Spielbeurteilung

The Elder Scrolls Online

12.05.2021
ESO ist ein vielseitiges und abwechslungsreiches Online-Multiplayer-Spiel, in dem es viel zu erkunden und immer etwas zu tun gibt. Aber aufgepasst: Das MMORPG kann weite Teile des Privatlebens vereinnahmen.
Es ist nun schon knapp zehn Jahre her, dass das amerikanische Entwicklerstudio Bethesda das legendäre Rollenspiel „The Elder Scrolls V: Skyrim“ veröffentlichte. Schnell entstand der Wunsch, das Spiel mit Freundinnen und Freunden spielen zu können. Anstelle eines Skyrim Online erschien schließlich The Elder Scrolls Online. Das MMORPG (Massively Multiplayer Online Role Playing Game) erstreckt sich über den gesamten Kontinent Tamriel, den Handlungsort der bisherigen The-Elder-Scrolls-Spiele.

Die Story
Die Geschichte spielt rund eintausend Jahre vor der Handlung von Skyrim. Unser Abenteuer beginnt in einer Gefängniszelle in Kalthafen, dem Sitz des deadrischen Dämonen-Fürsten Molag Bal. Uns wurde auf heimtückische Art und Weise die Seele entrissen, die wir natürlich wiederhaben wollen. Zu unserem Glück treffen wir sogleich auf Fennorian, einen gutmütigen Vampir, der uns nach einer kleinen Gefälligkeit umgehend dabei hilft, aus dem Gewölbe zu entkommen. Unsere Flucht stellt dabei das Tutorial des Spiels dar, nach und nach erhalten wir erste Ausrüstungsgegenstände, Waffen sowie einzelne Tränke und Proviant. Sobald wir den ersten Dungeon hinter uns gelassen und die ersten Feinde besiegt haben, endet das Tutorial und unser Weg führt uns in die offene Spielwelt des westlichen Himmelsrands. Von hieraus ziehen wir auf eigene Faust los und erkunden weitgehend frei die Gegend, bevor wir auch schon dem ersten Wanderer in die Arme laufen und uns kurz darauf dem ersten Dorf nähern…

Die Hauptstory des Spiels zieht sich wie ein roter Faden durch unsere eigene Geschichte. Alle Hinweise führen letztendlich zurück zu Molag Bal. Um diesen zu bekämpfen, schließen wir uns einer von drei Fraktionen an.
Gemeinsam mit Fennorian, einem gutmütigen Vampir, befreien wir uns aus unserer Gefangenschaft. Danach kann das eigentliche Abenteuer beginnen.

Atmosphäre
In ESO sind alle Quests hochwertig vertont. Geschichten, Sprecher und die Inszenierung der frühmittelalterlichen Fantasy-Welt harmonieren hervorragend und sorgen für ein lebhaftes und authentisches Rollenspiel-Ambiente. Die Charaktere des Spiels, insbesondere diejenigen, die uns über viele Stunden hinweg durch mehrere Questreihen begleiten, punkten mit Persönlichkeit und Wiedererkennungswert. Streckenweise kommt sogar das Gefühl einer persönlichen Bindung, einer Beziehung, zustande. Diese Effekte verstärken das Gefühl, Teil dieser Welt zu sein. Selbst ansonsten nervige Sammel-Quests oder so genannte „Bring-und-Hol-Quests“, werden geschickt in Erzählungen eingebunden und ermöglichen es, dass wir uns nach und nach jeden Winkel einer Spielregion erschließen.

Mithilfe des Kartenfortschritts wissen wir stets, wie weit eine Region bereits von uns erschlossen wurde.

Spielmechanik
The Elder Scrolls Online verfügt im Gegensatz zu den meisten MMORPGs über ein aktives Kampfsystem, alle Attacken und Paraden werden demnach manuell ausgeführt. Das belebt die Gefechte und sorgt für abwechslungsreiche Kampfszenarien. Ab Level 15 steht uns zudem ein zweites Waffenset zur Verfügung, was praktisch ist, um innerhalb eines Kampfes verschiedene Nahkampfwaffen zum Einsatz zu bringen oder zwischen Fern- und Nahkampfwaffen zu wechseln. Größere Gruppenkämpfe laufen hingegen etwas chaotisch ab, da ausgewählte Gegner nicht für andere sichtbar markiert werden können. Das macht es Gruppen schwierig, sich zu koordinieren.

Der Charakter-Editor bietet vielseitige Möglichkeiten bei der Erstellung einer neuen Spielfigur.

Zur Abstimmung untereinander gibt es ein Chatfenster. In Dungeons und offenen Verliesen kann es passieren, dass wir auch mal auf fremde Spielfiguren treffen. Manchmal kommt es vor, dass wir gegen eine Übermacht kämpfen und andere Spielende daraus einen Vorteil schlagen.

Das abwechslungsreiche Kampfsystem erfordert, Angriffe und Zauber manuell zu aktivieren.

Besonders gelungen sind die Story-Verliese, die sich durch eine eigene Geschichte und einzelne Quests auszeichnen. Diese sind jedoch nur zu viert spielbar, anders lassen sich die Bosse (Endgegner) nicht besiegen. Am Ende locken dafür besondere Questbelohnungen wie Waffen oder Ausrüstung.

Ausrüstungsgegenstände können jedoch nicht nur gefunden, sondern auch selbst hergestellt werden. Einen der sechs verschiedenen Handwerksberufe wie Schneider, Schreiner oder Schmied zu lernen, erfordert jedoch ein hohes Maß an Geduld und Ausdauer. Die notwendigen Materialien können während der Abenteuer gefunden, erbeutet oder hinzugekauft werden.

Wer einmal keine Lust darauf hat zu questen, widmet sich stattdessen einem der insgesamt sechs Handwerksberufe.

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Pädagogische Beurteilung:

Kein Hobby, sondern ein Lebensinhalt
ESO ist ein überaus zeitintensives Spiel. Dies liegt sowohl an der Größe der Spielwelt, als auch an der Vielzahl an Möglichkeiten. Die zentrale medienpädagogische Herausforderung ist also, die Spielzeiten so zu begrenzen, dass realweltliche Aufgaben nicht vernachlässigt werden.

Die Gilden
In Elder Scrolls Online gibt es verschiedene Gilden, die unterschiedlichen Zwecken dienen. Soziale Gilden, auch bekannt als PvE - und PvP -Gilden, dienen vor allem dem Zweck, Spielerinnen und Spieler zusammenzubringen und gemeinsam zu spielen. Der Austausch sowie die Planung von spielinternen Events findet dabei über das Chatfenster oder aber über externe Kommunikationsplattformen wie Teamspeak, Skype oder Discord statt. Diese Gilden bestehen zumeist aus 40-150 Mitgliedern. Handelsgilden hingegen sind deutlich größer und umfassen zumeist eine Gruppengröße von bis zu 500 Mitgliedern. Hier steht jedoch weniger die soziale Interaktion im Vordergrund. Vielmehr geht es darum, regen Handel zu betreiben. Es geht also um Gewinnmaximierung, denn steigt der Umsatz, wächst das Vermögen des Gildenkontos. Hier können wir wertvolle Fundstücke zum Verkauf anbieten und erhalten dadurch viel höhere Summen als beispielsweise bei einem herkömmlichen Händler-NPC. Ein globales Auktionshaus fehlt in ESO und gehandelt wird stattdessen vielmehr in Handelsgilden, einem in sich geschlossenen Kosmos. Wer trotzdem seine mittelalterlich-rhetorischen Kenntnisse unter Beweis stellen möchte, kann einfach einer entsprechend ausgerichteten Gilde beitreten.

Bezahlmodell
Neben dem Kaufpreis existiert ein ergänzendes Abo-Modell namens „ESO-Plus“ zum Preis von monatlich rund 13 Euro; Abonnenten erhalten eine Vielzahl an nützlichen Kleinigkeiten wie ein monatliches „Taschengeld“ für den Ingame-Shop. Die dortigen Gegenstände sind jedoch weitestgehend kosmetischer Natur, haben also keine Auswirkungen auf die Spielmechanik. Zudem sind zusätzliche Bank- und Inventarplätze erhältlich, ohne die es sich jedoch ebenfalls gut spielen lässt. Dies gilt auch für verschiedenen DLCs, die jedoch nicht mit den offiziellen Erweiterungen zu ESO zu verwechseln sind, und bei denen es sich um einzelne Questreihen oder Abschnitte innerhalb einer Region handelt.
Die ESO-Plus-Mitgliedschaft enthält eine Vielzahl kleinerer Vorteile und Erleichterungen.

Fazit:

Wer The Elder Scrolls Online voll auskosten möchte, der scheint sein restliches Privatleben der Spielzeit unterordnen zu müssen. Mit seiner atmosphärischen Spielwelt, seinen Geschichten und Protagonisten richtet sich ESO insbesondere an Solo-Abenteurer und Kleingruppen. Das vielschichtige und mitunter komplexe Skill-System sorgt für eine gewisse individuelle Note unserer Spielfigur. Wer sich als erfolgreicher Händler hervortun oder Rollenspiel betreiben will, der tritt am besten einer Gilde bei.
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Siehe auch

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The Elder Scrolls: Skyrim

Der bereits fünfte Teil der beliebten Rollenspielreihe sorgt vor allem durch spielerische Freiheiten für Langzeitunterhaltung. Man entscheidet selbst, ob man der Hauptstory folgt, Nebenquests annimmt oder ziellos zu Fuß oder Pferd die große Spielwelt bereist. Für Entdeckerinnen und Entdecker ab 16 Jahren.

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Nach dem Erfolg der Vorgängertitel schlägt die berühmte Videospielreihe jetzt mit einem MMORPG ein neues Kapitel auf. Nichts für MMO-Neulinge – die sind mit der unübersichtlichen Welt von Final Fantasy XIV schnell überfordert.

Bildnachweise

[1]The Elder Scrolls Online / Zenimax Online Studios & Bethesda Softworks / Pressematerial[2]The Elder Scrolls Online / Zenimax Online Studios & Bethesda Softworks / Screenshot by spielbar.de[3]The Elder Scrolls Online / Zenimax Online Studios & Bethesda Softworks / Screenshot by spielbar.de[4]The Elder Scrolls Online / Zenimax Online Studios & Bethesda Softworks / Screenshot by spielbar.de[5]The Elder Scrolls Online / Zenimax Online Studios & Bethesda Softworks / Steampowered.com[6]The Elder Scrolls Online / Zenimax Online Studios & Bethesda Softworks / Screenshot by spielbar.de[7]The Elder Scrolls Online / Zenimax Online Studios & Bethesda Softworks / Screenshot by spielbar.de[8]The Elder Scrolls V: Skyrim / Bethesda Softworks[9]Square Enix