Spielbeurteilung

Dead Synchronicity: Tomorrow Comes Today

02.09.2015
Tod, Gewalt und Verzweiflung – die Welt von Dead Synchronicity gleicht einem Albtraum, denn die Menschheit befindet sich nach zahlreichen Naturkatastrophen im Chaos. Das Point’n’Click bringt frischen Wind in ein sonst meist familienfreundliches Genre und bietet ernste Erwachsenenunterhaltung auf hohem Niveau.

Nachdem Michael sein Gedächtnis verloren hat, findet er sich plötzlich in einem Albtraum wieder. Im Himmel hat sich ein enormer Spalt geöffnet, der eine Naturkatastrophe nach der anderen ausgelöst – von den Überlebenden „die große Welle“ genannt. Städte wurden zerstört und die Bewohner in Flüchtlingslagern zusammengepfercht. Zusätzlich breitet sich eine mysteriöse Krankheit aus, die nicht nur hoch ansteckend, sondern auch tödlich ist. Auch der Sohn der Familie, bei der Michael unterkommt, ist betroffen. Daher geht er einen Deal ein: Wenn Michael dem Jungen ein Heilmittel besorgt, hilft dessen Vater ihm, sein Gedächtnis wieder zu erlangen...

Nachdem Michael aus seinem Koma erwacht, findet er sich im Wohnwagen der Familie Atkinson wieder. Hier wird er erst einmal über die neusten Geschehnisse aufgeklärt.
Hinter Dead Synchronicity verbirgt sich ein düsteres Adventure im Point’n’Click-Stil. Aufgabe der Spielenden ist es, Dialoge zu führen, Gegenstände zu finden und diese an den richtigen Stellen anzuwenden. Als Inventar dient ein Koffer-Symbol in der oberen Ecke des Bildschirms. Hat man ihn geöffnet, können hier auch Gegenstände miteinander kombiniert werden, beispielsweise wenn eine Bandage mit Alkohol desinfiziert werden soll.

Nachdem Michael aus seinem Koma erwacht, findet er sich im Wohnwagen der Familie Atkinson wieder. Hier wird er erst einmal über die neusten Geschehnisse aufgeklärt.
Gesteuert wird Hauptfigur Michael mittels Mausklick auf eine beliebige Stelle der Spielwelt. Verändert sich der Mauszeiger, kann man mit einem bestimmten Gegenstand interagieren bzw. ihn genauer betrachten und so weitere Informationen sammeln.

Seit Michael sein Gedächtnis verloren hat, plagen ihn regelmäßig Visionen. Was hat es damit auf sich?
Neben dem Einzelspielermodus gibt es in dem Adventure keine weiteren Spielmodi oder einstellbare Schwierigkeitsgrade. Kommt man an einer Stelle nicht weiter, kann man aber durch Druck auf die Leertaste alle Gegenstände, mit denen man interagieren kann, markieren lassen. Alle Texte sind auf Deutsch übersetzt und vertont.

Pädagogische Beurteilung:

Der Einstieg in die Spielmechanik hinter Dead Synchronicity fällt sehr leicht: Die Steuerung funktioniert nur über die Maustasten und ist daher schnell erlernt. Die Tastatur wird nicht benötigt. Auch der Einstieg in die Geschichte ist anschaulich gestaltet, da Protagonist Michael praktischerweise genauso viel über die „neue Welt“ weiß, wie die Spielenden selbst: Nichts. Daher kann man die Dialoge gut nutzen, um gleich zu Beginn möglichst viele Informationen zu sammeln.

Die komplexe Geschichte weiß ihre Spielenden in den Bann zu ziehen – auch wenn genrebedingt nur selten actionreiche Sequenzen vorhanden sind. Vielmehr braucht es eine Prise Geduld und Entdeckerdrang, um Spaß an Dead Synchronicity zu haben. Um in dem Spiel weiterzukommen, muss man jeden Aktionspunkt genau untersuchen und auf Gegenstände beziehungsweise Anwendungsmöglichkeiten hin überprüfen. Fährt man zu Beginn gut damit, einfach wahllos jeden Gegenstand auf jede mögliche Stelle einmal anzuwenden, wird im Verlauf des Spiels vor allem logisches Denken und eine gute Kombinationsgabe von den Spielenden gefordert.

Dead Synchronicity richtet sich deutlich an eine ältere Zielgruppe. Der Zeichenstil wirkt durch seine vielen Ecken und Kanten nicht nur eigenwillig, sondern auch äußerst erwachsen und passt zum rauen Ton des Spiels. Die Sprache der Figuren ist von Kraftausdrücken und Verzweiflung geprägt. Auch wenn visuell auf brutale Darstellungen verzichtet wird, schildern die Figuren in ihren Dialogen gewaltvolle Szenen, welche die Spielenden emotional belasten können.

Fazit:

Dead Synchronicity führt in eine düstere Welt, die trotz Comicgrafik erst für ein Publikum ab 16 Jahren geeignet ist. Actionreiche Sequenzen sucht man vergeblich, dafür bietet das Point’n’Click-Adventure knifflige Rätsel, eingebettet in einem komplexen, albtraumhaften Szenario.
Sarah Pützer
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