Global Conflicts: Latin America
- Genre:
- Herausgeber:Serious Games Interactive
- Plattform:PC, Mac
- Erscheinungsdatum:Oktober 2008
- USK:
- spielbar:
Pädagogische Beurteilung:
Serious Games sind Programme, die neben dem vordergründigen Ziel der spielerischen Unterhaltung auch bildende, ernste Inhalte vermitteln. Häufig stehen wichtige soziale und politische Anliegen im Hintergrund. Im Gegensatz zur Wissensvermittlung durch spröde Lernsoftware sollte der lehrreiche Charakter des Spiels nicht zu offensichtlich sein.Betrachtet man Global Conflicts: Latin America unter diesen Gesichtspunkten, so ist zunächst das dahinterstehende Anliegen ein sehr lobenswertes. Das Augenmerk liegt auf einer Region der Welt, die von zahlreichen sozialen und politischen Missständen geprägt ist. Der pädagogische Ansatz: die Schülerinnen und Schüler sollen persönlich in den Stoff eingebunden werden und so durch Immersion, sprich Eintauchen in die Spielwelt, ihr Wissen in diesem Bereich vergrößern. Dazu rollen die Entwickler ein breites Spektrum an Problemfeldern auf, wobei sie sich auf reale Fälle stützen. Diese wurden durch glaubhafte Zeugenaussagen und Berichte von Menschenrechtsorganisationen nachgezeichnet. Das so entstandene Bild ist authentisch.
Soweit die gute Idee und der gute Ansatz. Bleibt die Umsetzung, bei der das Spiel einige Schwächen zeigt. Die Grafik ist keineswegs auf dem Stand der Zeit, die Spielfiguren laufen nur sehr kantig durch die 3-D-Welt, die Kameraführung ist ruckartig. Zwar ist die Qualität der technischen Umsetzung bei einer pädagogischen Einschätzung nicht zentral, bleibt sie aber hinter den Sehgewohnheiten der Schülerinnen und Schüler zurück, so ist das kein motivierender Faktor. Auch spielerisch lässt Latin America zu wünschen übrig, da es kaum Handlungsoptionen gibt und der Lösungsweg linear vorgegeben ist. Aus jedem Gespräch ergibt sich direkt der nächst Handlungsschritt. Ein freies Entdecken der Spielumgebung ist nicht vorgesehen. Stattdessen muss man sich durch jede Menge Textmaterial kämpfen, wobei der Unterhaltungswert schnell auf der Strecke bleibt.
Sein Vorzüge hat das Spiel – darauf wurde besonders wert gelegt – bei der Anschlussfähigkeit an den Unterricht. Anknüpfungspunkte ergeben sich in den Fächern Sozialkunde, Erdkunde, Geschichte, Deutsch oder in den Fremdsprachen. Lehrkräfte werden durch ein Handbuch unterstützt, das nützliche Hinweise zum Einsatz des Spiels im Unterricht je nach Klassensituation gibt. Dort finden sie Lösungswege für die Missionen sowie Hintergrundinformationen und Aufgabenblätter. Gut ist zudem, dass Spielstände online gespeichert werden können. Begonnene Missionen können dadurch bequem zu anderer Zeit und an anderem Ort fortgeführt werden, zum Beispiel als Hausaufgabe.
Fazit:
Alle Darstellungen im Spiel sind auch für jüngere Kinder unbedenklich. Aufgrund der ernsten Thematik und der Textmengen, die es zu verarbeiten gilt, eignet sich das Spiel aber erst ab einem Alter von 14 Jahren.Siehe auch
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Bildnachweise
2 Kommentare
Serious Games sind Programme, die neben dem vordergründigen Ziel der spielerischen Unterhaltung auch bildende, ernste Inhalte vermitteln. Häufig stehen wichtige soziale und politische Anliegen im Hintergrund. Im Gegensatz zur Wissensvermittlung durch spröde Lernsoftware sollte der lehrreiche Charakter des Spiels nicht zu offensichtlich sein.
Betrachtet man Global Conflicts: Latin America unter diesen Gesichtspunkten, so ist zunächst das dahinterstehende Anliegen ein sehr lobenswertes. Das Augenmerk liegt auf einer Region der Welt, die von zahlreichen sozialen und politischen Missständen geprägt ist. Der pädagogische Ansatz: die Schülerinnen und Schüler sollen persönlich in den Stoff eingebunden werden und so durch Immersion, sprich Eintauchen in die Spielwelt, ihr Wissen in diesem Bereich vergrößern. Dazu rollen die Entwickler ein breites Spektrum an Problemfeldern auf, wobei sie sich auf reale Fälle stützen. Diese wurden durch glaubhafte Zeugenaussagen und Berichte von Menschenrechtsorganisationen nachgezeichnet. Das so entstandene Bild ist authentisch.
Soweit die gute Idee und der gute Ansatz. Bleibt die Umsetzung, bei der das Spiel einige Schwächen zeigt. Die Grafik ist keineswegs auf dem Stand der Zeit, die Spielfiguren laufen nur sehr kantig durch die 3-D-Welt, die Kameraführung ist ruckartig. Zwar ist die Qualität der technischen Umsetzung bei einer pädagogischen Einschätzung nicht zentral, bleibt sie aber hinter den Sehgewohnheiten der Schülerinnen und Schüler zurück, so ist das kein motivierender Faktor. Auch spielerisch lässt Latin America zu wünschen übrig, da es kaum Handlungsoptionen gibt und der Lösungsweg linear vorgegeben ist. Aus jedem Gespräch ergibt sich direkt der nächst Handlungsschritt. Ein freies Entdecken der Spielumgebung ist nicht vorgesehen. Stattdessen muss man sich durch jede Menge Textmaterial kämpfen, wobei der Unterhaltungswert schnell auf der Strecke bleibt.
Sein Vorzüge hat das Spiel – darauf wurde besonders wert gelegt – bei der Anschlussfähigkeit an den Unterricht. Anknüpfungspunkte ergeben sich in den Fächern Sozialkunde, Erdkunde, Geschichte, Deutsch oder in den Fremdsprachen. Lehrkräfte werden durch ein Handbuch unterstützt, das nützliche Hinweise zum Einsatz des Spiels im Unterricht je nach Klassensituation gibt. Dort finden sie Lösungswege für die Missionen sowie Hintergrundinformationen und Aufgabenblätter. Gut ist zudem, dass Spielstände online gespeichert werden können. Begonnene Missionen können dadurch bequem zu anderer Zeit und an anderem Ort fortgeführt werden, zum Beispiel als Hausaufgabe.
Alle Darstellungen im Spiel sind auch für jüngere Kinder unbedenklich. Aufgrund der ernsten Thematik und der Textmengen, die es zu verarbeiten gilt, eignet sich das Spiel aber erst ab einem Alter von 14 Jahren.
[...] im Angebot sind Serious Games unter anderem zu den Themen Umwelt, Armut und Hunger, Gesundheit oder Politik. Zum Beispiel kann man zum virtuellen Politiker avancieren und [...]
28.06.2009 um 20:50