Spielbeurteilung

Pixel Heroes

23.11.2015
Die Söhne des MorgenGRAUENS drohen mit dem Weltuntergang. Zeit, sich drei tapfere Heldinnen und Helden in der Taverne zu schnappen um Pixton zu retten. Im Spiel warten liebevolle Bezüge auf Computerspiele, humorvoll designte Charaktere und tausende Items darauf entdeckt zu werden.

Pixel Heroes startet in der Taverne des kleinen Örtchen Pixton, wo man sechs zufällig ausgewählte Heldinnen und Helden vorfindet. Insgesamt sind 30 verschiedene Charaktere spielbar, jeder hat andere Fähigkeiten und Attribute. Die Kriegerin zum Beispiel ist in ihrer Rolle eher ein widerstandsfähiger Tank, der Kräutermann fungiert als Heiler und der Assassine ist ein geschickter Fernkämpfer. Die Figuren erhalten durch eine zufällige persönliche Geschichte zusätzliche Stärken. Drei Heldinnen und Helden kann man anheuern, mit denen man anschließend acht Dungeons vom Bösen befreit.

Das Inventar wirkt zunächst unübersichtlich. Die Komplexität des Spiels sorgt aber auch bei geübten Spielenden für Dauermotivation.
Pixel Heroes ist ein klassischer Dungeon-Crawler im Stil der späten 80er Jahre. In Pixton kann man zunächst mit einem kleinen Gold-Budget Waffen, Ausrüstung, Tränke und Bücher kaufen. Die Reiseroute wird durch die ausgewählte Questaufgabe bestimmt. In 2D-Seitenansicht laufen die pixeligen Figuren über die Straße, auf der sie verschiedenen Wesen begegnen. Im Dungeon gilt es anschließend sieben Räume mit jeweils drei Gegnern zu überleben.

Auf der Straße haben die Spielenden mehrere Handlungsoptionen die zufällige Konsequenzen zur Folge haben.
Die Charaktere können jeweils entweder ihre zwei Waffen oder ihre zwei Fähigkeiten einsetzen. Das Spiel ist rundenbasiert, das heißt nach jeder Angriffsphase der eigenen Gruppe ist zunächst wieder der Gegner an der Reihe. Nach dem Kampf gewinnen die Spielenden Ausrüstung, Tränke, Gold und Erfahrungspunkte, durch die die Heldinnen und Helden aufleveln. Mit jedem Level-Aufstieg werden die Charaktere stärker und können Punkte in Attribute wie Stärke, Leben oder Glauben setzten. Im achten Dungeon wartet der Endboss.

Die Waffen wie auch die Ausrüstung im Spiel können mit den speziellen Elementen Wyrm, Phönix, Leviathan und Greif versehen sein. Diese können je nach Element des Gegners effektiveren Schaden verursachen oder vor speziellem Schaden schützen. Die Items werden im Inventar mit 20 Plätzen aufbewahrt, welches bereits nach wenigen Kämpfen gefüllt ist.

Im Kampf lassen sich die Heldenfähigkeiten und Waffen strategisch einsetzen.
Nicht alle Heldinnen und Helden sind von Beginn an spielbar und können erst nach und nach mit Erfolgen wie 'Staying Alive – Überlebe drei Dungeons' freigeschaltet werden. Pixel Heroes besteht lediglich aus einem Einzelspielermodus. Dafür können die Spielenden zwischen den Schwierigkeitsgraden „Schwer“, „Brutal“ und „Irrsinnig“ wählen.

Pädagogische Beurteilung:

Pixel Heroes wurde ursprünglich von drei Hobbyentwicklern programmiert mit dem Ziel, ein Spiel zu erschaffen, dass sie sich in ihrer Jugend immer gewünscht hatten. Das Ergebnis ist eine rundum gelungene Herausforderung für Fans von brettharten Rollenspielen, die genügend Geduld mitbringen, die ersten Gehversuche im Spiel zu überstehen. Selbst für geübte Spielende ist nach längerer Spielzeit dank hohem Schwierigkeitsfaktor und humorvollen Erfolgen für Dauermotivation gesorgt.

Besonders viel Wert wurde im Spiel auf die liebevoll ausgearbeitete Welt voller Anspielungen auf die Popkultur der 1980er Jahre und unzählige berühmte Computerspiele gelegt. In nahezu jedem Charakter lassen sich bekannte Elemente wiederfinden. Eine packende Story hat das Spiel hingegen nicht. Zwar ist die Stadt Pixton den drei Helden nach ihrer erfolgreichen Reise durch die acht Dungeons überaus dankbar, die Spielenden erwartet jedoch anschließend nur die Möglichkeit entweder weiter in der Stadt zu bleiben oder in den Startbildschirm zurückzukehren um ein neues Spiel zu beginnen. Sterben alle drei Helden, wird ein Grabstein auf dem Friedhof angelegt auf dem alle Spieldaten abzulesen sind und das Spiel ist beendet.

Die pausierbaren, rundenbasierten Kämpfe erfordern viel taktisches Geschick. Die kräftigen Nahkämpfer sollten nach vorn, die Fernkämpfer und Magier mit leichten Rüstungen nach hinten. Der Schwierigkeitsgrad ist auch auf der 'leichtesten' Stufe nicht zu unterschätzen. Nur eine falsche Entscheidung, zum Beispiel ein Angriff statt eines Heilzaubers und der Kampf ist verloren. Auch sollten die Charaktere immer mit vollem Leben in einen Kampf gehen, denn die Gegner teilen auch Schadenszauber über Zeit aus.

Neben viel Geduld beim Herausfinden der Stärken und Schwächen der Gegnertypen ist auch eine Resistenz gegen Frustration von Vorteil, die nach dem plötzlichen Tod eines Helden und einem ständig überlaufenden Inventar den letzten Nerv rauben kann. Das Spiel erfordert einen Sinn für Schadensberechnung ähnlich wie in den rundenbasierten Pokémon Kämpfen.

Die Darstellung der Gewalt ist aufgrund der pixeligen Grafik nicht explizit. Nur hier und da sind kleine rote Blut-Spritzer zu erkennen, die sich anschließend in Luft auflösen. Für sehr junge Kinder ist das Spiel trotzdem nichts.

Fazit:

Die drei Schwierigkeitsstufen sind nicht ohne Grund ungewöhnlich benannt. Für Einsteiger ist das Spiel auf Grund des hohen Schwierigkeitsgrads zunächst frustrierend. Erst nach einigen Spielrunden und vielen toten Helden erschließt sich das Geflecht aus effektiven Attacken, passenden Waffen und Spezialfähigkeiten und führt in eine humorvolle 80er Jahre Pixelwelt. Die pixeligen Kämpfe sind abstrakt und können nicht mit der Alltagswirklichkeit verwechselt werden. Aus diesem Grund eignet sich Pixel Heroes ab einem Alter von 10 Jahren.
Valerie Quade
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Bildnachweise

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