockpitmodus nimmt man die Pilotensicht ein, im OFF-Modus vergrößert sich dagegen die Entfernung zum Flugzeug.
Platzhalter
Dieses Spiel wurde getestet von:
Torsten Bachem

Pädagogische Beurteilung:

Eins vorneweg: H.A.W.X ist keine Simulation, sondern ein Arcade-Flugspiel. Weder viele Tasten noch längere Übungs- und Lernphasen sind zum Steuern der Flieger nötig. Realitätsnähe sucht man hier vergebens, Action findet man dagegen mehr als genug. Und genau da liegt auch der Fokus des Spieles. H.A.W.X. lässt die Spielenden sofort loslegen. Der Einstieg ist dementsprechend simpel. Die Maschine fliegt bereits und man braucht sich keine Sorgen darüber zu machen, wie man das Flugzeug überhaupt in die Luft bekommt. Frustrationsmomente, wie sie Genrefans aus so mancher Flugsimulation kennen dürften, bleiben somit aus. Das Geballer kann direkt starten.

H.A.W.X. konfrontiert die Spielenden mit einer riesigen Schar an Gegnern, welche mitunter aus allen Himmelrichtungen herbeiströmen. Gewappnet mit einem endlosen Arsenal an Munition gilt es diese dann zu vernichten. Das klingt allerdings brutaler, als es ist. Feindliche Bomber, Panzer oder Hubschrauber bekommen die Spielenden nur als gelb bzw. rot markierte Vierecke zu Gesicht. Nähert man sich ihnen doch einmal, rasen sie in Sekundenbruchteilen vorbei. Von diesen Momenten abgesehen wirkt H.A.W.X. jedoch etwas lahm. Der Flieger scheint stellenweise in der Luft zu stehen und auch die Auswahl eines besseren Flugzeugtyps ändert kaum etwas an dieser Wahrnehmung.

Die Kampagne setzt sich aus einzelnen Aufträgen zusammen, die in interessante Szenarien eingebettet wurden. Das motiviert beim Spielen und relativiert die Tatsache, dass die einzelnen Missionen trotz ihrer abwechslungsreichen Verpackung von den Spielenden immer das gleiche abverlangen. Denn bis auf einige Ausnahmen, wo man beispielsweise eine bestimmte Höhe halten oder sich geschickt an der feindlichen Flugabwehr vorbeimogeln muss, geht es praktisch immer um das Verteidigen und Beschützen von irgendetwas oder irgendwem. Das man dafür etliche Feinde eliminieren muss, ist obligatorisch.

Auch hier macht es H.A.W.X. den Spielenden recht einfach. Im Kampf stehen allerhand Hilfen zur Verfügung. Gegner in Schussnähe werden rot umrahmt, zwei Flugmänner attackieren zusätzlich markierte Ziele und ein spezielles System weist bei Angriffen oder Ausweichmanövern den richtigen Weg. Für Stressmomente und Herausforderungen sorgt dagegen die teils unüberschaubare Anzahl der Gegner. Anfänglich fällt es schwer den Überblick zu behalten.

Wie für Tom Clancy-Spiele typisch, haften auch H.A.W.X. ein patriotischer Beigeschmack und ein gewisser Militärkult an. Obwohl sich die Handlung in der Zukunft abspielt und einige realitätsferne, futuristische Facetten aufweist, nimmt die heutige USA im Spiel eine elementare Rolle ein. Die dazugehörigen Symbole oder Ideologien sind da obligatorisch: treue Soldaten, das Flugzeug des Präsidenten, ein Space Shuttle oder Feinde die eine Verschwörung gegen die USA aushecken sind nur einige davon. Kritische Distanz ist hier gefragt. Das Spiel eignet sich für Jugendliche ab 16 Jahren.
Platzhalter
Dieses Spiel wurde beurteilt von:
Torsten Bachem

Siehe auch

Spielbeurteilung

Tom Clancy’s Splinter Cell

Splinter Cell entstammt dem Universum des berühmten US-Schriftstellers Tom Clancy. Die Spielenden begeben sich in die Rolle von Geheimagent und Einzelgänger Sam Fischer auf scheinbar hoffnungslose Missionen. Teil eins der Reihe.

Spielbeurteilung

Tom Clancy’s Rainbow Six Siege

In Tom Clancy’s Rainbow Six Siege stehen sich die Spezialeinheit Team Rainbow und eine unbekannte neue Terroreinheit gegenüber. Die Kämpfe sind spannend und fordernd, das Setting äußerst realitätsnah. Der Ego-Shooter eignet sich nur für Erwachsene, die mit dem Genre bereits vertraut sind.

Spielbeurteilung

Tom Clancy’s The Division

Verlassene Häuser, umgestürzte Autos und eisige Kälte: Im Shooter Tom Clancy’s The Division bricht ein Virus unter den Bewohnern einer Großstadt aus – und führt zu einem Ausnahmezustand. Nur die Agenten der „Division“ können die Bevölkerung in dieser Krise vor räuberischen Banden schützen.

Bildnachweise

[1]Spielbar.de[2]Tom Clancy's H.A.W.X. / ubisoft/ gamestar.de[3]Tom Clancy's H.A.W.X. / ubisoft/ gamestar.de[4]Tom Clancy's H.A.W.X. / ubisoft/ gamestar.de[5]Tom Clancy’s Splinter Cell / Ubisoft / store.steampowered.com[6]Rainbow Six Siege

1 Kommentar

Torsten Bachem (Redaktion spielbar.de) schreibt:

Eins vorneweg: H.A.W.X ist keine Simulation sondern ein Arcade-Flugspiel. Weder viele Tasten noch längere Übungs- und Lernphasen sind zum Steuern der Flieger nötig. Realitätsnähe sucht man hier vergebens, Action findet man dagegen mehr als genug. Und genau da liegt auch der Fokus des Spieles. H.A.W.X. lässt die Spielenden sofort loslegen. Der Einstieg ist dementsprechend simpel. Die Maschine fliegt bereits und man braucht sich keine Sorgen darüber zu machen, wie man das Flugzeug überhaupt in die Luft bekommt. Frustrationsmomente, wie sie Genrefans aus so mancher Flugsimulation kennen dürften, bleiben somit aus. Das Geballer kann direkt starten.

H.A.W.X. konfrontiert die Spielenden mit einer riesigen Schar an Gegnern, welche mitunter aus allen Himmelrichtungen herbeiströmen. Gewappnet mit einem endlosen Arsenal an Munition gilt es diese dann zu vernichten. Das klingt allerdings brutaler als es ist. Feindliche Bomber, Panzer oder Hubschrauber bekommen die Spielenden nur als gelb bzw. rot markierte Vierecke zu Gesicht. Nähert man sich ihnen doch einmal, rasen sie in Sekundenbruchteilen vorbei. Von diesen Momenten abgesehen wirkt H.A.W.X. jedoch etwas lahm. Der Flieger scheint stellenweise in der Luft zu stehen und auch die Auswahl eines besseren Flugzeugtyps ändert kaum etwas an dieser Wahrnehmung.

Die Kampagne setzt sich aus einzelnen Aufträgen zusammen, die in interessante Szenarien eingebettet wurden. Das motiviert beim Spielen und relativiert die Tatsache, dass die einzelnen Missionen trotz ihrer abwechslungsreichen Verpackung von den Spielenden immer das gleiche abverlangen. Denn bis auf einige Ausnahmen, wo man beispielsweise eine bestimmte Höhe halten oder sich geschickt an der feindlichen Flugabwehr vorbeimogeln muss, geht es praktisch immer um das Verteidigen und Beschützen von irgendetwas oder irgendwem. Das man dafür etliche Feinde eliminieren muss, ist obligatorisch.

Auch hier macht es H.A.W.X. den Spielenden recht einfach. Im Kampf stehen allerhand Hilfen zur Verfügung. Gegner in Schussnähe werden rot umrahmt, zwei Flugmänner attackieren zusätzlich markierte Ziele und ein spezielles System weißt bei Angriffen oder Ausweichmanövern den richtigen Weg. Für Stressmomente und Herausforderungen sorgt dagegen die teils unüberschaubare Anzahl der Gegner. Anfänglich fällt es schwer den Überblick zu behalten.

Wie für Tom Clancy-Spiele typisch, haften auch H.A.W.X. ein patriotischer Beigeschmack und ein gewisser Militärkult an. Obwohl sich die Handlung in der Zukunft abspielt und einige realitätsferne, futuristische Facetten aufweist, nimmt die heutige USA im Spiel eine elementare Rolle ein. Die dazugehörigen Symbole oder Ideologien sind da obligatorisch: treue Soldaten, das Flugzeug des Präsidenten, ein Space Shuttle oder Feinde die eine Verschwörung gegen die USA aushecken sind nur einige davon. Kritische Distanz ist hier gefragt. Das Spiel eignet sich für Jugendliche ab 16 Jahren.

29.04.2009 um 18:20