Jedes Jahr werden auf der gamescom große Spiele präsentiert. Kleine Game Studios, sogenannte Indie Entwickler, nutzen die GC Tage um sich zu etablieren und sich einem größeren Publikum vorzustellen. Gegen die großen Hersteller anzukommen ist jedoch schwer. Indie Games haben aber auch entscheidene Vorteile.
Direkt angesprochen wurden wir von dem Entwickler von BadAss Hero, einem kleinen 2D-Shooter im Comic Style. Das ganze Spiel ist wie ein Comic aufgebaut. Jedes LevelBezeichnung für einen einzelnen Spielabschnitt. Ein Computerspiel besteht für häufig aus mehreren Levels, die aufeinander aufbauen und deren Schwierigkeit sich steigert. Manche Spiele beinhalten einen Editor, der das Kreieren eigener Levels erlaubt. Level kann auf der anderen Seite auch die erreichte Rangstufe in einem Spiel bezeichnen. Dabei gilt meistens: Je höher das Level, desto stärker die Spielfigur.
Siehe auch: Aufleveln ist ein Bild einer Comicseite. Sobald man eine Seite des Comics erfolgreich absolviert hat, tritt man gegen einen Endgegner an. Das Spiel lässt sich intuitiv steuern und macht viel Spaß, allerdings wird es laut den Krakauer Entwicklern für das zweier Team schwer, sich auf dem Spielemarkt zu behaupten, obwohl es bereits das vierte Spiel des Studios ist. Erhältlich soll das Spiel auf Steam für 15-20 Euro sein.
Trailer zu BadAss Hero. (YouTube-Video)
Das zweite Spiel, das wir getestet haben, Huntdown, ist auch ein 2D-Shooter, jedoch im Stil der 80er-Jahre Arcade-Games. In der Zukunft haben Streetgangs die Kontrolle über die Straßen gewonnen, nun liegt es an den Spielenden diese zurück zu gewinnen. Das Spiel soll auch auf mobilen Plattformen spielbar sein. Dabei läuft man – wie in beat-em-ups gewohnt – von links nach rechts und tritt gegen verschiedene Gegner an. Ein besiegter Gegner dropt seine Waffe, die man aufnehmen kann. In jedem Level sind verschiedene Arten von Waffen verfügbar. Der Spieler hat außerdem die Möglichkeit Health-Kits zu sammeln, um sich zu heilen. Entwickelt das Spiel in Schweden, ebenfalls von einem zweier Team. Doch die Gamedesigner sehen optimistisch in die Zukunft, denn nach eigenen Angaben gibt es viel Interesse auf der gamescom für das Spiel. Ein erhöhtes Gewaltpotential sieht das Team hinter Huntdown in seinem Spiel nicht, da der Shooter eine Parodie der typischen Arcade-Games der 80er Jahre ist. Außerdem könnten die GamerEnglischsprachige Bezeichnung für einen Computer- oder Konsolenspielende. Über seine wörtliche Bedeutung hinaus fokussiert der Begriff besonders diejenigen, die häufig und intensiv spielen. Überspitzt ist auch von Hardcore-Gamern die Rede. der Zielgruppe Spiel und Realität unterscheiden.
Huntdown wurde in Schweden als parodie von typischen 80er-Jahre Acardegames entwickelt.
Das Spiel Vivarium wird ebenfalls von nur zwei Entwicklern designed. Das Studienprojekt von Studierenden der Uni Genf beschäftigt sich mit der Evolution von Tieren und verbindet damit die Entwicklung von künstlicher Intelligenz. Durch die Generationen hinweg verbessern die Tiere ihre Fähigkeiten im Jagen, Fliehen, Fressen, usw. Geplant sind auch weitere Funktionen mit denen der Spieler aktiver ins Geschehen eingreifen kann. Sich notizen über das Verhalten der Tiere zu machen, ist bereits möglich, Kids könnten in der Schule davon profitieren. Die Simulation des kleinen Ökosystems ist noch in der Entwicklungsphase und soll ab Frühjahr 2017 kostenlos erhältlich sein. Dies ist nur möglich, da Vivarium ein Studienprojekt ist, von dem die Publisher nicht finanziell profitieren müssen. Indie- Studios entstehen aus Teams von Studierenden. Das Spiel ist als Serious GameEin Spielprogramm, das neben dem vordergründigen Ziel der spielerischen Unterhaltung auch bildende, ernste Inhalte vermittelt. Im Gegensatz zu Lernspielen ist der lehrreiche Charakter der Programme für die Spielenden aber nicht so offensichtlich.
siehe auch: Edutainment konzipiert und könnte im Schulwesen eingesetzt werden. Entwickelt wurde es mit der Unity-EngineDie Spiel-Engine bildet das technische Gerüst für Computerspiele. Sie stellt Spiele-Entwicklern eine Sammlung von wichtigen Programmfunktionen zur Verfügung. Ihr bekanntester Bestandteil ist die so genannte Grafik-Engine, welche die Grundlage für die Darstellung des Spiels auf dem Bildschirm bildet..
Vivarium wurde von Studierenden der Uni Genf entwickelt.
Diese Spiele zeigen, dass es keine grafischen Highlights und endlose Welten braucht um Spaß zu haben. Auch einfache Spiele können genau so unterhalten wie die Entwicklugen der großen Hersteller. Dabei stehen kluge, kreative Spielmechaniken im Vordergrund. Ein weiterer Vorteil ist auch, dass Indie Games meist günstiger sind. Außerdem stellt man sich mit dem Unterstützen der kleineren Studios der beginnenden Monotonie der Spieleindustrie entgegen. Sich mit einem unbekannten Studio in der Branche zu behaupten sei schwierig, berichtete uns der Entwickler von Badass Hero, denn täglich würden 20-30 gute Spiele allein auf Steam veröffentlicht.