Spielbeurteilung

Universe Sandbox²

23.11.2016
Was passiert, wenn zwei Planeten kollidieren? Oder wenn die Temperatur auf der Erde plötzlich um 100°C steigt? Entwickelt von einem Team aus Forscherinnen und Forschern zeigt Universe Sandbox² äußerst realistisch verschiedene Simulationsmöglichkeiten unseres Universums.
  • Genre:
  • Herausgeber:
    Giant Army
  • Plattform:
  • Erscheinungsdatum:
    August 2015 (Early Access)
  • USK:
    nicht geprüft
  • spielbar:
Was wäre, wenn die Erde nicht einen, sondern zwanzig Monde hätte? Oder wenn sie eine andere Umlaufbahn einschlagen würde? Die meisten dieser Situationen würden für die Erdenbewohner wahrscheinlich nicht gut ausgehen, wenn man nach dem Spiel Universe Sandbox² geht.

Dank Baukasten-Prinzip lassen sich verschiedene Konstellationen im Universum nachstellen.
In der Simulation lassen sich verschiedene Weltallszenarien nachstellen, verändern und die daraus resultierenden Konsequenzen beobachten. Dafür stellt Universe Sandbox² einen Baukasten bereit, in dem man aus 50.000 Himmelskörpern auswählen kann und diese beliebig platziert. Darunter finden sich bekannte Planeten, Sonnen, Monde, Meteoriten, schwarze Löcher oder ganze Galaxien. Anschließend drückt man auf den Play-Knopf und lässt die Simulation abspielen. Dabei werden Flugbahnen und andere Parameter haargenau berechnet. Insbesondere Gravitation spielt eine Rolle, denn Kollisionen gehören im Weltall-Alltag dazu. Daneben können Werte wie Temperatur, Masse oder Radius der Himmelskörper individuell angepasst werden – die Umgebung reagiert entsprechend darauf.

Was passiert, wenn die Erde plötzlich über 20 Monde hat? Nichts Gutes, so viel steht fest.
Ein Ziel gibt es bei Universe Sandbox² nicht. Allerdings gibt es eine Anzahl vorgefertigter Simulationen aus denen man wählen kann, beispielsweise der Einschlag eines Meteoriten oder ein steter Anstieg der Temperatur auf der Erde. Diese kann man anschließend nach Lust und Laune modifizieren. Weitere Spielmodi gibt es in Universe Sandbox² nicht, die Spielsprache ist Englisch.

Nicht selten enden Experimente in Universe Sandbox² mit der Zerstörung eines oder mehrerer Planeten.
Anmerkung der Redaktion: Momentan befindet sich Universe Sandbox² noch in der Early-Access-Phase, daher handelt es sich hier um eine vorläufigen Version zum Testen. Einzelne Spielelemente können sich bis zur Veröffentlichung noch verändern.

Pädagogische Beurteilung:

Die Erde zieht ihre normalen Kreise um die Sonne. Plötzlich scheint der Mond aus seiner Bahn zu tanzen und nähert sich langsam der Erdoberfläche. Nur noch wenige Sekunden bis zum Aufprall, nur noch wenige Sekunden bis zum Ende der Menschheit. Dieses Szenario bleibt in der Realität zwar höchst unwahrscheinlich: In Universe Sandbox² kann es aber durchaus nachgespielt werden.

Als sogenannte Sandbox-Simulation besitzt Universe Sandbox² kein klar definiertes Spielziel. Die Faszination liegt im Herumexperimentieren mit Elementen, die den normalen Erfahrungshorizont übersteigen. Ein ganzes Sonnensystem lässt sich im Handumdrehen aufbauen und auch genauso leicht wieder zerstören. Dabei wird alles von melancholischer Klassikmusik untermalt, die die beeindruckenden Bilder gekonnt in Szene setzt.

Genauso faszinierend wie die Bilder ist auch das wissenschaftliche Fundament, auf das sich Universe Sandbox² stützt. Entwickelt wurde die Simulation von einem Team internationaler Forscherinnen und Forscher, die ihre Kenntnisse haben einfließen lassen. Dabei ist nicht nur der Bereich der Astrophysik berücksichtigt worden, sondern auch andere wissenschaftliche Felder, wie beispielsweise die Klimaforschung. Begleitet wird das Projekt von einem Blog, auf dem neben Updates und Neuerungen auch auf die wissenschaftlichen Hintergründe des Spiels näher eingegangen wird.

Um sich in Universe Sandbox² zu Recht zu finden, muss man sich zunächst mit dem Spiel vertraut machen. Das kostet Zeit. Insgesamt 11 Tutorials führen in verschiedene Bereiche des Spiels ein, und kratzen doch nur an der Oberfläche der vielfältigen Simulationsmöglichkeiten. Daher kann der Einstieg in die Astrophysik erst einmal überfordern. Da es kein klares Spielziel gibt, fehlt auch insbesondere jüngeren Spielenden ein roter Faden, an denen sie sich orientieren können.

Fazit:

Universe Sandbox² bietet einen spannenden Einblick in die Welt der Astrophysik. Verschiedene Szenarien – ob realistisch oder nicht – lassen sich nachspielen, beobachten und modifizieren – vorausgesetzt man besitzt die Geduld, um sich in Universe Sandbox² einzuarbeiten. Ohne Spielziel und Orientierungsmöglichkeiten können jüngere Spielende schnell überfordert sein, hinzukommt, dass es bisher keine deutsche Sprachausgabe gibt. Geeignet ist das Spiel daher erst ab einem Alter von 12 Jahren.
Sarah Pützer
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Bildnachweise

[1]Offizielles Pressematerial, Giant Army[2]Offizielles Pressematerial, Giant Army[3]Offizielles Pressematerial, Giant Army[4]Offizielles Pressematerial, Giant Army[5]Squad[6]Egosoft[7]http://pandora.proxy-studios.com/

1 Kommentar

Peschel Frank schreibt:

Bin durch Zufall in einem interessanten wissenschaftlichen Youtube - Kanal, auf diese beeindruckend, sehr vielseitig, sowie realistische Spielerei universe sandbox gestoßen und war fasziniert und beeindruckt zur gleichen Zeit.
Könnt mir vorstellen, daß die Handhabung und Bedienung, bzw. alles Mögliche an vorstellbaren Einstellungen von Situationen, wie sie auch tatsächlich im All passieren, allein beim oder auch mit erdachten Kollisionen oder ähnlichen katastrophalen Szenarien, vielleicht nicht ganz so einfach oder etwas schwierig sein könnte.
Aber auch nur alleine beim zusehen bei jemandem mit bisschen Plan dieser vielseitigen App, kann man schon so richtig ins Staunen kommen.
Echt ne gut und sehr professionell gestaltete Simulation, weiter so..

28.01.2023 um 13:57


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