Spielbeurteilung

Munin

30.09.2014
Das Puzzlespiel um die Rabenbotin Munin überzeugt durch ein außergewöhnliches Gameplay mit abwechslungsreichen Leveln, einem mystischem Setting sowie stimmigem Design und bietet Rätselspaß auf hohem Niveau. Aufgrund der hohen Schwierigkeit sollten jüngere Kinder mit ihren Eltern gemeinsam spielen.

Munin, die Rabenbotin des nordischen Gottes Odin, wurde von Loki in ein menschliches Wesen verwandelt. Mit Hilfe ihres Partners Hugin muss sie in den neun Welten der nordischen Mythologie ihre Federn zusammensammeln, um sich zurückverwandeln zu können. Soweit die Geschichte, die nicht weiter ausgeführt wird. Dafür erscheinen zwischen den Welten immer wieder nordische Gedichte mit Geschichten über Götter und Titanen.

Die Spielenden werden in eine Welt der nordischen Götter und Titanen geführt.
Das Spiel ist ein Plattform Puzzlespiel. Das heißt, dass Munin auf mehreren Ebenen voll mit Leitern, Abgründen und sich bewegenden Plattformen nach einem Weg zu den verlorenen Federn sucht. Die Spielenden steuern den Raben mit WASD, mit der Leertaste wird gesprungen.

Durch das Drehen der Plattformen entstehen neue Wege.
Die Besonderheit des Spiels ist, dass ganze Segmente des Levels gedreht werden können, um neue Wege freizuräumen. So führen Leitern auf eine neue Ebene, Wasser wird umgelenkt oder gestaut, Kugeln fallen plötzlich von der Decke und sprengen im Weg stehende Felsmauern. Kugeln können auch gefährliches Magma oder tödliche Pflanzen blockieren, die bei Berührung zum Neustart des Levels führen. Wurden alle verteilten Federn eingesammelt, wird Munin von Hugin ins nächste der 77 Level getragen.

Die Eigenschaften des Wassers müssen geschickt genutzt werden, um an alle Federn zu gelangen.
Die erste Welt stellt das Tutorial, dort lernt man die Basisfunktionen kennen. Anschließend kann frei zwischen drei Folgewelten gewählt werden, die jedoch alle absolviert werden müssen, um weitere Welten zu erreichen. Das Spiel verfügt lediglich über einen Einzelspielermodus. Der Schwierigkeitsgrad ist nicht einstellbar, sondern steigt mit der Spielzeit an. Neue Gameplay-Elemente kommen hinzu, Segmente sind plötzlich miteinander verbunden und bewegen sich synchron, Mechanismen werden durch Kugelschlüssellöcher in Gang gesetzt und Wasser muss gestaut werden, um erhöhte Plattformen zu erreichen.
Valerie Quade
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Pädagogische Beurteilung:

Die Mischung aus Plattformer und Puzzlespiel des Entwicklers Gojira ist eine mit Spaß zu knackende Rätselnuss. Es reichen ein paar Worte, um die Spielenden in eine Welt der nordischen Götter zu ziehen und dort durch ansprechendes Gameplay zu fesseln. Die Welten sind grafisch detailreich gestaltet. Hinter- und Vordergrund passen zur nordischen Mystikwelt und sind düster gehalten. Animationen, wie zum Beispiel monströse Steinriesen, die das Bild in einiger Entfernung passieren, überraschen an vielen Stellen und sorgen hier und da für leichten Schauder. Der Sound bleibt dagegen über viele Stellen sehr ähnlich und wirkt eher eintönig.

Der Einstieg ins Spiel funktioniert dank des Tutoriallevels problemlos. Abwechslung bieten die individuellen Herausforderungen pro Level. Zwar gibt es ähnliche Hindernisarten, Lösungsansätze müssen aber immer wieder neu durch Probieren herausgefunden werden. Deshalb bedarf es ein hohes Maß an logischem Denkvermögen, um in Munin erfolgreich zu sein.

Die Physik ist an manchen Stellen schwer einschätzbar, besonders beim Fallen und Springen über kleine Lücken braucht es oft mehrere Lenkversuche zum Erfolg. Der Schwierigkeitsgrad steigt mit jeder Welt stark an. Da es keine Zwischenspeicherpunkte in den Leveln gibt, kann die Frustration einen sehr hohen Grad erreichen. Fehlt zum Beispiel nur noch eine von acht Federn und Munin stirbt, waren oft gut 20 Rätsel-Minuten umsonst. Alle Schalter müssen neu aktiviert, alle Kugeln positioniert und alle Federn erneut eingesammelt werden. Selbst wenn man den Lösungsweg kennt braucht man dafür eine ganze Weile – und oft hat man den Weg eben nicht mehr im Kopf. Sollte man nicht durch Zufall das Lösungssystem des Levels entdecken, kommt man manchmal um den Tod oder einen Neustart nicht herum.

Fazit:

Das Spiel ist auf Grund des Schwierigkeitsgrads eher für Puzzleprofis geeignet, durch ein simples Grundprinzip und einfache Handhabung des Charakters haben aber auch weniger erfahrene Spielende mit viel Geduld langfristigen Rätselspaß zu erwarten. Die mystische Spielwelt lässt bisweilen Schauer über den Rücken laufen, die Darstellung ist aber harmlos. Mit etwas Unterstützung durch die Eltern können deswegen auch schon Kinder ab 10 Jahren Spaß mit Munin haben.
Valerie Quade
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Bildnachweise

[1]Spielbar.de[2]Daedalic[3]Daedalic[4]Daedalic[5]DigiPen Institute of Technology

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