Indiegames – Das neue Mainstream?

09.07.2013
Indiegames, überall Indiegames! Die ehemals alternative Szene zeigt mittlerweile deutlich Präsenz in der Spielebranche. Da kann schon mal die Frage aufkommen, ob Independent Games vielleicht schon im Mainstream angekommen sind. Ganz so einfach ist das allerdings nicht.

Digitale Vertriebswege wie iTunes, Steam und Co. machen es Entwicklern von Independent Games einfacher, ihre Spiele an den Mann oder die Frau zu bringen. Noch mehr Unabhängigkeit von großen Publishern gibt es Dank Crowdfunding. Das sorgt derzeit gefühlt für eine Indie-Flut. Independent Games sprießen förmlich aus dem Boden. Längst sind sie nicht mehr nur Kennern der Szene ein Begriff.

Bild: Independent Games wie Minecraft sind deutlich präsent, und das nicht nur in der Spieleszene.
Bestes Beispiel ist der erfolgreiche Titel Minecraft, der als unbekanntes Indiegame begann und mittlerweile eine riesige Fangemeinde hinter sich hat, ja sogar von pädagogisch Tätigen im schulischen Kontext verwendet wird.
Doch werden Indiegames damit zum Mainstream? Um diese Frage zu beantwortet muss man diese beiden Begriffen genauer betrachten.

Was ist noch Indie, was ist Mainstream?

Independent Games sind Spiele, die unabhängig – also ohne finanzielle Unterstützung eines Publishers – entwickelt werden. Sie zeichnen sich in der Regel durch ein innovatives Spielprinzip aus, sind im Gegenzug aber einem hohen finanziellen Risiko ausgesetzt. Ein solches Risiko geht nur ein, dessen Herz an einem Werk hängt.
Der Begriff Mainstream dagegen wird in der Regel als Abgrenzung zu Indie verwendet. Er bezeichnet für die Masse produzierte Spiele. In der Praxis bedeutet das oft, dass Fortsetzungen bereits erfolgreicher Spieletitel anderen Spielideen vorgezogen werden, die schwieriger zu kalkulieren sind. Ganz nach dem Motto, was in der Vergangenheit gut funktioniert hat, funktioniert auch in der Zukunft. Lieber kein wirtschaftliches Risiko eingehen.

Während Indiegames konzipiert werden, um neue Ideen und Konzepte auszuprobieren, steht beim Mainstream also der kommerzielle Erfolg im Vordergrund. Das schließt nicht aus, dass Indiegames nicht auch erfolgreich sein und den Massenmarkt ansprechen können. Selbst Indiegames, die „Mainstream werden“, bleiben – sofern sie sich nicht von ihrer ursprünglichen innovativen Idee entfernen – Indie.

Indie ist eine Marke, eine Art Branding…


Seit aufkommen der alternativen Szene der Spielindustrie vor einigen Jahren gilt Indie als einzigartig und auch cool. Mit dem Begriff geht eine entsprechende Erwartungshaltung einher. Fraglich ist aber, ob der Indie-Begriff nicht gezielt verwendet wird, um Aufmerksamkeit zu generieren. Nich alles was Indie ist, erfüllt auch die einstigen Erwartungen an solche Spiele, das Ungewöhnliche, die schräge Herangehensweise.

Für uns heißt das: Augen offen halten und auch mit kritischem Blick auf die Indieszene schauen. Sicherlich gibt es auch künftig zahlreiche Perlen unter den Independent Games. Nur wird das aufgrund der Vielzahl der Entwicklungen nicht einfacher, sie zu finden und herauszupicken.

Weiterführende Link

Independent Games – Gute Ideen contra Kommerz

Crowdfunding – Alternative Spielefinanzierung?

Das Gesetz der Serie
Anne Sauer
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